Wann? Am Morgen nach dem Lichterfest
Wer? Murdo Kilian und die Füchsin (weitere nur auf Anfrage per PN)
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Der Morgen begann geschäftiger als die Tage zuvor. Hier und da beobachtete die Schamanin, wie Gäste ihr Gepäck zusammenschnürten, sich von Reisegruppen, die es in andere Richtungen zog, verabschiedeten und sich auf ihren Weg machten. Einige ließen sich Zeit und genossen die Geselligkeit der nach langer Zeit wiedergesehenen Freunde, andere hielt nichts mehr an diesem Ort und eilten sich ihre Reise anzutreten.
Sie beobachtete von ihrem Standpunkt - am Eingang des Hauses mit der in den letzten Tagen so benannten Halle der Waffenmeister - Tarabas eilig ins Haus der Seraphim stürzen. An der Kapelle standen Tiara, Vitus und eine Ordensschwester der Seraphim zusammen, deren Name sich die Füchsin noch nicht so recht merken konnte. Namen waren noch nie ihre Stärke und sie war froh über jeden Namen, den sie sich merken konnte oder eine eingängige Eselsbrücke dazu fand.
In der Nähe der Ställe sah sie die Uruk auf Reisemitglieder warten, Stallburschen eilten geschäftig zu den Tieren, Provianttaschen wurden von Bediensteten den Aufbrechenden übergeben.
Von all diesen Vorbereitungen ließ die Füchsin sich nicht anstecken. Sie hatte Murdo Kilian in der gestrigen Nacht angeboten zu bleiben und ihm mit Wissen und Rat zur Seite zu stehen, und er hatte dieses Angebot dankbar angekommen. Der Protektor macht auf die junge Frau zwar nicht den Eindruck, aber er hatte ihr eröffnet, dass er weitaus weniger über diese Welt, den Kontinent und das Gefüge wusste, als ihm lieb war. Und so blieb sie nun für die nächsten Tage, um ihm alle Fragen zu beantworten, die ihm auf der Zunge brannten.
Er hatte ihr erklärt, wie er an den Posten des Protektors – den sie in ihrer Heimat im Westlichen Siegel als Posten des Rí kannte – gelangte und sie hatte das sichere Gefühl, dass dieses Protektorat in ihm einen guten Rí gefunden hat. Mochte er ein Priester für die Seraphim sein, so hatte er durchaus das Potential eines gerechten und besonnenen Führers.
Sie löste sich von ihrem Posten, rückte ihren schweren Wintermantel zurecht, nahm ihren Stab fester und ging zum Haus der Seraphim hinüber, um Murdo in seinen Räumen aufzusuchen. Es war sehr ungewohnt, Karl als ihren Leibwächter und Schüler nicht an der Seite zu haben. Nach seiner Verfehlung am vergangenen Abend hatte sie ihn mit Furlon zurück in die Heimat geschickt. Er war ihrer Anweisung nur widerwillig nachgekommen, aber gehorsam wie der Soldat, der er war. Und sicherlich hat es ihn auch erleichtert diesen Ort zu verlassen, wo es doch von Chaos-Anbetern, Drow, Orks und anderen Feinden seines Gottes hier nur so wimmelte. Wobei es doch so amüsant gewesen war, ihm als Sigmariten und dem Priester des Nurgle bei ihren verbalen Kleinkriegen zuzuhören.
Die Füchsin schmunzelte mit heiterer Laune, stieß die Tür zu den Gemächern der Seraphim auf, trat vor die Tür des Lord Protektors und klopfte.