• "Sonst was?"
    Murdo blickte verdutzt. Diese Wöörter hatte er schon oft gehört.


    "Ich meine für mich selbst einen starken Glauben zu haben.
    Aber was passiert wenn nicht? Werden alle mit Zweifeln im Herzen der Ratio anheim fallen?
    Das jeder Zweifel die Ratio stärklt ist jaein sehr kräftiges Gerücjt. Aber mehr ist mir darüber nicht bekannt."

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • "Wenn wir zweifeln und die Grundfesten unseres gesunden Menschenverstandes verlieren, also Treue und Glauben, wird das Land hier in Blut getränkt werden. Unserem Blut. Wir werden uns gegenseitig die Kehlen zerfetzen und am Ende wird ein neuer Weltenbrand entfacht, der Tausende in den Tod reißen wird", grollte sie.
    "Hast du dir nie vorgestellt was geschieht, wenn wir an allem und jedem zweifeln? An unseren Freunden, unseren Vertrauten, unseren Gesetzen, unserem Glauben? Wir werden niedere Barbaren, voller Neid und Gier."


    Die Schamanin schloss für einen Moment die Augen.
    "Die Ratio ist der Zweifel, ja. Aber sie ist auch der Zweifel an den Grundfesten des Seins, den man uns vorgibt. Eine Regierung erschafft die Welt ihrer Untertanen, sagt ihnen was Recht und Unrecht ist, gibt ihnen Gesetze und Formen. Die Ratio, also der Zweifel, ist der Funke, der eine Revolution entfacht. Der Zweifel ist ein Infragestellen. Welcher Herrscher, welche Gerichtsbarkeit möchte in Frage gestellt werden? Hier auf Mythodea haben wir uns der Gerichtsbarkeit der Elemente unterworfen, die uns leibhaftig erschienen sind und uns ihre Macht bewiesen haben. Wie furchteinflößend muss für sie der Zweifel sein?


    Aber wo hört der Zweifel auf? Wo hört das Infragestellen auf? Bei meinem Heim? Meinem Gatten? Meinen Freunden? Meinen Vertrauten? Gibt es Grenzen? Kann ich sie ziehen? Werde ich argwöhnisch und verbittert in dieser Welt wandeln müssen, alle in Frage stellend und niemandem vertrauend?


    Das ist es, Murdo, was mir angst macht. Und dieser letzten Prüfung, dem Zweifel widerstehen zu können, müssen wir uns stellen. Jeder Glaube in der Welt muss das irgendwann. Sei es ein Glaube an Engel, an Ahnen oder an Elemente."

  • Murdo nickte geistesabwesend.
    Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass die Ratio vor dem Weltenbrand so gefürchtet war.
    Wo die Elementvölker und Verfehmten auf ihn nicht so wirkten als würden sie an irgednetwas Zweifeln.


    "Ich verstehe das gut.
    Der Zweifel ist ein Feind dem wir uns jeden Tag aufs neue stellen.
    Zwar eint der Glaube an die Elemente den Großteil der Siedler hier, doch ob soie alle stark im Glauben und ohne Zweifel sind ist schwer zu beurteilen.
    Ich hörte das alle Edalphie der Ratio direkt verfallen, sobald das Siegel geöffnet wird.
    Weißt du etwas darüber?"

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • "Und dir ist dieser Gedanke noch nicht selbst gekommen, dir als Priester?" Sie zwinkerte verschmitzt.


    "Das die Edalphi sofort der Ratio anheim fallen, sobald das Siegel geöffnet wird, halte ich für ausgemachten Humbug. Diese Angst bestand tatsächlich einige Zeit lang, aber vor einigen Monaten haben die Edalphi mit den Tivar einen Pakt geschlossen. Sollten sich die Edalphi zur Ratio hingezogen fühlen, werden sie sich in ihre eigenen Schwerter stürzen, bevor sie überlaufen. So einfach ist das." Sie schnaufte verachtend.

  • "Natürlich bin ich das.
    Aber wenn ich eine Sache hier gelernt habe, dann das einfachste Dinge, die für mich selbstverständlich sind,
    hier weltbewegend seien können. Deswegen frage ich liebr einmal mehr nach.
    Was ie Ratio angeht bin ich der Meinung ist genau das ihre Macht.
    Dieses hartnäkige Grücht über die Edalphi sorgt bereits dafür das die Waffen gegeneinander erhoben werden.
    Ich denke diese Art der Lügen streuen die schlimmsten zweifel.
    Zweifel an unseren Freunden und Verbündeten."

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • "Da muss ich dir zustimmen, Murdo. Aber was wäre die Welt ohne Zweifel? Ohne ein Infragestellen? In jeder Infragestellung steckt auch ein Funken Neugierde. Ob es nicht auch andere Wege gibt, die zum selben oder einem besseren Ziel führen." Die junge Frau drehte Gedankenverloren eine Haselnuss zwischen ihren Fingern und starrte auf die kleine braune Nuss.


    "Im Krieg ist das erste Opfer der gesunde Menschenverstand. Alle werden wahnsinnig, verblendet, sehen keine Details mehr und gewöhnen sich daran, Probleme mit Gewalt zu lösen. Ohne Schwarz-Weiss-Denken würden sie ziellos davonrennen, wie Schafe ohne Herdentrieb." Sie legte die Nuss vor sich auf den Tisch und schubbste sie mit dem Zeigefinger an, dass sie herumkullerte.


    "Wir sind im Krieg. Seit zehn Jahren schon. Wir verlernten den guten Zweifel und fallen dem schlechten Zweifel anheim. Der Ratio oder zumindest ihrer gewaltigsten Macht. Deswegen ist es so wichtig unserem eigenen Glauben treu und standfest zu bleiben. Nur so können wir versuchen einen Krümel gesunden Menschenverstandes zu behalten und nicht wie im Blutrausch auf alles einzuschlagen, das auch nur im Entferntesten nach 'Feind' wittert. Nicht die Ratio ist in meinen Augen der Auslöser. Sondern wir, die ihrem Sog nicht mehr widerstehen."

  • Murdo stubste die Nuss ab, worauf sie stehen blieb.

    "An dir ist eine gute Priesterin verloren gegangen.
    Der Zweifel ist zu einem Wachsamkeit und Weitsicht.
    Und zu anderem Misstrauen und furcht.
    Dazwischen zu unterscheiden liegt die Kunst."


    Einweiterer schups und die Nuss kullerte zurück.


    "Ich bin jedoch zuverschichtlich, das wir diese Hürde meistern werden.
    Doch was werden die Verfehmten tun?
    Sie fürchten die Ratio, wenn ich da richtig informiert bin.
    Wird es demnach einen weiteren Packt der Neun geben?
    Oder werden mehrere Fronten gebildet?"

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • "Wie ich schon sagte: in meinem Volk ist die Schamanin Vermittlerin, Ratgeberin und Schlichterin. Alles das, was auch ein Priester ist, nur ohne die einschläfernden Gottes- oder Götterdienste." Sie grinste schief und stoppte die Haselnuss mit dem Zeigefinger.


    "Es wird nie wieder einen Pakt der Neun geben. Zuviele Kräfte arbeiten zu stark dagegen. Am Ende werden die Pakt-Ablehner Krieg gegen die Pakt-Befürworter führen. Und damit beherrscht dann die Ratio unser Handeln, es werden sich wieder Leichenberge türmen und Flüsse aus Blut fließen, und das nur, weil wir nicht gemeinsam beieinander stehen können. Wir sind wahnsinnig geworden. Jetzt braucht es einen Schäfer, der die Herde zusammensammelt und anführt, vorbei an dem wilden Wolf Strongbow und geeint gegen den letzten großen Feind. Aber weil wir zuviele Häuptlinge auf diesem Kontinent haben und zu wenig Stammesmitglieder, werden sie alle sich nicht unterordnen wollen um zu folgen und zu siegen. Lieber zerfleischen sie sich am Ende gegenseitig." Die Schamanin schob sich die Haselnuss in den Mund und kaute nachdenklich.


    "Das sind düstere Zukunftsgedanken. Ich gestehe, Murdo, dass ich ihnen nur all zu oft erliege. Aber dann erinnere ich mich an diese Ereignisse am Wasserlager im Sommer. An die Einigkeit zum Schutz der Tivar. Und an die Menschenkette um die Energie zum Portal zu führen und die Rufe dabei "Wir stehen einig". Es war eine imense Euphorie, die durch die Menschenkette ging, und jeder wurde davon angesteckt. Diese Augenblicke geben mir Hoffnung. Hast du das auch erlebt?"

  • "Meinst du nicht die Archonten und Nyamen reichen als Hirten aus?
    Soweit ich weiß folgt der Großteil der Siedler ihrer Siegelführung.
    Ist eigentlich klar was Strongbow bei dem Siegel will?
    Will er die Öffnung verhindern? Oder sie gar selbst durchführen?"

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • Die junge Frau neigte wieder nachdenklich den Kopf und nahm sich Zeit, bevor sie antwortete.
    "Ich habe nicht das Gefühl, dass Archonten und Nyamen so respektiert, geachtet und geschätzt werden, wie sie es müssten. Ihnen folgen nicht alle Schafe und manchmal denke ich, dass der eine oder andere Archont lieber seinen eigenen Gebräuchen und Bestrebungen fröhnt, als geeint mit den anderen Siegelherrschaften an einem Strang zu ziehen.
    Und ich sehe nicht, dass ein Großteil der Siedler ihnen folgt, sondern meiner Ansicht nacht nur höchstens die Hälfte."
    Sie zuckte mit den Schultern. "Aber ich lass mir da auch gerne Pessimismuss unterstellen."


    "Was Strongbow bei dem Siegel will, ist klar: er will es öffnen. Das wird er aber alleine nicht schaffen, hoffe ich. Wenn es geöffnet wurde, hofft er darauf, dass wir uns wieder zu einem Pakt der Neun zusammenschließen und er als Herrscher über alle neun Elemente regieren kann. Ohne Krieg, sondern uns in Gemeinschaft eint. Ja, ganz recht. Ich hörte von Berichten, in denen Strongbow den Krieg verurteilte und es längst schon Frieden gäbe, wenn es nach ihm ginge. Bliebe nur die Frage, auf welchem Preis dieser Frieden begründet wäre."

  • "Tatsächlich?"
    Murdo war von dem was er hörte sichtlich überrascht.


    "Da wäre ich nie drauf gekommen.Ich dachte immer Strongbow wär auch nur eine Marionette des Amon Kar."

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • "Nein, ich denke nicht, dass er nur eine Marionette ist. Immerhin ist in ihm ein Alter Herrscher erwacht. Er ist ein De Vo Canar, der seine eigenen Ziele verfolgt. Leider können wir auch nur aus seinen Schritten und Taten schlussfolgern, er wird sich nicht zu einer Befragung einladen lassen." Sie schürzte belustigt die Lippen.