• Einige Momente schien nichts zu passieren, weder rührte sich die Wache direkt vor Alnock, noch konnte er anderweitig Worte oder Bewegung vernehmen.


    Doch was in der Dunkelheit vor sich ging, außerhalb seiner Sicht und Hörweite, das konnte er nur ahnen.
    Jedenfalls verlöschten einige der Fackeln auf dem Lagerplatz und tauchten das ganze in mehr Dunkelheit.


    Irgendwann hörte Alnock vor sich einen andere Stimme, eine deutlich weibliche, die ihn angrollte:
    "Komm mit ,Najorim!!"


    Obwohl es dunkler geworden war, konnte Alnock eine Silhouette erkennen, der er folgen konnte, hinauf auf den Lagerplatzt und dann aber etwas nach rechts weg.
    Das Zelt hatte eine Fackel im EIngangsbereich stehen, er konnte Pferde im Paddock daran riechen.


    Eine Lederhaut verhängte den EIngang, so das Alnock nicht wußte, was ihn dahinter erwarten würde...

  • Ihn hier zu überwältigen würde natürlich einfacher sein als auf der Straße, vor allem jedoch verstohlener.
    Doch er wirkte nicht so, als mache er sich Sorgen. Er blickte sich nicht einmal um, folgte einfach stumm.
    Vielleicht versuchte er auch nur, stark zu wirken.

  • Die Tierhaut beiseite schieben gab Licht und Wärme frei, die aus dem innern der Zeltes dem Menschen entgegenschlugen.


    Im Inneren brannte ein Feuer, Wasser dampfte in einem Kessel anbei.


    Dem Eingang gegenüber stand jene Reiterin, die der Mensch zu sprechen wünschte. Ansonsten war das Zelt leer.


    Noch immer in der Reisekleidung, staubig, lag ein Blick auf Alnock der Verwunderung enthielt, eine gewisse Freude, aber auch den ein oder anderen Ausdruck, der nicht direkt zu identifizieren war.


    Sie schwieg und überließ Alnock die ersten Worte, während ihr Blick an ihm auf und ab glitt , um schließlich auf seinen Augen liegen zu bleiben.

  • Er gab keinem seiner Impulse nach. Stattdessen erwiderte er den Blick lange und ließ ihn dann an der Reiterin herab wandern, dann wieder hinauf zu ihren Augen. Er kam einen einzelnen Schritt näher.
    "Bist Du wohlauf?" fragte er ohne Begrüßung, und seine Stimme klang gepresst.

  • Sie hielt stand, im Blick und im stehenbleiben.
    Legte den Kopf eine winzigkeit schief, lauschte den 3 Worten von ihm.


    Die Reisekleidung war staubig, er meinte unter dem Stoff Rüstung erkennen zu können, aber nicht jene messingfarbige die sie sonst trug.
    Alles wirkte schlanker, zäher an ihr, wo im Sommer noch die Wölbung der Schwangerschaft zu sehen war, verbarg jetzt Stoff den Körper.


    "Wir leben."
    gab sie ihm zur Antwort und unterstrich damit, dass er einem atmenden , lebenden Wesen gegenüber stand.
    Es schien, als wüßte sie selber nicht was sie nun grade am liebsten tun würde, fast ähnlich dem Zustand am letzten Abend des Feldzuges - aufgewühlt, Herz und Verstand beschäftigt - und Alnocks Anwesenheit schien es nicht leichter zu machen.....


    Trotzdem huschte ein kleines Lächeln über die Hauer.

  • Er sog die Luft ein und seufzte erleichtert. Kam noch einen Schritt näher, immer frontal zu ihr. Nun wandte er ihr die unbewaffnete Seite zu.
    "Du bist angespannt", stellte er fest. "Und Du bist gerade erst angekommen. Soll ich vielleicht morgen wiederkommen?"

  • Eine langsame Bewegung mit einem Arm hinter dem Rücken machend, offenbar ein Dolch der wieder an seinen Platz zurück fand, entließ sie etwas schwerer die Luft aus ihren Lungen.


    "Ist das verwunderlich? Du bist so ziemlich das letzte Wesen, dass ich im Moment hier erwartet habe und dennoch stehst du jetzt hier."
    Erst jetzt tat sie einen Schritt auf den Menschen zu, wobei sie den Dolch aus der anderen Klaue wieder in das Futteral am Gürtel gleiten ließ.
    Alnock kam nicht umhin zu erkennen, dass sie weitaus...vorsichtiger ..ja fast paranoider in ihrem auftreten, sowie handeln wirkte.


    Leicht kaute sie auf ihrer Unterlippe, war sie...nervös? Oder war es Unsicherheit? Überlegte einen Moment.
    Es war mehr als 3 Monde her, dass sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hatten.


    Fragen drängten sich auf.
    Wenn er morgen wieder kommen wollte, wie lange war er schon hier , hatte er einen Schlafplatz?


    Die Schultern strafften sich etwas, Mahrukkaa machte eine leichte Bewegung mit der rechten Klaue.
    "Ich vergesse meine Manieren...entschuldige. Willkommen im Lager der Djschhabuk Maah und in meinem Zelt."es folgten noch ein paar Worte auf uruk, die aber einen Klang hatten der dem vorangegangenen ähnlich war und darauf schließen ließ, dass sie soetwas wie einen Gaststatus über Alnock aussprach.

  • Seine ganze Körpersprache, sogar seine Mimik sagten deutlich, dass er verunsichert war, vielleicht auch ratlos. Sein Blick hing für lange Sekunden an der Hand, die eben noch einen Dolch gehalten hatte.
    Nachdenklich zog er die Augenbrauen zusammen.
    Dann hatte er einen Entschluss gefasst. Er stellte den Stiel der Gleve auf den Boden und ließ sie von sich weg kippen. Mit einem dumpfen Geräusch schlug sie auf dem Boden auf. Eine Hand öffnete die Schnalle an der Halterung, die den wuchtigen Hammer hielt, und er ließ auch ihn zu Boden gleiten. Aus einer Scheide am Gürtel zog er einen langen Dolch mit weißem Heft, einen Dolch, den sie kannte. Mit einer langsam anmutenden Bewegung versenkte er an einem freien Platz die unterarmlange Klinge bis zur Hälfte im Boden. Ein weiterer Dolch folge aus dem Stiefel.
    Dann zeigte er seine leeren Hände, machten einen Schritt fort von den Waffen und drehte ihr ganz betont den Rücken zu.


    "Das letzte Mal, als Du Mutter wurdest, warst Du an einem Ort, an dem ich nicht nach dem Rechten sehen konnte", sagte er leise. Er war sich bewusst, dass die Zeltwände Schutz vor Blicken boten, aber nicht vor Lauschern.
    "Obwohl ich mich verantwortlich fühlte. Du solltest mich kennen. Wenn Du mir sagst, dass Du kein Wesen so wenig erwartet hättest wie mich, verwundert mich das."
    Er kreuzte die Arme vor der Brust. Nähte an seiner Brigantine knarzten dabei.
    "Ein Trupp Berittener hat von einem Angriff auf Dich und die ... Welpen berichtet. Und dass Du nach Yunalesc aufgebrochen bist. Gab mir den Rat, hierher zu kommen. Ich fragte herum, aber niemand schien Dich zu kennen. Oder mir zeigen zu wollen, dass er Dich kennt. Also beschloss ich, zumindest so lange zu bleiben, bis ich mehr herausgefunden hätte."
    Er entfaltete seine Arme wieder und richtete sich auf.
    "Wenn Du meinst, es gibt einen Grund, zornig auf mich zu sein oder mir zu misstrauen, dann nenne ihn mir!"

  • Mahrukkaa blinzelte.... beobachtete.Ihn.
    Wie er Dinge tat, von denen sie ihm erklärt hatte, was das für Konsequenzen haben konnte.
    Starrte auf seinen Rücken, während in ihrem inneren ein Orkan aus Gefühlen losbrach, der ihr Schwindelig werden ließ.


    "Ich..."brachte sie noch heiser hervor, schlug die Klaue vors Maul und spürte ihren eigenen, abgehackten Atem.
    Die Müdigkeit aufgrund des langen Rittes,die Anspannung in ihr nach den Vorfällen um die Abtrünnigen....die Welpen.


    ....die Beine gaben einfach nach, als hätte man ihnen alle Kraft den Körper zu tragen entzogen.
    Perplex saß Mahrukkaa auf dem Boden, starrte auf Alnocks Rücken.


    Draußen vor dem Zelt hörte man nichts.

  • Bei dem Geräusch rührte er sich nicht. Erst ein paar Herzschläge später drehte er sich um und sah sie am Boden sitzen.
    Ihre Körperhaltung, die Geräusche zu vor, es sah nicht so aus, als hätte sie beschlossen, sich dort würdevoll niederzulassen.
    Er drehte sich vollends um und trat auf sie zu, ging vor ihr in die Hocke, nah genug, um sie zu berühren, doch ohne Körperkontakt.
    "Was fehlt Dir? Was ... Wann hast Du zuletzt gegessen? Getrunken? Oder bist Du verletzt?"

  • Kopf gegen Gefühle, Knoten in den Gedanken.
    Offenbar entschied sich der Kopf für Knoten in Gedanken und Worten.
    Anders war der folgende , ja Erklärungsversuch...wenn man es denn so nenne wollte ,nicht zu erklären.


    "Ja...nar...Futter genug...aber ... erst Lares..kaum Zeit zum Luft holen, so vieles zu tun....jetzt Du.....Yunalesc...ohne Nachricht...viel passiert..du hast doch Graubart...stürmst wie wilder Warg hier rein.... kein Wort seit As´shan .....und dann die Abtrünnigen...er stand da mitten im Kampf...einfach so...ich weiß, dass du dich sorgst...Wissen nicht wieviele Abtrünnige noch da sind, deswegen sagen sie nichts....ebenso viele kennen mich nicht...Zeit als das was ich war ist, vorbei...."
    Sie verstummte und schaute in die Augen des Menschen vor sich.Ihre Nüstern bewegten sich zitternd , den Atem war etwas gepreßt , wurde aber auch bereits ruhiger. Als begriffe sie, dass Alnock wirklich da war und hob etwas zögerlich die rechte Klaue. Jedoch verhaarrte die Bewegung dann, statt dessen schlug sie sich diese an die Stirn und seuftze:


    "Bei den Göttern, was rede ich da für einen Unsinn!"

  • "Dir fehlt Ruhe", stellt er fest. Seine Stimme war sehr leise geworden, ohne dass er flüsterte.
    "Ich kenne das: Zu viel erlebt und zu wenig Zeit, um es zu verarbeiten. Meist hilft es, sich einmal ordentlich auszuschlafen."
    Er lächelte. "Meist ist das sogar das einzige, das hilft."

  • Ein etwas gequältes Lächeln erschien auf ihren Zügen.
    "Ruhe?"
    "Ich befürchte,die habe ich nicht..oder du mußt mich bewußtlos schlagen, damit ich ausruhe..."
    Die Augenbraue wanderte nach oben.


    "Nein nein, vergiß das ganz schnell wieder....das könnte nicht nur eine Bewußtlosigkeit nach sich ziehen!"Ihr MAul verzog sich wie bei Zahnweh.


    Die rechte Klaue strich müde über Stirn und Kopf.


    "Und du bist sicherlich nicht hier ...nun...um jenem Weibchen beim klagen zuzuhören, dass vor einem Mond deine Welpen in diese Welt brachte."gab sie ein stück weit ihre Schwäche und Müdigkeit zu.


    Eigentlich war sie froh, dass Alnock hier war , dieses Gefühl schlich sich stück um stück an.
    Diesmal sterckte sie ihre Klaue aus, jene die über die Stirn gestrichen war und berührte seine Schulter, den Kopf leicht nach rechts legend , so dass der bloße Hals sichtbar wurde...

  • Er lächelte sie an, legte eine Hand auf ihren Unterarm und klappte mit der anderen die oberste seiner vielen Schichten Kleidung hoch, so dass sie sehen konnte, dass diese innen mit Stahlplatten ausgekleidet war, er darunter ein Kettenhemd trug und darunter noch einen Gambeson.
    Er zuckte entschuldigend mit den Schultern, so als wolle er sagen, dass er für die vertrauensvolle Begrüßung nach Art der Uruks, die sie ihm gezeigt hatte, gerade nicht beweglich genug war.


    "Ich wusste nicht, was mich erwartet", fügte er erklärend hinzu. "Und ich höre mir auch Deine Klagen an. Aber eigentlich bin ich gekommen, um zu sehen, wie es Dir geht. Dir und den Welpen."
    Er ließ den Rand des Plattenrocks wieder fallen und legte die Hand auf den Boden, stützte sein Gewicht.
    "Wo sind sie überhaupt? Halt, nein! Wenn es sicherer ist, es mir nicht zu sagen, dann verrate mir nicht den Ort. Was ich eigentlich meinte ist, dass ein Menschenkind gesäugt werden muss. Ich nehme nicht an, dass die Kinder Deiner Art nach vier Wochen schon laufen und ihr eigenes Essen jagen. Hast Du eine Amme?"

  • "Oh, du würdest dich wundern, wie spitz ihre Zähne schon jetzt sind!"bemerkte sie trocken und er sah ein Blitzen in den Augen, die Art Blick welche Mütter zeigen, wenn es darum geht, stolz auf ihren Nachwuchs zu sein.


    "Vergiß nicht, wie schnell wir wachsen...schneller als bei euch Menschen - wofür Menschen 15, 16 oder mehr Jahre brauchen...das schaffen unsere Welpen weitaus schneller. Die Welpen einer Brüterin aus weiter entfernten Ländern sind binnen 6 Monden ausgewachsene Krieger...das geht allerdings nur , weil außer Kampfkraft und der Instinkt zum Töten nichts anderes verlangt wird....Aber, deine...nein, unsere Welpen,"
    verbesserte sie sich
    wachsen dennoch schneller als ein Menschenkind."fügte sie ernster an.


    Auf den Schildkrötenartigen Panzer von Alnock reagierte sie mit einem sehr breiten Schmunzeln, sowie einem anerkennendem Nicken, wobei sie den Kopf wieder aufrichtet.
    "Eine Kluge Entscheidung."


    Dann schaute sie sich um und bemerkte:
    "Vielleicht sollten wir es uns bequemer machen , um zu reden?"
    Sie war nicht mehr so angespannt,dennoch lauerte da was unter der Oberfläche.

  • "Warum nicht?" antwortet er und erhob sich, um die Schnallen seiner oberen Rüstung zu öffnen und diese schließlich abzulegen. Es schepperte leise, als er sie zur Seite legte.
    Dann kam er zurück und setzte sich wieder. Das Kettenhemd und den Gambeson schien er anbehalten zu wollen.


    "Ich dachte zumindest, dass mein Blut einen Einfluss haben würde", gab er zu. "Dass sie schneller wachsen, aber nicht so schnell wie ein reiner Uruk."
    Er lächelte. "Menschenkinder bekommen ihre ersten Zähne nach ungefähr sechs Monden, und ihre Backenzähne erste nach etwa einem Jahr. Dann fangen sie auch an zu laufen. Allerdings sind sie alle unterschiedlich in ihrer Entwicklung. Manche schneller, manche langsamer."
    Seine Augen verloren für einen Moment den Fokus, als sein Geist in die Erinnerung abschweifte. Doch bald kehrte seine Aufmerksamkeit zurück, und der Ausflug in die Erinnerung schien keine Bitterkeit erzeugt zu haben.
    "Ich möchte einen vollständigen Bericht von allem, was geschehen ist, seit wir uns das letzte Mal sahen."

  • Ihre Augen folgten seinen Bewegungen, bis er sich weider setzte.


    "Das klingt ja fast wie nach einem Verhör."grollte sie dann leise , schloß die Augen und rieb sich leicht die linke Schläfe.


    Sie saßen nicht weit von der Feuerstelle weg, auf dem hart getretenen Boden, welcher ohne Teppiche oder ähnliches war, damit Funken kein Feuer auslösen konnten.
    Der Kessel am Feuer zischte nun vernehmlich.


    "NIchts gegen den Boden, aber dort ist es wohl bequemer." deutete währenddessen auf Sitzgelegenheiten aus mit Gras oder anderem gefüllten Lederhäuten, die auf fest gefügten Baumstämmen lagen.


    Vorischtig erhob die Grüne sich, griff zwei Becher aus einem Korb heraus und warf Kräuter ins Wasser des Kessels.
    Anschließend trat sie an den Zelteingang und gab rauh eine Anweisung, welche mit einem kehligen "Dabru" beantwortet wurde.


    "Es wird uns niemand stören, solange ich das nicht wünsche."erklärte sie trocken und begann ihrerseits den schweren Reitumhang abzulegen , unter dem weiterer grober Stoff zum vorschein kam, Rüstungsteile. Auch von denen legte sie das ein oder andere ab.
    Wer genau hinsah, konnte die kleine Auffälligkeit sehen - Druck oder das Entlasten der linken Schulter von den Rüstteilen ließ ein kurzes Zucken oder Mahlen der Kiefer entstehen.
    Es mußte unter all dem was sie abgelegt hatte mehr als warm gewesen sein, auch im Zelt war es warm, trotzdem nahm sie sich eine Decke die sie langsam um sich zog.


    Die Zeit hatte ausgereicht, dass der Tee fertig war, den sie in die Becher goß und einen Alnock anbot.


    "Glaub mir, dein Blut hat Einfluss gehabt...und ich glaube, du würdest sie gerne sehen, nicht wahr?""fügte sie nahtlos an das Gespräch an und forschte in seinem Gesicht.