• Alnock blickte ihm fürein paar Herzschläge hinterher. Dann schwenkte er unvermittelt zu dem Händler herum.


    "Ich brauche Wasser und Essen, das man nicht zubereiten muss. Und Behälter dafür. Ein, zwei Trinkschläuche zusätzlich auf jeden Fall."


    Seine Hände öffneten schon seinen Geldbeutel und ließen silberne Münzen klingeln.

  • Der Händler hatte sich etwas entfernt und hatte das seltsame Schauspiel beäugt.
    Nun brauchte er erst einen Moment, bevor er realisierte , was der breit gebaute Mensch da von ihm wollte.


    Dann nickte er erst automatisch, ein Grinsen, welches sich dann etwas verbreiterte und er geschäftig die Hände rieb.
    "Oh, aber natürlich, das läßt sich sicherlich für beide Seiten zufriedenstellend lösen!"


    Einige Zeit später hatte Alnock die gewünschten Dinge in den Händen, während die Hufschläge des rasch davonziehden Berittes längst verklungen waren - zurück blieb die Erinnerung an einen raschen Abritt...offenbar gab es Spuren zu verfolgen.

  • Der "Weg" dem der alte Mann folgte, war in seinem Zustand eher ein breit ausgetrampelter Pfad, dem man ansah das er bald zu mehr werden könnte.
    Verlängerte man die Linie, folgte man rechtsseitig dem Usst Yu´na Niar, der eine Teilgrenze des Lehens Klah Verden Avendre darstellte im Norden des Orklehens.
    An diesem rauschenden Fluß also führte der Weg Alnock´s entlang.
    An sprudelnden Vertiefungen, tiefen Einschnitten in die Landschaft, gefüllt mit dem mittlerweile sehr kalten Wasser - der Winter nahte und das unaufhaltsam.


    Ein oder zwei mal konnte der Mensch Fischer-Siedlungen sehen , Hütten aus kaum mehr als Stämmen, Ästen , Flechtwerken oder Lehmwänden.
    Auf Gestellen hingen Fische zum trocknen oder auch Felle von Kleintieren. Dünne Rauchfahnen stiegen von den Feuerstellen auf und hier und da waren Wesen zu sehen, die arbeiteten. Jedoch blieb der Mensch, außer von neugierigen Blicken, unbehelligt.
    Er konnte die rauhe Natur des Nordesn sehen und spüren,der Herbst hatte ein einsehen und das Wetter war trocken, aber kühl, fahler Sonneschein lag über den Wäldern. Diese waren voller Wild, voller Vögel - lebendig.


    Gegen Mittag des 5ten Tages tauchte vor Alnock etwas aus dem Dunst dieses Vormittags auf, das Wasser wirbelte mehr und in der ferne war eine Art verstärktes Rauschen zu hören.
    Ähnlich den Orten, wo Wasser über Furten strömte und durch den Wechsel zwischen flachen und tiefen Bett anders strömte.
    Der "Weg" war mittlerweile wirklich gut gangbar, häufig genutzt und Alnock hatte sowohl Fuhrwerke als auch kleinere Gruppen und Reite gesehen oder war ihnen begegnet.


    Sein Instinkt sagte ihm, das Barach´nar nicht mehr weit sein könnte.
    Denn nur einige Zeit später und dem überqueren der Furten, konnte er mehr Rauch aufsteigen sehen.
    Man spürte die Anwesenheit von vielen Wesen und auch von Wachen - sowohl an der Furt, als nun auch wieder in der Nähe des Dorfes.
    Ein hoher , grober Turm , daneben ein Sonnesegel als Schutz vor allzu heftigem Wetter, blickten Alnock mehrere rote Augenpaare an.
    Wachen.


    ******************************************************
    3 Tage zurück


    Ein einzelner Reiter mit einem Packpferd bewegte sich von Nordosten her in Richtung des Lehens der Uruks. Er ritt wie jemand der es eilig hatte, gönnte den Tieren die notwendigen Pausen, aber verhielt auch nicht zu lange.
    Immer wieder wanderten grüne Augen über den Horizont, schnupperten Nüstern im Wind.
    Am morgen hatte sie einen Falken aufsteigen lassen mit einer eindeutigen Nachricht.


    Und das Herz im Brustkorb dieses Reiters schlug voller Vorfreude.....


    ...doch noch lag ein langer Weg vor ihm, 3 Tage scharfer RItt.

  • Er hatte sich vorgenommen gehabt, sich nur das Nötigste an Schlaf zu gönnen, auch des Nachts zu wandern, so gut es ging und die Strecke schneller zurück zu legen. Doch die wilde Landschaft taugte nicht für nächtliche Wanderungen, und auch wenn er keine Schwierigkeiten hatte, in den Schlaf zu finden, so gelang es ihm doch nicht, frühzeitig wieder daraus zu erwachen. Die Natur bereitete sich auf ihren langen Schlaf vor, und dem konnte er sich nicht entziehen.


    Aber nun schien er endlich angekommen zu sein. Für eine ganze Weile stand er nur da und beobachtete die Siedlung. Dann schulterte er die "Säge" und schritt voran, dabei Ausschau nach den nach seinem Dafürhalten unvermeidlichen Zeichen und Bannern haltend, die ihm vielleicht verraten würden, ob er sich an diesem Ort halbwegs sicher würde fühlen dürfen.
    Er näherte sich dem Turm und wartete darauf, angerufen zu werden.

  • Noch konnte Alnock keine Banner sehen, zumindest nicht bei dem was an "Siedlung" durch die Bäume schaute.


    Als er jedoch dem "Wachturm" näher gekommen war, konnte er an dessen einer Seite ein Banner entdecken - das die verschlungenen Klauen des Orklehens trug.
    Die Wachposten jedoch, von denen trug keiner einen Wimpel den der Mensch hätte zuordnen können.


    "Heee , ja du da....was will ein Najroim hier bei den Uruks?!" hörte Alnock eine Stimme, die einerseits quietschend wie bei einem Goblin erschien, aber mit einem raspelnden Unterton versehen war.


    Ein Hobgoblin machte eine Bewegung und "baute" sich vor Alnock auf, beide Klauen im schmierigen Gürtel steckend.
    Seine Kumpane hatten wachsam die Köpfe gehoben, die scharfen Klauen locker auf den Waffen liegend.
    Und selbst der Bogenschütze im Turm schob seine krumme Nase hervor , um zuhören zu können.

  • Alnock blickte dem Wesen vor ihm mit aller Ruhe, die er aufbringen konnte, in die Augen.


    "Der Anführer eines Reitertrups hat mich hierher geschickt. Vai. Jedenfalls falls dies hier Barach-irgendwas ist. Er war auf der Jagd, hatte wohl nicht viel Zeit. Er sagte, dass die Botenvögel hierher kommen und ich ... Vai hier erfahren kann, wo Mahrukkaa ist."

  • Ein gaggerndes Kichern war erstmal die Antwort die Alnock erhielt.


    "Ah...der sucht also Mah- was-auch immer...ich hätt jetz gedacht, der will zum Protektor...zum Tuk´Lor Teroc!!"
    Ein gröhlendes Gejohle erfolgte daraufhin von einigen der Wachen und auch jener direkt vor Alnock grinste dreckig.


    "Mah- was-auch-immer..kenn wa nicht hier... Aber Botenvögel gibts hier zu genüge. Versuchs mal bei den Hütten dort drüben, da kommen die Vögel an. Da sind auch die Händler , welche Handel treiben oder Waren abholen....ach ja und wennde doch zum Tuk´lor willst...2 TAgesmärsche nach Pir´tanusar da lang!!"
    Lässig deutete die Klaue hinter sich, gen Nord-Westen, den Kopf etwas geneigt und Alnock musternd.


    Derweil schob sich eine weitere Nase aus einem Gebüsch, wenige Meter hinter dem Wachturm und schnupperte zitternd.
    Nach einigen Sekunden verschwand die Nase wieder lautlos...

  • "Ach! Teroc ist jetzt Protektor? Das freut mich. Ist doch immer gut, wenn es ein Bekannter zu etwas bringt."


    Wenn er enttäuscht war, dass die Wachen nur bedingt brauchbare Informationen besaßen, ließ er es sich nicht anmerken.
    Dann trat er einen Schritt zur Seite, um an der Wache vorbei zu gehen.

  • Die Wachen waren offenbar guter Laune, was vielleicht auch an dem leichten Geruch lag, der verriet das einiges an Bollog, also Bier seinen Weg zu ihnen gefunden hatte.
    Alnock jedoch konnte ohne Probleme in die "Siedlung" eintreten...wenn er erwartet hatte, dass er eine Siedlung nach menschlichem Ermessen vorgefunden hätte, so war dem nicht so.
    Über all , zwischen Bäumen oder größeren Sandsteinfelsen, auf gerodeten Flächen konnte er Rundzelte sehen, manche abenteuerliche Konstruktion, die nicht aussah als würde sie den Ansatz eines Winters überstehen. Kleine Zelte oder halbe Zelt/Hütten-Mischbehausungen. Die Uruks nahmen was sie kriegen konnten und nutzten es. Es gab sogar Hütten auf Pfählen, ähnlich denen von Fischern, welche etwas stabiler waren und mehr am Rande gebaut waren gen Nordwesten.


    Auch dort, wo der Hobgoblin Alnock hingeschickt hatte, den Bereich der Händler und Boten, hatte es so eine Hütte , vor der man gekrümmte , feste Äste in den Boden gearbeitet hatte , auf denen der ein oder andere stolze Vogel saß.
    Keiner von ihnen jedoch hatte ähnlichkeit mit dem zerzausten Graubart den Alnock ein mal von Mahrukkaa erhalten hatte.


    Ein weiterer Händler belud grad seine Fuhrwerke, ein Ork von normaler Gestalt, aber gut gearbeiteter Lederkleidung, während eine ander Uruk grad mit einem Vogel auf dem Arm aus der Hütte kam, um ihn auf einem Sitzplatz abzusetzten...Ihr Blick fiel wie zufällig auf Alnock, der sich durch die Siedlung bewegte.
    Hier und da folgten dem Mensch Blicke, mancher war neutral, mancher auch etwas düster.
    Doch er blieb unbehelligt.


    **************************************************
    Derweil passierte von Norden her kommend ein Reiter mit Beipferd die Furt weiter nordlich, Alnock hatte sie eher südlich überquert und hielt recht zügig auf die Siedlung der Orks zu. Rote Haare bwegten sich im Wind, während die Hufe der Pferde in fleißigem Galopp auf den Boden trommelten.

  • Für eine ganze Weile lang stellte sich der Fremde in einen der weniger belebten Bereiche des Ortes, Lagers oder was auch immer es darstellte und beobachtete, sich dabei auf seine Waffe stützend. Er grüßte nickend, wenn ihn jemand anblickte, aber er suchte nicht von sich aus das Gespräch.


    Schließlich jedoch gab er seine Beobachterposition auf und schlenderte gemächlich hinüber zu den Vögeln und ihrem Betreuer.

  • Alnock hatte alle Zeit dieser Welt, wie er bemerkte.


    Um ihn herum war geschäftiges Treiben im Gange und offenbar schien es verstärkt Uruks oder andere Wesen in diese Siedlung zu ziehen.


    Er sah hier Händler, die offenbar gutes Geschäft witterten und Stoffe dabei hatten, welche in satten Farben strahlten - vor allem Rottöne waren darunter zu finden, abe auch dunkles Blau oder sehr dunkles Braun und Grün.
    An anderer Stelle lagen vor einem Uruk und seiner Behausung Schmuckstücke aus auf weichen Ledern, während er selber geschickt an einem weiteren Schmuckstück arbeitete, vornehmlich in messing oder bronzefarben, aber auch silber war zu finden. Dazu viele Arten bunter Steine, die nur hübsch aussahen aber nicht wirklich wertvoll waren.
    Hier flocht eine Uruk geschickt Haare ein oder entfernte mit qualmenden Stäbchen ebensolche.


    Alles wirkte, als wollte man sich herausputzen.


    Wie ein Schatten folgte die Nase aus dem Gebüsch am Wachposten dem Fremden, geschickt außerhalb seiner Wahrnehmung bleibend und doch alles aus scharfen Äuglein beobachtend.


    Dort, wo die Vögel am Boden saßen, entschwanden manche in den Himmel, während andere kamen.
    Gerade setzte ein zierlicher Sperber zur Landung auf dem groben Lederhandschuh an.
    Violette Augen blickten aus einem sandfarbenem Gesicht auf das Tier und entnahmen eine Nachricht aus dem Behälter am Rücken.
    Dann bemerkte sie den Menschen und wandte ihm das Gesicht zu.


    "Ut´gosh Fremder, du suchst einen Botendienst für eine Nachricht?!"fragte sie mit rauchiger Stimme und musterte Alnock gründlich.

  • "Ich grüße Dich", antwortete er. "Eigentlich hoffe ich, dass Deine Vögel Nachrichten aus Yunalesc gebracht haben. Und dass Du mir sagen kannst, ob es besser ist, einer Uruk, die dorthin gereist ist, hinterher zu wandern oder hier oder anderswo auf sie zu warten."
    Er klopfte auf einer der Taschen an seinem Gürtel.
    "Natürlich werde ich dafür bezahlen. Oh, und wenn so ein zerzauster Graubart mit einer alten Verletzung an einem Fuß zu Dir geflogen kommen sollte, dann gib ihm bitte, was immer er braucht. Auch dafür werde ich bezahlen."

  • Spitze Zähen wurden zwischen den Hauern sichtbar, als sich das Maul der Uruk zu einem Grinsen verzog und ihr Blick noch ein Mal an Alnock auf und ab glitt.


    Tätowierungen umspielten den Augenbereich , verschmolzen mit den Knochen der Gesichtshöcker zu einem exotischen Muster.
    Ohren und Nüstern wiesen Schmuck aus Holz auf, spitze Keilartige Gebilde die in der Haut hingen.


    "Nun, Vögel kommen in diesen Tagen viele an..auch aus Yunalesc."
    Sie legte den Kopf schief und schien abzuwägen.


    "Das Fest des Feuers wird bald gefeiert - jeder Uruk wird versuchen hier zu sein dafür, wenn na also jemanden sucht - dann wird er innerhalb der nächsten zwei Tage hier sein...es sei denn...die Götter wünsche dies nicht."informierte sie den Fremden, während sie den Sperber geschickt auf einen Ast am Boden setzte und festmachte.


    Neugierde schimmerte in ihren Augen.
    "Wenn genau sucht na? Es gibt wenige Menschen die nach einem weiblichen Uruk fragen...so wie na es tut"


    Ihr Blick fiel auf seine Tasche auf die er geklopft hatte.
    "Ein Graubart? Was ist das?"

  • Alnock lachte.
    "Graubart ist ein Botenvogel wie Deine hier. Er uns ich haben eine Art stille Vereinbarung: Ich lasse ihn in Ruhe, wenn er mich in Ruhe lässt. Er soll so viel Freiheit haben wie möglich. Er ist schon alt, und ich habe so das Gefühl, dass er seine Pflicht schon mehr als getan hat. Außerdem habe ich es nicht so mit allem, was fliegt."
    Sein Lächeln ließ vermuten, dass hinter seinen Worten mehr steckte. Fast ohne Pause fuhr er fort:
    "Das Fest des Feuers, hm? Ich denke nicht, dass sie sich das entgehen lassen würde. Sie mag Feuer. Fragt sich nur, ob ein Najorim hier sein möchte, wenn Dein Volk feiert.
    Wenn Mahrukkaa bis zum Fest hier auftaucht: gut. Wenn nicht, gehe ich zurück nach Süden."

  • Die Uruk hatte sich bequem hingestellt und kräuselte bei der Erzählung von Alnock leicht die Nüstern.
    "Na hat einen Botenvogel, aber läßt ihn keine Nachrichten transportieren? Das klingt wirklich seltsam. Woher hat na ihn? oder hat na ihn selber aufgezogen?" betrachtete man es mit der Logik der Uruk mochte das passen, für sie wirkte der Mensch ihr gegenüber vermutlich genauso alt, wenn er von einem alten Vogel sprach. Fragte sich nur - wie alt wurden diese Tiere wohl?


    Auch die Höcker über dem was man als Augenbrauen betrachten konnte bei dem sandfarbigen Wesen bewegten sich, scheinbar in einer Art des "hochgezogen" werdens.
    "Im südlichen SIegel da war es dieses Fest, dass den Uruks viel bedeutete und unter ihres gleichen gefeiert wurde. Es gibt Gerüchte das damals ein einziges anders Wesen dabei gewesen sein soll, aber das ist nicht bestätigt. Hier...ist alles anders."
    Sie machte mit der linken Klaue eine Bewegung und umfaßte damit die ausufernde Siedlung, scheinbar aber auch alles darum herum, das Lehen.


    "Hier sind Wesen, selbst aus der fernen Hauptstadt - dort hinten, etwas weiter nördlich in der Siedlung ist ein Bauwerk, das im Namen von den Herrschern gebaut wurde. Sie nennen es "Schule" und "Büro"...dort ist auch immer wieder ein Wesen in grüner Kleidung. Aber afal sehen ihn nicht viel....In direkter Nähe dazu gibt es aber mehrere Tavernen und Gastzelte, wo na übernachten und Essen kann. " bedeutete sie mit der Klaue, wo er also unterkommen konnte.


    Nach einer kleinen Pause fügte sie noch an:
    Undwo na das Fest des Feuers betrachten kann ,ohne Gefahr zu laufen seine Auswirkungen zu spüren ..."
    Der Tonfall war herausfordernd, ließ aber erahnen das es nicht darum Gefahr im Sinne von Leib und Leben ausgesetzt zu sein.


    Ob sie aber wußte wer Mahrukkaa war , ließ sich nicht erahnen. Ihre Kleidung trug keinen Wimpel oder Symbol.
    Auch reagierte sie nicht auf den Namen.
    Dann, wieder ein hauerstarrendes Grinsen ums Maul, kam die geschäftliche Frage:
    "Möchte na denn einen Boten versenden? Gerade sind Tiere für sehr lange Strecken anwesend?"

  • Er schüttelte den Kopf.
    "Im Moment nicht, nein. Aber wenn Du Botschaft erhältst von der, auf die ich warte, dann lass' es mich wissen. Mein Name ist Alnock, und ich werde mir einen Platz in einer der Tavernen oder Gastzelte suchen, von denen Du gesprochen hast."


    Er kramte eine Silbermünze aus seinem Beutel und hielt sie ihr hin.


    "Dies hier für Deine freundlichen Auskünfte. Mehr davon, wenn Du mir verlässliche Nachricht bringen kannst."


    Ihre Fragen bezüglich des Vogels ließ er unbeantwortet.

  • Mit einem Nicken nahm die Uruk das Silber entgegen und ließ es in einem Beutel am Gürtel verschwinden.


    " Die besten Plätze und das beste Essen gibts beim Oger in der "Waagh"- Taverne. Drachvai, Alnock "
    verabschiedete sie ihn nach einem abschließenden Blick, sich dann aber einem der Händler zuwendent, der grade auf sie zu kam.
    Es dauerte nicht lange und sie war mit diesem in ein Gespräch vertieft.


    Wenn Alnock sich also in die beschriebene Richtung wenden würde, würden seine Füße ihn über einen ausgetretenen Hauptpfad führen , unter großen , teilweise auch alten Bäumen hindurch. Manche standen wie Inseln beieinander , darunter merkwürdige Zelte, die man wohl Schamanen zuordnen würde, umgeben von jenen geschmückten Dreibeinen.
    Er sah Familien - und Clanszelte, das dröhnen eines oder mehrerer Schmiedehämmer erklang, doch wenn man den Blick dorthin wendete, sah man nur wenig von einer stolzen Esse oder guten Arbeitsmöglichkeit, es waren behelfsarbeitsstätten und dennoch mühten sich die Uruks das beste darauß zu machen.
    Tierpferche waren teilweise an den Bereichen angeschlossen, aber südlich konnte man meinen gab es soetwas wie einen Stall, lautes wiehren drang von dort herüber.


    Kleinere Pfade zweigten dadurch auch von dem Hauptpfad ab, der kontinuierlich in die Mitte der Siedlung führte. Folge Alnock diesem und sah sich um, würde er bemerkten das es insgesamt 5 dieser Hauptpfade gab und wie in einem Spinnenetz diese querverbindungen.
    In der Mitte der Siedlung war ein großer Platz auf dem ein Feuer loderte, doch es war noch nicht zur gänze so groß wie es wohl werden würde, würde man es bis an den Rand der Steine außen herum mit Holz auffüllen.
    Sitzgelegenheiten, teilweise unter Bäumen oder Zeltdächern, mit Stoffwänden die ein wenig Schutz boten vorm Wind waren zu sehen, aber auch eine Art Podest wie man es für einen Ausrufer erwarten würde, umsäumt von massiven Trommeln.
    Diese waren in Gestellen aufgehängt und mit Schädeln und anderem geschmückt.


    Die Taverne die Alnock suchte, fand sich im nordwestlichen Bereich der Siedlung. Problemlos hatte der das Gebäude "Schule" finden können, da es einfach anders aussah und herausstach aus dem Gewimmel und gewusel.
    Er hatte einen gut Teil Zeit gebraucht , noch mehr, wenn er sich die Zeit nahm sich umzuschauen und ein Bild zu machen.


    "Waagh" so stand es in Blutroten Lettern auf einem dunklen Holzbrett über dem Eingang einer Art Umzäunung aus jungen Baumstämmen, die aus praktischen Gründen mit der Baumkrone verbaut worden waren. So war auch gleich ein Pferch für Pferde und anderes Getier entstanden.
    Inmitten dieses Zaunes standen mehrere miteinander verbundene Zelte, die aber nach vorne offen waren.
    Grobe Tischgebilde, Baumstämme als Sitzgelegenheiten und unter dem Hauptzeltdach eine längliche Feuerstelle, über der mehrere Kessel hingen.
    Und es roch gut aus ihnen.
    Die Kessel überragte ein Oger von stattlicher Größe und noch größerem Bauch , der gerade auf einer Arbeitsplatte frisches Fleisch portionierte.


    .....an anderer Stelle näherten sich die fleißig laufenden Pferde weiter der Siedlung.

  • Alnock besah sich die Szenerie genau. Beim "Oger" angekommen vollführte er langsam eine komplette Drehung, um sich auch dort alles anzuschauen. Mit einem skeptischen Blick auf das Fleisch sprach er dessen Verarbeiter an.


    "Grüße! Bist Du der Wirt? Ich brauche einen Schlafplatz, ein paar Nächte. Wenn es geht einen Raum oder ein Zelt für mich alleine. Wenn es geht keine diebischen Langfinger oder Ungeziefer."

  • tschaksauste das Beil wieder in das Stück Fleisch und trennte sauber Knochen und Muskelfasern auseinander....
    tschak...tschak...tasch....folgten noch ein paar Hiebe, bevor das massige Ungetüm von Oger seinen stiernackigen Kopf anhob und Alnock musterte - aus kleinen, gemein wirkenden Schweinsäuglein.
    Seine Pranken schoben das Fleisch beiseite, das Beil hing im Holz.
    Beide Arme aufstützend, beugte er sich etwas vor und schnupperte.
    "Ahh...Najroim....gutes Fleisch, wenn mans richtig zubereitet....aber Du bist zu alt und zäh...." grunzte es aus schwulstigen Lippen hervor. Die ALlgemeinsprache war zu verstehen, aber man merkte das er sie nicht lange sprach.
    Dann, als würde er über einen schlechten Witz lachen, lachte der Oger tatsächlich das die Bauchschwarte krachte.


    "Ah...nun, Menschling. Momentan ist schwer Platz zu finden hier in Barach´nar. Ich hab keine Zelte für einzelne mehr frei..."
    er deutete rüber zu einem der angrenzenden Zelte, dass noch an einer Seite offen war , wohl um auch zu lüften.


    "Hab nur da noch was frei, aber gutes Essen, dass kannste kriegen!"
    er deutete auf die Töpfe hinter sich und schob die Rippchen, welche er vorher zerteilt hatte in eine tönerne Schale mit kräuterähnlichem Inhalt.


    "Bist fürs Fest hier, Fremder?"plauderte er einfach weiter, denn der Mensch würde sicher sagen was er wollte.


    Die allseits Alnock folgende Nase hielt sich auch diesmal außerhalb von Sicht und Geruchsweite auf, beobachtete aber scharf.