Im Glanz des Feuers geschmiedet

  • Wann: Samstag Nacht auf dem Feldzug
    Wo: Sylvanas Unterkunft im Lager der Lona und Akata
    Wer: Melekh und Sylvana
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    Sie hatte keine Ahnung welche Stunde dieser Nacht bereits erreicht worden war und es spielte allmählich auch keine wirkliche Rolle mehr. Immer wieder wandelte ihr Bewusstsein zwischen wach und müde hin und her während sich ihr Körper bei jeder größeren Anstrengung beklagen wollte. Als sie sich von der Tafel des Ordens erhob und nachdem das Gespräch ihrer "Familie" ein Ende gefunden hatte war sie tief in gedanken versunken.


    Das Gespräch hatte viel Zeit und Kraft in Anspruch genommen, hatte Tränen gefordert und ebenso Sorgen geschürt wie Antworten geschenkt. Es war lange überfällig, dass all diese Dinge geschahen und die nächsten Monate würden aufzeigen wie stark ihre Gemeinschaft wirklich war.


    Offen legte sie Melekh eine Hand auf die Schulter und gab ihm ein Zeichen sie zu begleiten. Man hatte ihn nicht fort geschickt, ihn sogar das ein oder andere Mal in eines der Gespräche mit einbezogen. Zum ersten Mal, seit langer Zeit, hatte Sylvana ein Gefühl von Hoffnung für sich selbst gespürt und auch wenn nun viel zu viele Seelen auf diesem Kontinent über die Dinge zwischen ihr und dem Erzhexer Bescheid wussten,fühlte es sich besser an.


    Die Hürde war noch nicht genommen, aber sie wirkte nicht mehr all zu hoch.


    Langsam und erschöpft verließ sie das Gemeinschaftszelt des Ordens und war sich sicher, dass der Erzhexer ihr folgen würde. Ihr Blick glitt hinüber zu den Lona. Jene feierten die Rückkehr des Sohnes von Orphalioth und des Flammenden Zorns. Die Neches Re atmete zufrieden aus, immerhin waren diese Dinge gelungen... Inzwischen fühlte sie sich den Völkern des Feuers so verbunden, dass ihr Herz beid iesem Gedanken aufging und ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte.


    Sie hielt einen Augenblick inne und wartete, dass Melekh ihr folgen würde.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Teroc ()

  • Melekh war ihrem Blick gefolgt. Das Lachen der Lona drang an sein Ohr, während er noch die Bilder der Gedenkzeremonie der Seraphim vor Augen hatte. Er hatte schon viele Begräbnisrituale und Trauerfeiern gesehen, und doch verstand er nicht, dass Menschen diese durchführten. War nicht der Tod das endgültige Scheitern?
    Trotzdem hatte er Sylvana auf sonderbare Weise verstanden.


    Sein Blick wanderte zu ihr.


    Seine Gespräche mit Zerahl und Walays schossen ihm durch den Kopf. Selbst der Archon hatte vor ihm von dem Kind gewusst und dies setzte ihm mehr zu als er gedacht hatte.
    Sylvana wartete auf ihn und er reichte ihr seine Hand, die endlich wieder etwas von der Wärme Ignis hatte, die sie ausmachte.


    Kurz glitt er hinauf zu den Sternen im Nachthimmel, dann folgte er ihr in ihr Zelt.

  • Langsam schritt sie zu dem Tisch in der Mitte ihres Zeltes. Diesen Ort hatte sie in den letzten Tagen so gut wie nie von innen gesehen, hatte kaum Schlaf oder Ruhe gefunden. Mit einem leisen Durchatmen löste sie ihren Waffengurt und legte ihn sorgsam über den bereit stehenden Stuhl. Leise raschelte der Zelteingang, als Melekh ihr folgte und die Außenwelt vom Inneren des Zeltes abschnitt, zumindest... für eine geraume Zeit.


    Es tut mir leid, dass du in dieses Gespräch mit hinein gezogen wurdest... Ich hatte nicht geglaubt, dass sie das im Anschluss einer Trauerfeier suchen würden...


    Sie stand mit dem Rücken zu ihm vor dem Tisch und machte sich daran ihr Haar zu lösen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Es sind viele offene Worte gefallen. Dazu mag man stehen wie man will. Die Tatsache, dass Maya und Lucia anwesend waren, beschäftigt mich da eher. Aber das soll nicht deine Sorge sein. Es ist gut, dass die Dinge zwischen dir und deinem Orden angesprochen wurde. Auch die Themen mit Ernst und Walays. Wer weiß, was sich daraus entwickeln wird."


    Er lächelte sie an.

    "Aber ich weiß nicht, ob ich noch mehr solche "direkten" Fragen deiner Leute beantworten werde. Und ich dachte, dass Assiah und Davion wären direkt."


    Dann verging das Lächeln.


    "Du hättest mir zuerst von dem Kind erzählen müssen. Ich habe mittlerweile lernen müssen, dass du dich so oder so nicht schonen würdest."

  • Sie fuhr sich durchs Gesicht.


    Es war gewiss nicht meine Absicht, dass der halbe Kontinent es eher wusste als du. Es bestätigt mich nur erneut darin, dass man mit vielen einfach nicht im Vertrauen sprechen kann...


    Langsam drehte sie sich zu ihm um und legte sich die Hand auf die immer noch schmerzenden Wunden an ihrem Arm. Sie wusste sehr genau welche wenigen Personen von dem Kind wussten und mit der bitteren Erkenntnis, dass diese Seelen ihren Mund nicht hatten halten können hatte sie sich deutlich von eben jenen entfernt, die Freundschaft, Vertrauen und Loyakität mit Füßen getreten hatten.


    Ich nannte dir meine Gründe, warum ich es dir erst nach dem Feldzug sagen wollte...


    Dann hob sie fast einw eni unbeholfen die Schultern.


    Außerdem... wenn ich ehrlich bin... hatte ich nicht die geringste Ahnung wie du auf eine solche Nachricht reagieren würdest... oder jene um dich herum...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Das soll ich dir glauben? Dass es Angst oder Zweifel waren, die dich daran gehindert haben? So habe ich dich nicht kenengelernt."


    Er trat auf sie zu. Ganz nah standen sie sich gegenüber. Wie so oft in den letzen Monaten. Im Gleichklang.


    "Jene um mich herum... Du weißt, dass ich mich immer vor dich stellen werde. Außer du läufst zu schnell in die Schlacht." Seine Mundwinkel zuckten kurz.

    "Und so wie ich mich vor dich stelle um dich zu schützen, werde ich es auch für das Kind tun und sei es auch gegen deinen Orden, den Archon oder Urquart."


    Seine Hand legte sich auf ihren Bauch unter dem bereits das kleine Herz des Kindes schlug. Sein Blick suchte den ihren. Beide Augen Melekhs waren von einem warmen Braun.

  • Nicht Angst, eher Vorsicht... Zweifel... möglicherweise...


    Sie legte ihre Hand auf die Seine.

    Ich schrieb dir in den Briefen von meinen Reisen, dass es etwas gäbe über das wir sprechen müssten. Ich wollte wirklich mit dir darüber sprechen. Nur... wollte ich entscheiden wann ich das tue. dies alles hier hat mich schon jetzt so viel gekostet... natürlich hatte ich Bedenken, habe sie in manchen Dingen immer noch... Außerdem haben die Reaktionen so mancher Menschen die ich liebe dafür gesorgt, dass ich mich vor weiteren zu fürchten begann...


    Mit einem nachdenklichen Blick hob sie ihre freie Hand und legte sie ihm auf die Brust, dort hin wo sie sein Herz kräftig und lebendig schlagen fühlen konnte. Auch wenn sie es nicht gezeigt hatte als die Nachricht bei ihr angelangt war... das kurze Aufblitzen des Bildes wie der Pfeil sein Ziel traf machte sie unruhig und unter ihrer Hand wurde seine Haut warm.


    Ihre Finger strichen kaum merklich über den weichen Stoff seiner Robe.


    Urquart... wie nimmt das Chaos die Nachricht auf?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ich... sie verzog das Gesicht und suchte sienen Blick... Wir... machen dich angreifbar Melekh.


    Sie lehnte sich vorsichtig an den Tisch hinter sich. Ihre Beine waren müde, sie war müde... alles an ihr war müde.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ich meine mich daran zu erinnern, dieses Gespräch schon einmal mit dir geführt zu haben... allerdings kamen die Worte vom jeweils anderen...


    Kurz huschte ein Lächeln über ihre Züge, dann hob sie die Hand und strich ihm für einen Augenblick mit den Fingern über die Wange.

    Sagt mir Melekh... freut ihr euch auf das Kind?


    Wie ist es für dich... das Ganze? Wie... fühlt es sich an... Das fragte ich mich vom ersten Augenblick an, als ich dir sagte, dass die Gerüchte wahr sind...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er blickte zur Seite.
    "Ich weiß es nicht. Ich begegne zum ersten mal einer Situation, die ich nicht einzuschätzen vermag. Ich kann nicht aus meiner Haut und daher sehe ich natürlich die Risiken und die Chancen die daraus gezogen werden können, das Potential. Aber das ist nicht das was ich fühle. Du weißt, was du für mich bedeutest. Und das Kind... An euch hängt der Rest, der von meiner Seele noch vorhanden ist."


    Er sah ihr wieder in die Augen. "Konfessoren haben ihre Gefühle unter Kontrolle sagte man mir. Und für sie ist es üblich irgendwann Kinder zu bekommen. Und trotzdem bin ich nicht sicher, wie es für dich ist.

  • Was ist es dann was du fühlst? Oder kannst du es nicht in Worte fassen... so wie damals in der Akademie?


    Ihre Stimme war leiser geworden, beinahe vorsichtig und umsichtig als wollte sie vermeiden eine Frage zu stellen die ihn nur fort jagen würde.


    Wie es für mich ist... sie überlegte einen Moment und verharkte ihre Finger mit den seinen die noch immer auf ihrem Bauch lagen.


    Zu Anfang war ich schockiert und hatte Angst und dann war ich lange Zeit verunsichert und besorgt... doch jetzt... jetzt ist all das anders.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie seufzte. Wenn sie das was er fühlte besser erfühlen könnte, wären all diese Fragen unnötig. Für einen kurzen Augenblick war sie wieder da, diese Verunsicherung. Aus einem Reflex heraus entzog sie ihm behutsam ihre Hand und stützte sich am Tisch ab, die Augen unverwandt auf seine Züge gerichtet.


    Xas... ich freue mich... es ist ein Geschenk, ein sehr wertvolles Geschenk... Mich kann verdammen wer will, es ändert nichts daran, dass dieses Kind ein neues Licht an diesem Ort sein wird. Und es gibt mir in gewissen Dingen eine Art... der inneren Ruhe...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Seine beinahe geflüsterten Worte vermischten sich mit den Rufen des Feuervolkes und ihr Herz schien in jenem Moment, als sie in ihr Bewusstsein drangen, zu stolpern. Kaum waren ihm diese Dinge über die Lippen gekommen wandte er den Blick ab, ziellos und unbestimmt.


    Mit einem Mal war so viel spürbare Wärme zwischen ihnen das selbst Sylvanas Blässe beinahe verflogen war. Im ersten Moment wusste die Neches Re nicht was sie sagen sollte, oder ob es etwas zu sagen gab...


    Er war im Begriff sich zu lösen. Beide, gefangen in einer Situation die für sie beide befremdlich und neu war, nicht einzuschätzen, nicht zu kontrollieren... bedrohlich und gleichsam anziehend.


    Seine Worte hallten durch ihren Verstand.


    Sie löste sich als er sich von ihr fortbewegen wollte von der Tischkante und glitt mit ihren Händen zu seinem Gesicht, was ohne seine Rüstung durchaus einfacher war... Sylvana wollte, dass er sie ansah. Mit seinen braunen Augen... mit seinen beiden braunen Augen.


    Deine Seele ist nicht verloren Melekh... hauchte sie ihm entgegen und er konnte fühlen wie ihre Hände auf seinen Wangen leicht zitterten.
    Dann brachte sie ihre Lippen an sein Ohr und flüsterte einen herzschlag später...


    [pm]

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie löste sich nach einer schieren Ewigkeit ein wenig von ihm und wischte sich behutsam über die Wange. Die Welle an Emotionen die in der Luft umherwanderte wollte nicht vergehen. Eine Welle die weder in Worte zu fassen war, noch greifbar zu sein vermochte.


    Bleibst du heute hier? Oder zieht es dich zurück ins Lager der Magie?


    Ohne eine Antwort abzuwarten nahm sie ihm die Kappe von seinem Haupt und legte sie neben sich auf den Tisch.


    Da ich für heute freigestellt bin würde mich nur noch ein letztes Gespräch mit Zerahl dort hin zurück ziehen.


    Kurz strich sie ihm mit den Fingern durch das kurze Haar. Er sah ohne die Kappe so anders aus...


    Und wir haben unser Gespräch über den Wunsch eines Bandes noch nicht zuende geführt...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.