Im Glanz des Feuers geschmiedet

  • Sie schloss kurz die Augen als er ihr durchs Haar strich...


    Dann wäre ich dafür, dass wir uns setzen... sie lächelte schief.


    Ich habe nicht die geringste Ahnung wie lange meine Beine mir noch gehorchen werden...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana seufzte erleichtert als sie ihren Beinen Ruhe gönnen konnte. Insgeheim sehnte sie sich nach ihrem Lager... oder dem Separee bei den Chaoten. Nachdem es ihr endlich gelungen war die gereinigte Essenz des flammenden Zorns an die Lona zu übergeben hatte sie gehofft aufatmen zu können, doch wie so oft war es anders gekommen...


    Sie sorgte sich still um die spitzohrige Pest und war noch immer nicht sicher wie sie weiter vorgehen sollte... Auch Tarabas hatte einen festen Platz in ihren Gedanken... aber im Grunde hatten die anderen Stimmen die vehement in ihrem Verstand widerhallten Recht.


    Dieser Abend war nötig um Dinge an- und auszusprechen... dieser Abend sollte einen Weg ebnen und ihren Weg zur Ruhe einläuten die sie allmählich brauchen würde, denn viel Zeit blieb ihr nicht mehr.


    Sie fühlte seine Hand auf der Ihren als ihr das Haar ins Gesicht fiel und sah schweigsam zu ihm auf. Etwas unbeholfen hob sie die Schultern und schaute ihn mit einer Unschuld an, die beinahe etwas komisches hatte. Ihr leben war das reinste Chaos... welch Ironie...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Melekhs Gedanken glitten kurz zu Maya und Lucia. Beide waren an diesem Abend im Zelt der Seraphim anwesend gewesen. Beide hatten vieles gehört. Zu vieles? Andererseits hatten sie sich als beinahe unverzichtbar erwiesen...


    Er würde abwarten müssen, was sie aus dem Abend gezogen hatten und wie sie damit umgehen würden.


    Und die Seraphim selbst? Sie hatten ihn tatsächlich erstaunt. Waren sie von Sylvanas Vorgehen überrumpelt worden? Nicht einer hatte sich gegen ihn oder seine Begleiterinnen ausgesprochen. Und es war gut so gewesen. Viele Dinge waren angesprochen, Tatsachen berichtigt worden. Auch das Verhältnis zwischen Sylvana und dem Orden schien wieder auf einem besseren Weg zu sein.
    Aber dennoch verstand er die Seraphim nicht. Sie waren, wie alle, dem Wandel auf Mythodea unterzogen und sie nahmen ihn aufgeschlossen entgegen. Nun ja, zum Teil jedenfalls.
    Es war verständlich, dass sie für sich entschieden hatte, dass eine Mutter Konfessor für die Zukunft des Ordens keinen Sinn mehr machen sollte. Aber wiese riskierten sie die Konfrontation mit Samar? Sie hatten hier eine geborene Mutter Konfessor, die sie alle verehrten und deren Rat sie schätzten. Und trotzdem nahmen sie es in Kauf, dass ihre Heimat ihnen jemand neues vor die Nase setzen würde, jemand, der noch immer den strengen Regeln der alten Heimat folgen würde, nach denen wohl die Hälfte des Ordens dem Tode geweiht war. Ganz davon abgesehen, dass sie sich ja fast schon selbst als abgespalten ansahen. Wie würde ihre ehemalige Heimat reagieren. Würden sie nur einen neuen Konfessor schicken oder wäre es eine Armee, die den Orden auf Mythodea auslöschen würde? Für Melekh war es unverständlich, dass man mit der Meldung der Absetzung Sylvanas Samar auf sich aufmerksam machte. Seine Gedanken wanderten zu den Chaosstreitmächten der alten Welt und es schauderte ihn.
    Aber es war die Entscheidung des Ordens und Melekh würde erst eingreifen, wenn sich ein neuer Konfessor als eine Gefahr für Sylvana oder das Kind erweisen würde.


    Eines der Augen strahlte wieder in reinem Weis, als er an mögliche Gefahren für die beiden dachte. Wer immer sie bedrohte würde ausgelöscht werden. Seine Faust ballte sich, magische Spannung lag mit einem mal in der Luft. Die Wechselhaftigkeit des Hexers trat mit einem mal wieder hervor und, womöglich durch Sylvanas Nähe, auch etwas von dem Zorn Ignis.

  • Sylvana konnte nicht ermessen welche Gedanken in ihm weite Kreise ziehen mochten, doch blieb ihr nicht verschlossen wie tief er in sich selbst versank und welche Auswirkungen die aufkommende Stille zwischen ihnen hatte.


    Ihre Barrieren waren seltsam spröde, so blieb ihr noch viel weniger verborgen, dass Zorn in seinem Inneren fruchtbaren Boden fand. Kurz bewegten sich ihre Finger unter seiner Hand. Beherzt hob sie die freie Hand und strich ihm sachte über die Schläfe... wollte ihn zurück holen in das Hier und Jetzt.


    Nicht heute Nacht... flüsterte sie fast flehend.

    Keine Trübnis, kein Zorn... keine Sorgen... nur ein paar Stunden lang...


    Sie wollte die Worte die vor wenigen Augenblicken zwischen ihnen gefallen waren nicht mit jener Dunkelheit überschatten die noch immer über ihrem Weg waberte. So viel Kummer lag noch in der Luft, so viel Schmerz... doch alles was sie für diesen letzten Abend des Feldzuges wollte war Hoffnung und ein wenig Freude über all das was erreicht werden konnte und entstanden war.


    Ihre grünen Augen suchten die seinen, ihre Finger strichen ihm über die Wange...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ein kurzes Lächeln... zufrieden und erleichtert... auch wenn sie es beide besser wussten.


    Wir wollten über das Band sprechen... hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie schmunzelte.


    Im Grunde ist es doch ganz einfach... lass dich von deinen Wünschen leiten... und dem Gefühl, dass dich mit mir verbindet... Dann kommen die Worte und die Magie von ganz allein.


    Sie drehte seine Hand in der Ihren mit der Handinnenfläche nach oben und betrachtete sie einen Augenblick... dann strich sie gedankenverloren mit den Fingerspitzen darüber.


    Was versprichst du dir davon? Welche Auswirkungen wird es vermutlich haben? Inwiefern möchtest du mit mir verbunden sein... mehr noch vielleicht als wir es bereits sind?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Es ist nicht nur was ich möchte, sondern auch was du bereit bist zu tun. Pläne sind Pläne sind Pläne. Wenn Tzeencht unsere aller Wege kennt, dann ist vorbestimmt was passiert. Ich weiß nicht welche Auswirkungen es haben wird, aber ich bin bereit es zu riskieren."


    Eine kleine blaue Flamme entstand in seiner Handfläche, nachdem Sylvana sie berührt hatte. Sie war warm, aber nicht heiß und tanzte im im leichten Luftzug.

  • Im Gegensatz zu dir habe ich aber nicht so große Schwierigkeiten meine Wünsche in Gedanken und Magie zu formen...


    Sie lächelte noch immer und beobachtete sein Tun.


    Tzeentch hin oder her... wenn all das hier seine Idee war, habe ich gerade gar nichts dagegen...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er erwiderte nichts. Auch er war in der Lage, seinen Wünsche in Magie zu formen, aber darum ging es ihm im moment nicht. Sanft legte er die Hand auf Sylvanas Bauch. War das Kind bereits verdammt? Hatten die Götter des Chaos bereits seinen Weg vorherbestimmt? Er wunderte sich, dass er so dachte, denn Tzeentch hatte ihn in der Vergangenheit nie daran zweifeln lassen.


    Früher hätte er innerlich gelacht, hätte das Kind als seine Waffe gesehen, sein Mittel zur Mehrung seiner Macht, zur Unterwanderung der Seraphim, zur Spaltung der Siegel und zum ultimativen Wandel, der über Mythodea kommen würde.


    Aber so war es nicht mehr. Sylvana hatte ihn verändert. Ihre Berührung seiner Seele in dieser einen Nacht hatte ihn verändert. Noch immer würde er nicht zögern viele zu opfern die ihm im Weg standen. Viele, aber nicht mehr alle. Sein Universum bestand nicht mehr nur aus ihm. Auch sein Weg hatte sich geändert, ebenso wie das Ziel ein gänzlich anderes geworden war. Macht, Dämonenstatus, das Ziehen von Fäden, schmieden von Plänen und Intrigen... dies alles war jetzt zum Teil in den Hintergrund getreten. Ging es nun um Sylvana und das Kind? Oder um den letzten Rest seiner Seele? Hatte Sylvana Recht damit, dass er angreifbar wurde, auch für Urquart und andere? Würde er das Kind verderben wie manche dachten?


    Er zögerte mit seinem Wunsch. Zweifel zogen über sein Gesicht. Er griff nach Sylvanas Hand und hielt sie ganz fest.

  • Sie beobchtete ihn. Jede Regung in seinen Zügen, jedes verändern des Blickes seiner Augen, dem Spiegel seiner Seele. Diese Geschichte hatte nutzbringend begonnen. Sie hatte ihn im Hochamt der Magie sehen wollen und nur ihn, weil es im Norden einfach niemanden gab der in ihren Augen geeigneter erschien. Konfessoren zogen Fäden zum Wohl des Reiches und genau das hatte sie auch hier getan.


    Wer hätte jedoch ahnen können, dass diese Geschichte eine so gänzlich andere Wendung nehmen würde. Sie hatte nicht mehr daran geglaubt, dass ihr Herz sich noch einmal für jemanden auf diese Weise öffnen würde, hatte nicht geglaubt, dass jene Nähe die ihr ihr Leben lang verwehrt geblieben war doch noch in ihr Leben treten würde. Weithin verstand sie die Zweifel jener um sie herum... an ihm... an ihr...


    Aber nichts in ihrem Inneren warnte sie davor.


    Sie hob Melekhs Hand an und berührte seine Finger mit ihren Lippen ohne von ihm fort zu schauen.


    Sprich mit mir über deine Gedanken...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Muss ich sie denn aussprechen? Wurden sie nicht von vielen anderen lautstark geäußert? Es ist wie es ist, Sylvana. Und ich kann nur hoffen."


    Er nahm ihre Hände sanft in seine, streckte die Arme dann langsam senkrecht in die Luft und lies sie weit ausgebreitet nach außen sinken. Wo ihrer beider Hände die Luft durchschnitten hatte, blieben Restspuren zurück, ein merkwürdig bläuliches Leuchten.


    "Ich glaubte nicht, dass jemals sagen würde, doch was mit mir geschieht ist zweitrangig. Meine Sorge gilt dir und unserem Kind."


    Das Leuchten hatte zugenommen und sich ausgebreitet. Langsam schien es um sie herumzu fließen, schloß sie ein, wie die Hülle eines übergroßen Eis.

  • Nau... das musst du nicht... manchmal glaube ich aber, täte es dir gut wenn du die Dinge aussprechen würdest...


    Nachdneklich beobachtete sie das Schauspiel.


    Du selbst hast mir gesagt, nachdem Imrahil mir seine Treue schwor, dass ich den Mut nicht verlieren soll... dass es Herzen gibt die hinter mir und zu mir stehen. Du bist jetzt ein Teil von mir... und wenn selbst ein Davion das einsieht... dann besteht Hoffnung für diese Verbindung... und das Leben unter meinem Herzen.


    Sie lächelte.

    Du kannst nur hoffen... ich glaube Hoffnung ist ein Konzept, von dem du vor einigen wenigen Monaten noch nicht gesprochen hättest.


    Im Grunde hatte Sylvana das getan, was sie immer tat. Sie war aufgetaucht, hatte alles durcheinander gebracht und dann deutliche Spuren hinterlassen. Tarabas hatte einmal zu ihr gesagt, sie besäße das Talent die Wesen die sie berührte zu verändern. Jetzt, nach all den Jahren fing sie an ihm das zu glauben.


    Wir sind damit nicht allein... es ist das zweite Mal in diesem Land, dass mein Orden vor eine tragende Entscheidung gestellt wurde...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Dinge auszusprechen liegt nicht in meiner Natur." Was lag eigentlich noch in seiner Natur? "Und ja, Hoffnung war nie etwas auf das ich setzen musste, denn alles verlief immer so wie ich es geplant und vorausgesehen hatte. Bisher zumindest."


    Die blaue Hülle hatte sich um sie beide geschlossen. Ruhe herrschte hier. Die Rufe der Lona drangen kaum noch an ihr Ohr.


    Er zog ihre Hand an sein Herz, so dass sie den Schlag spüren konnte.

  • Sie lachte ein wenig gelöster als in den Tagen zuvor und nahm seine Hand um sie sich auf ihr Herz zu legen.

    So wie so viele Dinge nicht in meiner Natur liegen... Wer weiß, vielleicht ist das eine Art Prüfung für uns. Für dich, mich... jene um uns herum...


    Dann hob sie sanft die Schultern während ihre Hand auf seiner lag.


    Herzlichen Glückwünsch werter Erzhexer, Hochamt der Magie im nördlichen Siegel.. ich muss Euch leider mitteilen, dass die Frau die Ihr Euch an eure Seite geholt habt, dem Feuer gleich, viele Strukturen und Grundfesten stets und beständig erschüttert.


    Das Schlagen ihrer Herzen nahm sie gefangen.


    Was genau hast du vor...?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie blinzelte... beobachtete wie er die Augen schloss... dann entspannte sie sich und tat es ihm gleich. Ruhig atmend ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf und sah ihn ebenfalls vor sich...


    Das blaue Feuer... jenes magische Leuchten welches ihr inzwischen so vertraut war und welches sie auch über Meilen entfernt finden würde, wollte sie es denn suchen...


    Schweigsam und abwartend ließ sie sich von der Melodie der Herzen tragen, vergaß die Welt um sie herum... was auch immer er vor hatte, sie vertraute ihm... in jenem Augenblick vertraute sie ihm blind...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.