Der Thul´heen zu Besuch

  • Die Urukwachen ritten oder streiften so auf Patrouille über das Gebiet, welches die "Heiligen Tiere" die Aru´s beheimatete.
    Ebenso schützten sie die Kräutergärten von Naira.


    An diesem Tag war es Kaa-Ash, welche sich südlicher Richtung aufhielt und mit 2 weiteren Reitern das Gelände sicherte.


    Sie waren offen sichtbar für Reisende in diesem Gebiet.

  • Die Hügel stiegen sanft rund um das kleine Anwesen an. Terrassenförmig waren Beete und schmale Felder angelegt, in denen zu diesem Zeitpunkt Blüten in allen Farben standen. Ein üppiger, zugleich frischer Duft schwebte über der Landschaft..


    Die schlichten dunklen Pfahlbauten, die im Hintergrund zu erkennen waren, waren geschmückt von weißen Stoffbahnen, die sich leicht im warmen Aufwind des Sommers hoben; auch hingen Leinen zwischen den Stützpfeilern der Veranden, an denen Kräuter zum Trocknen aufgehängt waren.


    Hier und da waren waren Tischchen und Bänke aufgestellt, auf den mancherlei Kisten standen, Schüsseln und Vasen voller grüner Blätter.
    Bei genauerem Hinsehen war eine kleine, augenscheinlich nicht orkische, sondern humanoide Gestalt zu erkennen, die auf dem Treppchen des Hauptgebäudes kauerte, gesenkten Kopfes mit irgendetwas beschäftigt, das ihre Hände auf den Stufen taten.

  • Vorn war immer wieder überrascht wie unterschiedlich die Landschaft im Nördlichen Siegel dann doch war. Wenn man die Festung der Orks mit diesem Ort verglich dann waren die Unterschiede schon sehr Auffällig. Auch wenn die Sonne ihm teilweise die Sicht nahm so erkannte er die Gestalt eines Orks der auf einem der ansteigenden Hügel. Er lenkte sein Pferd in die Richtung, als er in Hörweite war zügelte Vorn das Pferd: "Vendui, mein Name ist Vorn..ich suche jemanden vielleicht könnt ihr mir helfen."

  • Die Uruks hatten den Thul´Heen aufmerksam beobachtet, ihm gegenüber zu Pferde saß eine Uruk, deren Haut violett-schwarz schimmerte.


    "Ut´gosh, Fremder - hier gibt es wenig zu finden. Eok, wen will na Finden hier in dieser Wildniss?"grollte eine raue Stimme und sah Vorn fragend an.


    "Vorn...eok ist der Brock von Walays, dabru?"hakte die Uruk nach und musterte den Drow mit einem Anflug von Mißtrauen von oben nach unten.

  • Vorn betrachte den Uruk und versuchte sich einen Reim darauf zu machen was dieser mit der einen oder anderen Aussage wohl gemeint haben könnte: "Xas ich bin wohl der....Brock von Walays wenn ihr damit seinen Stellvertreter meint. Ich suche nach eine Elbin die sich in diesem Gebiet aufhalten soll und unter dem Schutz der Uruks steht...ihr Name ist Naira."

  • Kaa-Ash´s violette Augen prüften Vorn, dann grollte sie:
    "Afal haben hier keine Elben....wohl aber ein Spitzohr, eine Lethi. Eok´s Name ist Naira, dabru. "
    Man spürte das sie vorsichtig war, jedoch der Titel und der Rang zu Walays deutlich zugunsten Vorns das ganze veränderten.


    "Naira steht unter dem Schutz der Uruks, dabru ....."bemerkte sie noch beiläufig.
    Es hätte auch heißen können "Unter Kaa-Ash´s Schutz und dem des Clans von MAhrukkaa", denn der Wimpel am Gürtel war violettfarben, entsprach fast der Größe von dem MAhrukkkaa´s und zeigte neben den Klauen Widder und Furie auf hellem Leder, dazu reichere Verzierhungen als andere Wimpel sie hatten. Diese waren auch meist eher rotbraun oder braun, selten von ochsenblutrot.


    Die Uruk bedeutete Vorn ihr zu folgen und wendete das Pferd, hielt auf die in der Ferne sichtbaren Gebäude und Zelte zu.


    Dort angekommen, nahm ein Goblin die Pferde, auch das Vorns und vebrachte sie in eine Art Koppel, wo er sie versorgte.


    Kaa-Ash selber deutete auf Sonnensegel, das an zwei Seiten geschlossen war, wo Vorn Platz nehmen konnte.
    Darunter war Schatten und es brannte ein Feuer.
    Mit Gras gefüllte Ledersäcke und Holzklötze waren als Sitzgelegenheiten vorhanden, auch schmale Tische.

  • Der Drow runzelte kurz die Stirn. Vorn, wie die meisten Drow hatte sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Gedanken darüber gemacht ob es verschiedene Elfenarten gab. Elfen das waren jene Wesen die sie von der Oberfläche verjagt hatten helle Haut hatten und spitze Ohren. Vorn hatte erst sehr viel später erfahren das es viele verschiedene Stämme gab und das die Dunkelelfen im Grunde auch nur einer dieser Stämme waren. Aber was wusste ein Ork darüber? " Dann wird es wohl jenes Spitzohr sein welches ich suche." Was eine Lethi war, darauf konnte sich Vorn auch keinen Reim machen: "Ich bin eurer Gast und ich werde eure Regeln befolgen...das gilt besonders für jene die unter euren Schutz stehen."

  • Kaa-Ash war Vorn unter das Sonnensegel gefolgt und zog nun die Gugel endgültig vom Kopf.
    Die Haare waren zurückgeflochten im vorderen Kopfbereich, ähnlich wie Mahrukkaa es trug, der lange Rest hing knotig und verfilzt herunter.


    Das violett der Augen war nun erst richtig zu sehen, ebenso eine vielzahl an Narben, vor allem am Hals, wo zusätzlich eine Art Halsband mit Plattenbesatz drumherum lag - offenbar hatte die Uruk in ihrer Vergangeheit ein Sklavenhalsband getragen.


    "Naira wird bald kommen, sie pflegt jene Gewächse und Wesen, die unter der Erde gedeihen"
    Eine Goblin tauchte auf und begann aus dem heißen Wasser Tee zuzubereiten und es Kaa-Ash und dem Gast hinzustellen.
    Kurz verschwand sie und brachte dann noch grobe Holzteller auf denen Fleisch, Früchte, Brot und Trockenkäse lag.


    "Gibt es Dinge die der Brok von Walays wissen will? Einen Bericht?"grollte Kaa-Ash und musterte den Drow wieder.
    Seine Mimik war ihr durchaus aufgefallen und Vorn mochte ahnen, das Kaa-Ash und Naira eine Art von Beziehung hatten die ihm möglicherweise Ärger einhandeln konnte....

  • Vorn betrachte was ihm dort Angeboten wurde, er musste an den Süden zurückdenken und wie überrascht er darüber gewesen war was die Orks alles geschaffen hatten. "Fragen vielleicht...ein interessanter Ort....ich bin überrascht so etwas vorzufinden. Wer seit ihr...wenn ihr möchtet erzählt mir von euch...und im Gegenzug ..werde ich eure Fragen, soweit ihr welche habt beantworten."

  • "Vai Kaa-Ash, Tuva von Kjona....Hüterin und Brok der Truppen, die dieses Gebiet hier schützen." erklärte die violettfarbig gezeichnete Urukfrau.


    Sie hatte kurz den Blick schweifen gelassen, die Nüstern witterten.
    Auf den Stufen einer der Hütte saß Naira und war beschäftigt. Also war sie nicht wieder in einer der Felsspalten unterwegs um...Dinge zu tun.


    Da der Lethi selten etwas entging, wußte Kaa-Ash dass diese dann früher oder später unter dem Sonnensegel auftauchen würde....vom Tee ganz zu schweigen, der hier nun zog.


    "Nun, Naira und Dag züchten erfolgreich Flechten und Pilze unterirdisch, ebenso wie Grubenwürmer und andere Dinge. Das Saatgut, welches teilweise aus dem Süden mitgebracht wurde, aber auch erhandelt wurde scheint mit den Bedingungen hier zurecht zu kommen und wirft erträge ab...selbiges gilt für die Aru´s und die mittlere Herde der PFerde, welche momentan hier laufen...alles weitere wird Naira berichten!" grollte die Uruk.


    Mit einem aufmerksamen Funkeln in den Augen fragte die Uruk dann:
    "Und was treibt den Brok von Walays hier her - sicherlich nicht das beantworten lassen von Fragen nach Saatgut..."

  • Das Spitzohr hatte die Ankunft der beiden bemerkt, war aber noch sitzengeblieben, wieder einmal mit störrischen Lederschlingen beschäftigt, die immerzu von den Dingen abgingen, an die sie sie band.


    Ihre feinen Ohren sagten ihr, dass dort drüben entspannt geplaudert wurde. Kaa-Ash sprach viel - für ihre Verhältnisse - was darauf hindeutete, dass jemand gekommen war, der ihr so wichtig erschien, dass sie ihn nicht kurz abspeisen wollte... Kaa-Ash erfüllte die Pflichten der Repräsentation hier, gut, also musste Naira das nicht tun!


    Doch ein Blick hinüber weckte Interesse. Da war ein Drow.




    Die Lethi kam herangewandert, eine schmale, kleine Gestalt in einem schlichten braunen Kleid und einem ebensolchen Umhang, die fast schwarzen langen Haare offen und in etwas zerzausten Flechten um sie wehend. Ihre Haut war auch jetzt im Frühling noch von blassem Goldbraun. Ein deutlicher Geruch von Erde, Wurzeln, Leder und etwas Süßlichem, Schweren ging von ihr aus, das an schwarze Johannisbeeren erinnerte.
    Ihre dünnen winzigen Hände waren zerkratzt und erdbefleckt.


    "Ut´gosh, Kaa-Ash!", sagte sie, an den Tee herantretend. Sie lächelte Vorn an. "Wer ist das denn?", fragte sie gleich darauf, und es schien, als sei es für sie etwas vollständig Natürliches, einen Drow zu Besuch zu haben.
    Womöglich war ihr Lächeln sogar nachgerade neugierig.

  • Die feinen Sinne Kaa-Ash´s hatten die Bewegung der Lethi bemerkt, lange bevor sie ins Sichtfeld der Orkin trat.


    Langsam erhob die Uruk sich, deutete auf Vorn:


    "Ut´gosh, Dom-Ota Naira " die Worte klangen förmlich, fast so als würde die Uruk eine Schamanin oder Priesterin begrüßen und ankündigen.
    " Dieser Sn´abrak ist Vorn, der Brok von Walays...man nennt das wohl auch..Thuul´hehn."


    Dann drehte sie sich wieder leicht zu Vorn:


    " Das ist Naira, die Lethi. Dom-Ota dieses Gebeites , Tuva der weißen Aru´s und Atani der goldenen Hexe"
    stellte Kaa-Ash Naira vor, als würde sie über was völlig normales sprechen.

  • "Aha!", sagte das Spitzohr, so als sei jetzt alles klar.


    Sie setzte sich zu den beiden, goss sich erst einmal einen Becher Tee ein und trank.
    Dabei betrachtete sie den Gast sichtlich entlang seiner Kleider. Sie suchte nach Anzeichen, die auf eine Zugehörigkeit schließen ließen.
    "Du trägst keine Maske.", stellte sie fest. Sie schien anderes erwartet zu haben. "Bist du einer von den Swetarm-, den Schwertdrow wie Tarabas?"


    Sie sprach "Drow" anders aus als die Menschen. Das "r" klang kehlig und das "o" war weit offen, fast wie ein "oa".
    Die Lethi formulierte in einfachem, naivem Ausdruck fast wie ein Kender, aber ihre Stimme klang ernsthaft - eine Unterhaltung unter Erwachsenen. Es war offensichtlich, dass dies nicht ihre Muttersprache und nicht ihre Kultur war.
    Ihr Körper bewegte sich geschmeidig und sie kauerte auf ihrem Sitz wie eine Katze, mit untergeschlagenen Beinen.

  • Mit einem leichten Schieflegen des Kopfes betrachtete Kaa-Ash Naira.


    Nachdem diese sich gesetzt hatte, setzte sich auch die Uruk - darauf achtend , dass sie selber wie ein Schild zwischen Vorn und Naira saß.
    Obwohl sie scheinbar entspannt ihren Tee trank, sie achtete auf die Umgebung, auf Vorn und auch auf Naira´s Körpersprache und Mimik.


    Ansonsten hielt sie sich aus dem Gespräch heraus - der Sn´abrack war zu Naira gekommen, nicht zu den Uruks.

  • Vorn schmunzelte: Nein ich trage keine Maske, ich folge weder Selvetarm noch Veraun...wenn ihr andere Drow fragt so würden sie mich bestimmt als einen Ketzer bezeichnen...aber das weil ich mich eher für Terra interessiere als für irgend einen unserer Götter oder Göttinnen."
    Vorn betrachte die Elfe genau, eine seltsame Art zu sprechen...er war gespannt wie viel von einer Katze in dieser Elbe steckte.

  • "Und was möchtest du denn von Naira wissen?", setzte die Lethi einfach fort, nachdem das mit der Zugehörigkeit geklärt war: einer von Terra.


    Sie zog die Beine heran, verschränkte die Arme darüber und legte ihren Kopf darauf. Das Wühlen in der Erde hatte sie müde gemacht, und als sie Vorn so von unten herauf offen ansah, musste sie ein Gähnen unterdrücken.


    In der Tat glich ihre Gestalt doch auffällig einer Elbe, nur war sie nicht hochgewachsen. Ihr langes Haar, das Kleid, das offenbar aus Seide war, ihre Beschäftigung mit Pflanzen - typisch.
    Doch ihr lockeres Verhalten und die tierhafte Wachsamkeit ihrer Augen trotz des Gähnens, der schwere Geruch, der an etwas aus den Tiefen erinnerte... dies war kein Wesen der Zivilisation, soviel stand fest.

  • " Es geht nicht direkt um etwas was ich von euch wissen möchte...es geht mir mehr um eine Art Austausch. Ich forsche über die Vergangenheit der Drow oder besser der Srii´Tel´Quessir so wie wir in der Vergangenheit genannt wurden." Er betrachte Naira genau, ob sie auf das was er sagte irgend eine Regung zeigte. Immerhin hatte der letzte Elf mit dem er versucht hatte zu sprechen laut angefangen zu schreien...um dann wütend zu gehen...als Vorn keine Anstalten machte ihn anzugreifen. "Ich habe einfach wenig Gelegenheit mit Elben über dieses Thema zu sprechen, entweder lehnen sie Vorstellung das wir einmal Teil ihres Volkes waren ab oder sie verweigern das Gespräch. Aber die Beziehungen zu unseren Verwandten waren ja noch nie die besten."