Der Thul´heen zu Besuch

  • Vorn Blick ging weiterhin ins Leere....dieses Erlebnis war tiefgreifend und es viel ihm schwer einen Weg zurück zu finden. Das was er gerade erlebt hatte ging weiter und tiefer als alles sich bis jetzt hatte vorstellen konnte. Vorn hatte geforscht bis zu den Kronkriegen, das waren 1000 Jahre gewesen, die Geschichte der Har'ol arisa viel in diese Zeit und doch war sie älter viel älter. Für Vorn war das Lied der Steine immer der Weg gewesen sich von Lolth zu befreien...aber er hatte nie geahnt das es um viel mehr ging. Er fragte sich ob die ältesten davon wussten...ob sie es ahnten wie weit ging dieses Verständnis, wenn man erst eins mit dem Lied geworden war? Was hatte Naira gesagt...."Wir sind unsterblich"....erst jetzt viel es ihm wieder ein...was war mit jenen die in den Stein gingen....sie waren immer da. Er und auch andere Har'ol arisa konnten sie wecken von ihnen lernen....sie waren gegangen, aber nie gestorben. Wie viele Fassetten gab es noch wie weit ging diese Geschichte zurück. Die Tel´Quessir war aus Mythodea geflohen..aber was war vorher geschehen. Sein Kopf schwirrte, die Zeiträume um die es jetzt drehte waren größer als alles was er sich jemals hatte Träumen lassen.
    Dann waren das Flüstern...es war anders gewesen nicht bedrohlich wie das letzte mal, das Lied war wie eine Welle gewesen in der er zu ertrinken drohte...und die Stimmen tausende von Stimmen. "Das Flüstern...Jahrtausende von leben, Tausende von Leben...ich habe sie gehört...die anderen die vor mir waren...sie vor mir dem Lied gefolgt sind...sie alle sind da und ich habe sie noch nie so klar gehört." Es war als würde er mehr zu sich selbst sprechen als mit seinen Beisitzern.

  • Der Blick von Vorn sprach Bände, sein Verhalten ebenso.


    Kritisch beäugte Kaa-Ash das weitere vorgehen von Naira.
    Sie kannte Naira´s Gedanken, ihre Art auf die Welt zu reagieren und dennoch überrraschte das Lethi-Wesen sie immer wieder.


    Offenbar war jedoch soviel Vertrauen zu Vorn da, dass sie leichte Berührung wagte - etwas das deutlich anders war, als die Art wie sie selber Naira´s Hände schon zu spüren bekommen hatte.


    "Eok, dieses Land verändert vieles und viele..." grollte die dunkle Uruk leise und schenkte einfach Tee in die Becher nach, stellte dann aber nach einem kurzen Überlegen noch eine kleine tönerne Flasche auf den Tisch....etwas, das ein wenig kräftiger war, sollte es jemand brauchen: Pilzschnaps.

  • Vorn Hand strich über den Boden als würde er dort nach einer Antwort suchen. Er nickte bei den Worten der Uruk.." Xas das tut es wohl." Er überlegte auch wenn ihn das was er gerade erlebt hatte einfach nicht loslassen wollte: "Um überhaupt diese Weg weiter beschreiten zu können....müssen wir auf einem Stand sein..." Er suchte nach Worten: "Du musst wissen mit wem du es zu tun hast... was wir sind und wie wir so wurden. Die Har'ol arisa sind nur ein kleiner sehr kleiner Teil dieses Volkes. Von 20 Drow werden 2 vielleicht das Lied der Steine hören und von diesen 2 wird nur 1 so weit gehen wie ich es getan habe. Ich rase vielleicht..aber meine Volk lebt schon lange so...viel ist passiert sehr viel von dem du keine Vorstellung hast. Wir sind von dem was du kennst weit entfernt...sehr weit."

  • Die Lethi nickte betroffen und andächtig. Sie ahnte, dass sie vieles würde lernen müssen. So vieles... und nur ein Teil davon würde Wissen sein.


    Sie zweifelte, ob es richtig war, ihm das zu sagen, was sie bisher wusste, aber sie hatte den Eindruck, dass es wichtig war...

    "Wir haben euch zuerst für - für Tierwesen gehalten. Für eine Art Raubkatzen. Wir haben uns nicht mit euch beschäftigt, sondern haben nach einem Ausweg gesucht, um euch nicht zu begegnen... Und als ich zu den Waldelfen an der Oberfläche kam, lagen sie mit den Drow im Krieg. Ich bin vor euch fortgelaufen, zusammen mit ihnen, und ich habe euch bekämpft, wenn ihr mir zu nahe kamt. Aber ich habe nie aus Hass einem von euch geschadet! Ich habe eure Höhlen durchstreift, heimlich, aber ich war nie respektlos. Ich habe nichts von euch genommen. Ich weiß nicht warum, aber der Vel´inthull hat mir von Anfang an zugehört - besser als die Menschen oder die anderen Elben. Da habe ich gelernt, dass ihr anders sein könnt, und ich wurde neugierig."

    Sie setzte sich erneut und schien sich wieder beruhigt zu haben. Ihre Augen waren in der Vergangenheit.
    "Am Anfang fiel es mir schwer, euch zu unterscheiden. Ich habe Vel´inthull Botschaften für Tarabas gegeben und Tarabas Botschaften, die für Vel´inthull waren. Eigentlich habt ihr euch nie näher für mich interessiert. Aber dann war ich bei der Alchimistengilde und sah diesen Drow, der ein seltsames Pulver kaufte. Und er wollte nicht mit mir reden, deswegen ging ich ihm hinterher, um zu sehen, was er tut. Zwei Tage lang bin ich ihm hinterhergegangen und er hat mich ignoriert. Aber seine Neugier war stärker als sein Hass..."


    Sie sah wieder Vorn an, ein wenig traurig.
    "Er hat mich gewarnt, dass euer Volk mich genauso wenig mag wie die Uruks. Weil ich euren Stolz verletze. So wie ich den Stolz der Waldelfen verletzt habe! Weißt du, Vorn, ich habe den Krieg überlebt als verhasste Gefangene der Waldelfen, als Sklavin ihrer Söldner, als Feindin der Drow, und ich habe die Gefangenschaft bei den Uruks überlebt, als versprochene Ehefrau der Grombasha, als Spielball zwischen den Stämmen. Immerzu wollte jemand mein Gold, meinen Schmerz oder Welpen von mir. Alle sagen mir immerzu, dass ich nirgendwo richtig am Platze bin und dass ich noch mehr Angst haben sollte! Aber es gibt einen Punkt, an dem die Angst nicht mehr größer werden KANN - und das ist der Beginn der Jagd. Ich jage noch immer - nach der Wahrheit.
    Also sag mir, wovor ich nun Angst haben sollte, als Gefährtin der Drow. Denn niemand ist besser darin, Angst zu haben und sich einen Weg durch die Finsternis zu schaffen, als die Lethi!"

  • "Hier geht es nicht um Angst, egal was ich sage Angst würde nichts daran ändern, das es einige grundlegende Dinge gibt die du glaube ich nicht verstehst. Was daran liegt das du es zum einen nicht weißt und weil die Wahrheit genau das ist was viele Wesen auf diesem Kontinent einfach nicht interessiert. Mein Volk hasst dich aus einem ganz einfachen Umstand heraus...du siehst aus wie eine Elfe, mehr braucht es nicht. Du wirst nur wenige Drow finden die mit dir sprechen...es sei denn du hast etwas was sie haben wollen. Ich sage nicht das du Angst haben sollst...aber Vorsicht und Angst sind unterschiedliche Dinge." Er machte eine kurze Pause: "Die Elfen können nicht verstehen warum du bereits bist mit jenen zu sprechen die Ausdruck der schlimmsten Eigenschaften sind die Elfen in sich tragen. Wir sind ihr dunkles Spiegelbild wenn ein Elf mich anschaut sieht er was tief in seiner Seele schlummert und was er sich selbst nicht eingestehen will. Sie haben uns verflucht haben unser aussehen dem Angepasst was für unsere Seele gehalten haben." Er schüttelte kurz den Kopf. "Ich fange falsch an ...du sagst das wir alle mal ein Volk waren, habe ich dich da richtig verstanden? den Tel´Quessir bedeutet nicht anderes als "das Volk". Es ist ein Bund der mit Hochmagie besiegelt wurde."

  • Die Elbe wiegte den Kopf, anschlüssig, was sie sagten sollte. Ihr Blick fiel auf Kaa-Ash, dann auf den Pilzschnaps.
    Schließlich griff sie danach und tat einen kleinen, vorsichtigen Schluck.


    "Ich habe nicht gesagt, dass alle ein Volk waren, nar. Es waren alles Spitzohren - erste Wesen - aber von unterschiedlicher Farbe, sowohl an ihrer Haut als auch an Haaren und Augen. Dreimal sind solche Elbenwesen entstanden. Sie sind aber nicht außereinander hervorgegangen; sie sind unabhängig voneinander erschaffen worden. Ihre Verwandtschaft liegt also nicht im Blut, sondern sie werden einander einzig darin zugeordnet, dass sie sehr ähnlich erschaffen und in einer Zeit erschaffen wurden, als noch keine vergleichbaren Wesen entstanden sind. Und auch danach sind keine mehr entstanden, die mit ihnen vergleichbar wären. Für mich sind es deshalb alles Arten von Elben, drei Arten, aber die anderen beiden sind nicht meine Vorfahren oder Verwandten von Bluts wegen. Sie sind anders von ihrem Charakter und ihrem Glauben an die Welt. Dennoch erwarten wir, dass sie sich ihren Artverwandten respektvoll gegenüber verhalten. Aber das ist eine andere Geschichte..."

    Ihre Stimme wurde zuletzt etwas undeutlich. Der Pilzschnaps tat seine Wirkung und die Lethi lehnte sich zurück, ihren Blick über die Ländereien schweifen lassend.
    "Keine Ahnung, was die anderen Elbenwesen mit der Hochmagie getan haben oder wie sie bei denen funktioniert. Den Teleji auf jeden Fall ist es gelungen, sich zu verbinden, genau! Untrennbar, unsterblich. Aber dunkel -"
    Naira grinste und man sah, dass sie sich entspannte.
    "- sozusagen dunkler waren die Teleji schon immer. An Haut, Haaren und Augen - und auch, was ihre Einstellung zur Welt angeht. Licht und Dunkel sind untrennbar... Ich weiß nicht, was die anderen Elben von den Seelen der Teleji gehalten haben mögen. Aber wenn sie den Bund der Teleji gefürchtet haben sollten - das, was man damit tun kann - was aus allen wurde, die sich verbunden haben - dann liegt es mehr als nahe, die Teleji als die eher "finsteren" anzusehen. Denn die Woge selbst ist lichtlos. Und wir sind die Woge."

  • "Nur haben wir nicht immer so ausgesehen. Das was du hier siehst, ist folge von einem Fluch der durch Hochmagie und Göttliche Macht gewirkt wurde. Mein Volk als es sich noch Srii´Tel `Quessir nannte hatte braune Haut und schwarze Haare und lebte wie alle andere er Tel´Quessir an der Oberfläche. Dieser Fluch hat die Srii´Tel´Quessir so verändert das die Haut schwarz wurde und die Haare weiß, dazu wurden sie an Faerzress gebunden die magische Energie des Underdark. Wir sind also nicht freiwillig in die Tiefen gegangen sondern dorthin gezogen wurde. Der Fluch sorgte dafür das die Dunkelelfen keine Hochmagie mehr wirken konnten und jeden Kontakt zu den Göttern verloren denen sie bis dahin gefolgt waren. Wir haben den Underdark nicht als einen freundlichen Ort kennengelernt, in den ersten Jahren der Wanderschaft starben, viele sehr viele meines Volkes an einem Ort der ihnen völlig Fremd war. Dann als wir uns angepasst hatten waren wir aber keine Kinder dieser Tiefen, wir waren Eroberer, wir haben versucht den Underdark unserem Willen zu unterwerfen. Von unseren Städten haben diesen Ort mit Krieg überzogen...und später dann die Oberfläche."

  • "Aha!", antwortete Naira, die bei Vorns Rede lauschend genickt hatte. "Dunklere Haut und schwarze Haare haben die Teleji, wie ich sagte, aber einige haben auch silbernes Haar von Geburt an. Das war ja überhaupt die Sache, warum ich auf die Idee kam, Drow könnten mit den Teleji verwandt sein - die silbernen Haare! Und das mit dem Faez-, dieser Magie aus der Tiefe, an die ihr gezogen wurdet - meinst du, dass das eure Feinde beabsichtigt haben?"
    Sie leckte über die Lippen, dem Pilzschnaps nach.
    "Vielleicht, so hab ich gedacht, wollten euch die Feinde nicht einfach von der Oberfläche weg haben. Sie erinnerten sich noch irgendwie, dass Teleji etwas mit der Tiefe zu tun haben. Womöglich gab es in jener Zeit noch Geschichten darüber, dass Elben mit dunklerer Haut unter die Erde gingen? Vielleicht hat sie das auf die Idee gebracht... Und wenn sie die Woge zerstören wollten - und davon gehe ich aus - dann gab es nichts Besseres, als die einzelnen Teleji an eine andere Quelle zu binden. Auf die Weise wurden sie auseinandergerissen!"
    Die Lethi wirkte sehr beschäftigt mit dieser Frage, und ihre Augen begannen ein wenig zu schwimmen.
    Etwas störte sie noch.
    Der Pilzschnaps ließ ihr Gefühl aufwallen, und auch wenn sie wusste, dass sie ihn verletzen könnte, fügte sie etwas mokant an:
    "Eroberer wart ihr - naja, vielleicht sind die Teleji, die an der Oberfläche blieben, ja diesen falschen Weg gegangen! Vielleicht wär ihnen auch nicht so viel in der Tiefe passiert, wenn sie geduldiger gewesen wären und langsamer gegangen... und das mit den Göttern..." Das Spitzohr seufzte schwer auf. "Es ist manchmal gar nicht so schlau, zu Göttern zu beten und ihnen zu opfern, damit man etwas schafft. Das soll die Angst wegmachen. Dabei wär es viel klüger, sich seine Angst einzugestehen und sie zu ehren. Wenn ich meine Angst kenne, dann kann ich sie auch überwinden. Die Angst sagt mir, was ich bin und was ich brauche. Das kommt nicht von irgendwo sonst, sondern aus der Angst des Stammes. Aus dem Blut. Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn die Drow nicht ihre Angst Göttern geopfert hätten..."

  • Vorn schien sich nicht sicher zu sein: "Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, dazu ist das ganze zu lange her. Aber eines wird beim studieren der Schriften deutlich. Die Elfen waren sich nicht einig und wollten eigentlich nicht alle Srii´Tel´Quessir bestrafen sonder nur jene die zum Stamm der Ilythiir gehörten. Das Ritual ging weiter als sie es gedacht hatten und verwandelte alle Srii´Tel´Quessir in Drow. Was sein kann..aber das kann ich nicht beweisen, das unter den Elfen jene gab die Bewusst darauf hin gearbeitet haben und das Ritual manipulierten...aber das ist nur eine Vermutung." Er runzelte die Stirn: "Die Woge zerstören? Wie soll das gehen?" Er schwieg für einen Moment griff dann aber noch einen anderen Gedanken auf. "Ich bin kein Freund der Götter...aber als sie verbannt wurde hatten Srii´Tel´Quessir Jahrhunderte den Elfengöttern gehuldigt, nach dem Fall waren sie von diesen Göttern getrennt und auf sich allein gestellt. Das war keine Segen sondern eine zu tiefst traumatische Erfahrung. Ein Volk, allein einem Großteil seiner Macht beraubt und an einem Ort gefangen der sie langsam um brachte. Das war die Situation der Srii´Tel´Quessir nach der Verbannung. Sie sind zu tausenden gestorben...langsamer zu gehen...Geduld...ich zweifle das sie das konnten. Sie hatten Angst..aber die Angst wurde zu Hass...auf ihre schreie hat Lolth geantwortet und sie hat sich tief in die Seele meines Volkes gefressen und sie vergiftet. Ich weiß wovon ich spreche ich habe den Hass gelebt und das eine sehr lange Zeit."

  • "Oh, ich bin auch sehr wütend gewesen! Wie sie mich behandeln - dass sie nicht zuhören wollen - und dass sie mir andauernd Angst machen wollen! Und als ich erfahren habe, dass sie die Teleji ausgelöscht haben - da wollte ich Rache! Es gibt viele, die sich an mir schuldig gemacht haben, und ich weiß das alles noch ganz genau!! Nur... weißt du, es ist das eine, es ganz doll zu spüren, und das andere, den Lauf der Dinge so sehr zu verändern..."
    Sie seufzte.
    "Weißt du, es ist so: Es gab ja sowieso einen Bruch, zwischen den Lethi - also meinem Volk - und den anderen Teleji. Man hat das gern so erzählt, als wären die Lethi zurückgeblieben, um sich um die Verwundeten und Kranken zu kümmern. Aber so wie ich es verstehe, gab es entweder schon zuvor oder während sie sich um die Langsamen kümmerten, einen Unterschied in den Anschauungen. Woran die Lethi glauben ist viel - viel ursprünglicher als bei denen, die an einzelne Götter glauben. Vor allem weil sie versuchen, nicht einzugreifen...
    WENN wir von Göttern sprechen, dann als Sinnbilder. Unsere `Götter´ paaren sich nicht, bekommen keine Kinder, zanken sich nicht um etwas Irdisches. Sie haben keinen Körper. Sie sind Sinnbilder für die Kräfte, die in der Welt sind. Deshalb verehren wir lieber gleich diese Kräfte. Und die Elemente, die sind jünger als die Sterne. Sie gehören demselben an, daher verehren wir sie nicht einzeln. Und wir glauben nicht daran, dass uns etwas "erhören" kann, wenn wir dazu beten würden - sie haben ja keine Ohren! Sie sind um uns und in uns und wir finden sie am besten, wenn wir die Welt betrachten und zu verstehen versuchen. Das braucht Zeit. Die ältesten der Lethi haben nicht nur Jahrhunderte damit zugebracht, über das Dunkel und das Licht nachzudenken... und ihre Weisheit bestand sicher nicht zuletzt darin, sie nicht in Opposition zueinander zu verstehen!"

  • "Du bist mit diesem Hass aber nicht groß geworden...er ist durch Geschehnisse um dich herum entstanden. Ich habe gelernt andere Wesen zu Hassen noch bevor ich sie kannte, allen voran Elfen. Ich von ersten Tagen meines Lebens auf dem Boden unseres Hauses gesessen und die Schläge erduldet, mit denen meine Mutter und Großmutter mit zeigten wo mein Platz ist. Ich habe gelernt das für jeden Schmerz, jeden Schlag allein die Elfen verantwortlich waren und diese Erfahrung haben so ziemlich alle meiner Art gemacht...so wird der Hass am Leben gehalten. Wir wurden auch stärker in den Jahren des Exils aber auf eine Art die für die Elfen unvorstellbar war." Er schüttelte den Kopf: "Aber hier an diesem Ort spielt vieles davon keine Rolle mehr, wir sind was wir sind und wenn wir uns von den Götter befreien ...dann sind die Drow einen großen Schritt weiter. Wenn wir selbst Verantwortung für uns und unser Handeln übernehmen und diese nicht an Götter abtreten...dann sind wir einen sehr großen Schritt weiter."

  • Die Lethi schüttelte fassungslos den Kopf.
    Was sollte man dazu noch sagen?!


    "Wie kann man nur sein Kind schlagen?", wollte sie ausrufen.
    "Wie kann man nur alles auf Andere abwälzen, ständig nach Schuld suchen?"
    "Wie kann man sich so erniedrigen und einzwängen in Angst und Hass?"
    "Hättet ihr euch doch nie über die Ebenen ausgebreitet! Hättet ihr nie versucht zu herrschen! Hättet ihr nie darum getrauert, es nicht mehr zu tun! Hättet ihr doch gelernt, im Großen Strom zu treiben...."

    "Wieviel Leid wäre euch erspart geblieben...", murmelte sie nur, nachdem sie ihn eine Weile stumm angesehen hatte und ihre Gedanken rasten.
    Sie nahm noch einen Schluck, diesmal einen ordentlichen.
    Jetzt war es einerlei.
    "Wir waren EINS mit der Dunkelheit und wir waren das Licht. Es gibt nichts zu bedauern. Wir haben die Schrift zurückgelassen, die Gewänder, die Paarung. Wir haben die Welt genommen, wie sie kam, tief unten, und nicht darüber nachgedacht, was es oben gab. Wir Elben sind dafür geschaffen, ÜBERALL zu leben, ÜBERALL die Kräfte der Welt zu sehen und zu nutzen. Wir sind alte Wesen, so wie die Steine, und die Tiere, und jede Pflanze. Es gibt nichts, was uns vorenthalten werden kann, denn wir sind Teil von allem. Ich wünschte, du könntest das sehen..."
    Naira schüttelte wieder den Kopf und ihr Blick wurde streng, ihre Stimme aber nahm einen Hauch an.
    Sie spürte, wie es in ihr zu raunen begann.
    "Ich habe eine Th´eorie, Vorn, nämli-chh warum es mit eu-chh so kommen konnte. Ihr habt vergessen, dass ihr Seelen habt, und ihr wurdet dazu gebrach´t, einander zu fürch´ten - damit ihr sie nicht vereint. Es hat wohl Anderen sehr genützt, dass ihr eu´ch nich´t mehr selbst helfen konntet. Das ist schändli´ch!"

  • Der Kopf von Kaa-Ash hob sich leicht, nachdem sie die ganze Zeit ruhig und scheinbar nicht voll anwesend da gesessen hatte.
    Sie sah das Naira einen großen Schluck des Pilzschnapses trank...und normalerweise war die Lethi vorsichtig mit diesem Gebräu.


    Schmale , geschlitzte Augen suchten die Haltung Naira´s ab, prüften die Nüstern den Geruch.


    Als sie dann diese seltsame Stimme mit dieser überbetonten Sprache vernahm, raunzte die Uruk leise....die Priesterin des alten Wissens in Naira sprach.

  • Vorn überlegte und betrachtete Naira, es war gefährlich dem Alkohol zu zuzusprechen, so konnte es schnell zu Situationen kommen die andere leicht ausnutzen konnten. "Es gibt nichts zu bedauern...dieser Weg ist beschritten worden und wir sind so geworden, daran lässt sich nichts mehr ändern...wir müssen nur sehen das dieser Weg auch weiter gegangen wird. Ich sehe mehr als viele meines Volkes das liegt aber daran das ich schon vor langer Zeit einen anderen weg beschritten habe...aber ich bin trotzdem Drow und doch beneide ich die Elfen um das was wir nicht mehr haben. Ich weiß nicht wie es ist mit allem eins zu sein...ich kann es gerade einmal erahnen." Vorn nickte: "Eine interessante Theorie...lasst es mich etwas anders ausdrücken..wir wissen das wir eine Seele haben, aber sie ist nicht mehr die Kostbarkeit die sie ein sollte. Wir haben sie verkauft an Lolth und zu ihrem Werkzeug machen lassen. Insofern hast du recht, Lolth hat uns geholfen zu überleben...aber sie war es auch die uns an die Tiefe gebunden hat."

  • "Wir werden ssie schon wiederfinden!", murmelte die Lethi, und es klang fast ein wenig eingeschnappt. "Und wenn ssie gebunden issst, dann ch´reisssen wir ssie raus!"
    Sie wirkte sehr selbstsicher in diesem Moment, fast kampfeslustig.
    Dann fiel ihr aber noch etwas ein.
    "Die grünen Elben von DrossRock haben den Boden verssiegelt, wegen der Droaw. Aber wenn der rote Stern, der blau wurde, aufgeht, lösen ssie den Bann für eine Stunde, um Wasser auss der Tiefe zu schöpfen, auss dem Bauch der Erde, denn sie feiern das Wach-stum der Früch-hte durch Terra. Und die Droaw bemerkten dass und folgten ihnen. Aber auch-h ich-h kam aus der Tiefe, als der Nebel wegging. Was hinabging, wird wieder emporkommen, so wie das Grün nach dem Winter."

  • Die Nackenhaare der Uruk stellten sich auf...
    Die Instinkte des Raubtieres sprangen an - Adrenalin lag in der Luft, ebenso der nach unterschwelliger Aggression. Das vibrierende Atmen Naira´s klang wie dumpfer Puls in den feinen Ohren der Uruk....


    Spürte Vorn auch, was sich dort aufbaute?


    Leicht vergrößerten sich die Pupillen Kaa-Ash´s, schwankte ihr Blick kurz zwischen Naira und Vorn hin und her.