• Zitat

    Zeitpunkt: Sommer, Mitte Winnemond
    Ort: Außerhalb von Habannas Wacht, in einem Waldstück in östlicher Richtung
    Wer: Creo Canis, Lares-Edorian Feynholdt [Andere auf Anfrage bitte]


    Die Sonne brannte hernieder, als Lares-Edorian Feynholdt das Lager des Südens zügig verlassen hatte, um in östlicher Richtung auf den Waldrand zu zugehen. Niemand fragte, wohin er gehen würde und niemand folgte ihm. Seine Nyame vertraute ihm und sie wusste stets, dass er keine schlechten Absichten verfolgen würde.


    "Alles dient einem höherem Zweck." Dachte er zufrieden.


    Ein staubiger Schotterweg führte in östlicher Richtung genau in Richtung Wald, von dort aus führte der Weg weiter in südöstlicher Richtung. Lares-Edorian kannte die Gegend mittlerweile sehr gut, er war in den letzten Tagen oft hier gewesen, wenn er ein wenig Luft zum atmen und Zeit seine Gedanken zu ordnen brauchte.


    Lares-Edorian blickte sich um, suchend.


    Dann sah er sie.


    Er entdeckte am Waldesrand eine Gestalt.


    Es war Creo Canis.

    Lares-Edorian Feynholdt, Geliebtes Kind Terras, Mitray'kor der Stärke


    "Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen."

    (Mahatma Gandhi)


    https://greywynd.wordpress.com/

    Einmal editiert, zuletzt von Teroc ()

  • Still hatte sie schon einige Zeit an diesem Ort gestanden, reckte das Gesicht in den leichten Wind und wartete scheinbar auf etwas...oder jemanden.
    Noch immer trug sie das lange weiße Kleid mit den Schleppärmeln und der blauen Bûtszák darüber, denn ihr Nachtlager hatte sie in dieser Nacht nicht aufgesucht.
    Zu viele Gespräche die noch geführt werden mußten und wollten, hatten sie davon abgehalten sich Schlafen zu legen.


    Doch würde sie die nächsten Tage, wenn die meisten bereits abgereist waren, noch genug Zeit haben um dies wieder nachzuholen. Denn sie selbst würde in unmittelbarer Nähe in einem kleinen Gasthaus warten, bis der Convent stattfand, der von den sogenannten Freien ausgerufen wurde.


    Wieder hatte am frühen Morgen ein Bote von ihr den Weg ins Lager des südlichen Siegels gesucht, wieder hatte sie darum gebeten mit jemandem zu sprechen.
    Diesmal hoffte sie, das man anerkennen würde wie sehr sie über ihren eigenen Schatten sprang.
    Doch persönliches mußte nun zurückstecken. Es ging um soviel mehr als um verletzte Gefühle, als um Trauer oder Politik.
    Es ging um den Süden, und darum das zu tun, was ihr in den letzten Tagen mehr als deutlich als ihr Weg gezeigt wurde.


    So stand sie dort, scheinbar alleine, genoß den Moment der Stille, als sie die leisen Schritte bemerkte und ihren Blick in die Richtung lenkte, aus der sie zu kommen schienen.
    Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie in Lares jenen erkannte, den sie durch den Boten um ein Gespräch gebeten hatte.

  • Alexij besah sich die Szenario aus einiger Entfernung an einem Baum lehnend. Creo hatte ihn gebeten das sie mit Lares alleine reden würde.
    Der Magor verstand dies durchaus allerdings bestand er darauf dabei zu sein. Somit lehnte er an einem Baum und "entspannte" sich mehr oder weniger.
    Damit Lares gleich wusste was los ist gab sich Alexij auch keine mühe sich zu verbergen oder so etwas. Der junge Vodgode war damit beschäftigt sein Schwert zu schärfen und zu polieren. Lares würde also definitiv hören das noch jemand zugegen war....

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Er näherte sich Creo Canis, nickte ihr zu.


    Auch nickte er Alexij zu. Man konnte seinem Gesicht ablesen, dass er erleichtert war, ihn nach den Schlachten der letzten Tage gesund und munter wiederzusehen.


    "Vertrauen wagen, Vertrauen schenken." dachte Lares-Edorian. Gerade in diesen schwierigen Zeiten nicht ganz einfach, aber um so wichtiger denn je. Die einfachen Menschen und Nicht-Menschen müssen Vernunft beweisen. Und Geduld. Der Zusammenhalt wurde nicht von den geistigen und politischen Führern beschlossen, er kam aus deren Mitte. Lares-Edorian wusste das. Während ihre Herrscher ihre Forderungen in die Waagschale warfen und über das Gewicht debattierten, handelte er. Einmal mehr.


    "Ich grüße Dich, Creo Canis. Wie Du siehst, bin ich Deinem Ruf gefolgt und siehe, hier bin ich."

  • Alexij erwiderte den Gruß durch ein Nicken mit dem Kopf. Er hatte bisher keine negativen Erfahrungen mit Lares gemacht, er traute ihm auch soweit. Doch es war besser in Creos nähe zu sein, nicht das irgendein Fanatiker des Kodex aus dem Wald kam und durchdrehte. Der Krieger kümmerte sich weiter um seine Klinge doch war er stets wachsam und hielt sowohl die Beiden wie auch die Umgebung im Blick...

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Auch wenn Lares Creo noch nicht gut kennen mochte, so würde er doch am Glanz ihrer Augen die Erleichterung sehen können, als auch sie kurz ihr Haupt zum Gruße neigte.


    "Danke!" antwortete sie ihm knapp, doch aufrichtig und mit einem Lächeln das auch die Augen erreichte.
    Für einen kurzen Moment schien sie ihn still zu mustern, blickte dann kurz auf den Boden um sich herrum und sah ihn danach wieder an.
    "Creo danken Dir fir kommen...mhm..sein es in Ordnung fir Dich wenn wir uns setzen einfach auf die Boden?"
    Noch bevor Lares antworten konnte, hatte sich Creo das lange Kleid zurecht gezupft und sich im Schneidersitz niedergelassen, die Hände in den Schoß gelegt und den Rücken gerade.
    Der Saum ihres Kleides wies Blutspuren auf, Schatten von Grasflecken in Kniehöhe und ein kleines Brandloch...in Form eines Herzens.


    Von unten her blickte sie zu ihm hoch, wartete bis auch er sich gesetzt hatte.

  • Eric saß auf dem Boden an einem Baumstamm gelehnt. der schwere Streitkolben lag griff bereit auf dem Boden. Das Barette, welches jetzt durch die Metalbrosche verziert war saß wieder auf seinem Kopf.
    Er hatte keine Zeit gefunden sich frisch zu machen und auch die Nacht ohne Schlaf sah man ihm an. Sein Wappenrock war zerissen und mit Blut verschmiert. Also wie immer. Man konnte nicht genau erkennen ob er schlief oder nicht. Die Augen schienen zwar geschlossen doch konnte man sich da leicht irren auf die Entfernung. Er würde nichts verstehen können doch war er trotz Rüstung schnell auf den Beinen und auch bei Creo.
    Ein Rauchkraut glimmte vor sich hin und ab und an zog er an diesem.


    Wenn sie ihn nicht bei dem Gespräch dabei haben wollte verstand er dies aber nicht irgendwo hier draußen alleine herum laufen

  • Lares-Edorian strich sein braunes Übergewand mit der güldenen keltisch anmutenden Borte glatt und setzte sich ohne viele Umschweife in das saftig grüne Gras im Schatten des Waldes. Den Anderthalbhänder in seiner grünen Lederschwertscheide legte er daneben. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass der Rippenbogen unterhalb der linken Brust und seine rechte Schulter immer noch schmerzte, doch bei genauer Betrachtung konnte man erkennen, dass seine Bewegungen nicht fließend, sondern eher abgehackt waren.


    Ja, Blut hatte auch er vergossen.


    In Gedanken suchte seine rechte Hand nach dem Pfeil, der ihm noch am Vortag in der Seite steckte und seinen Kampf vor dem Portal vorzeitig beendet hatte. Der Schmerz war noch da, doch die Wunde war fort gewesen. Nicht einmal eine Narbe würde ihn an jenen Tag erinnern.


    Er blickte kurz zu Eric. Lares-Edorian lächelte.


    Dann blickte er wieder zu Creo Canis.


    "Es ist gut zu wissen, dass man sich um Euch kümmert. Ich dagegen bevorzuge es alleine zu reisen, da niemand meinen hohen Erwartungen, welche ich in meine Leibwache setzen würde, entsprechen könnte..." Lares-Edorian lächelte sardonisch. Ja, Verantwortung abgeben war noch nie seine Stärke gewesen, Vermeidung war manchmal einfacher.


    "Aber ich schweife ab und Eure Zeit ist sicher begrenzt. Was kann ich für Euch tun, Creo Canis?" Fragte er offen und freundlich die Frau, die vor ihm saß.

  • Ihr Kopf neigte sich leicht zur Seite als sie seine Bewegungen beobachtete.
    Nur allzu gut kannte Creo es, wenn die Kriger an tagen nach einer Schlacht noch nicht vollständig genesen waren. Auf die ein oder andere Weise.
    Für einen winzigen Moment überkam sie der Impuls, helfen zu wollen, doch unterdrückte sie diesen, wollte sich nicht aufdrängen oder eine vorhandene Grenze überschreiten.
    Dafür war der Moment zu wertvoll.


    Sie lachte leise als Lares ansprach das man sich um sie Sorgte, nickte dabei und seufzte schließlich leise.
    "Dá...und auch wenn Creo es eigentlich sein gewöhnen auch zu gehen alleine oder so etwas...in Moment ich sein sehr froh sie an meiner Seite zu haben!" War es ein Moment der Angst den Lares in Creos Augen sehen konnte?


    Schnell blickte sie kurz gen Boden, schaute ihm dann nachdem er seine Frage gestellt hatte einen Moment lang tief in die Augen.
    Musternd, fast suchend.
    "Creo haben alle Zeit von die Welt, denn...es sein wichtig.Fir erste...Creo seien sehr froh das Du sein gekommen. Deine nyame leider njet hatten Interesse an dem, was Creo zu sagen haben und auf die Herzen liegt!"
    sprach sie offen aus, was sie seitdem sie die Nachricht zu Gariann geschickt hatte, beschäftigte.
    Es war keine Wut in ihrer Stimme, eher leise Traurigkeit und auch Sorge.


    Erneut dieser fast prüfende Blick, die mahnenden Worte der anderen halten für einen Moment in ihren Kopf.
    "Bevor Creo Dir sagen was liegen auf die Herz von Creo..dirfen ich offen sein an diese Ort?"

  • "Natürlich dürft Ihr offen sein, wenn es Euch denn beliebt..." Sagte Lares-Edorian mit einer offenen Selbstverständlichkeit.


    Die Bemerkung über seine Nyame kommentierte er zunächst nicht. Er hatte davon erfahren, dass Creo Canis wohl mit ihr sprechen wollte, auch Gariann hatte zuvor diesen Wunsch ihm gegenüber schon einmal geäußert, jedoch kam es wohl nicht mehr dazu, aufgrund der Ereignisse mit Faryanne. Seine Nyame war sehr schwach gewesen an dem Abend, gebrochen, verunsichert, traurig. Sie hätte niemanden mehr empfangen können oder sollen.


    "Das Verhalten meiner Nyame bitte ich Euch zu entschuldigen. Für dieses eine Mal. Es lag keine boshafte Absicht darin, Euch keine Antwort zukommen zu lassen, nur leider befand sie sich in einem stark geschwächten Zustand und hätte Euch nicht empfangen können. Es wäre meine Pflicht gewesen, Euch früher darüber in Kenntnis zu setzen. dafür entschuldige ich mich vielmals."

  • Erneut schien Lares wohl eher unbewußt etwas gesagt zu haben, was in Creo ein gewisses Gefühl verursachte.
    Ein Gefühl, das nichts verborgenes, falsches in diesem Moment in seinem Handeln lag. Langsam nickte sie, streckte den Arm aus und fuhr mit der flachen Hand durch das Gras.


    "Danke fir diese Information. Es..mhm..wie sollen Creo das sagen...nun..es sein gut nun die Grund zu wissen wieso Deine Nyame njet reagieren auf die Bitte von Creo!"
    Kurz wirkte sie nachdenklich.
    "Du brauchen Dir njet endschuldigen...Creo wissen wie schnell soetwas werden..mhm..vergessen..wenn andere Dinge passieren. Doch, gerade in eine Situation wie sie jetzt in Moment sein fir die Siden und die Norden...wir alle missen darauf achten das es njet noch kommen zusätzlich zu eine Mißverständniss, wo so einfach könnte verhindert werden!"
    Auch wenn der Inhalt ihrer Worte vielleicht belehrender Natur erschien, so sagte sie es dennoch aufrichtig und meinte das was sie sagte aus tiefstem Herzen.
    "Manchmal man sehen Dinge njet wie sie wirklich sind...weil man etwas njet wissen oder weil es ohne die wahre Grund zu kennen, so gut passen in andere Gedanken!" leicht den Kopf zur Seite geneigt hoffte sie das Lares verstand was sie meinte.
    "Dann Creo also hoffen das es sich werden geben noch eine Gelegenheit..fir nachzuholen die Gespräch mit Deine Nyame."


    Nach einem Moment des Schweigens, blickte sie hinüber zu jenen Stellen, wo Eric und Alexij saßen.
    "Bitte njet verstehen falsch das sie da sind..." sagte sie, ohne es näher auszuführen.
    "Dá..godôv..weswegen Creo haben gebeten fir nocheinmal sprechen mit Dir... Du stehen der Nyame nahe und..." Lares würde merken können das es Creo doch einiges an überwinden kostete "...ich machen mir Sorgen um Nyame von die Siden! In die letzten Tage so viele sein gekommen zu Creo, auch aus Euren Reihen, um zu bitten Creo um Rat und auch Hilfe.
    Und fir erste ich möchten zu Dir ebenso ehrlich sein wie zu die anderen. Mir njet gehen es um Gariann, perdônje...aber zuviel sein passieren dafir. Doch es gehen um die Siden...um eine...Nyame.."
    sie betonte das Wort anders als die anderen "..und Creo wollen..njet..Creo können njet glauben das die sidliche Nyame tun manche Dinge aus Absicht...."


    Man konnte merken das dort noch etwas war, was Creo zunächst noch zurück hielt. Wieder musterte sie die Regungen des jungen Mannes vor ihr, als wolle sie ergründen wie er auf diese einfachen Worte reagierte.
    Als wolle sie sicher gehen, das ihre Worte einen fruchtbaren Nährboden finden würden, ohne das gleich Mißgunst, Politik oder falsche Ziele und Intentionen dazwischen stehen würden.

  • Lares-Edorian presste die Lippen zusammen und blickte vor sich auf den Boden. Er schloss einmal kurz, für zwei drei Wimpernschläge, die Augen und seufzte leicht und unmerklich.


    Dann hob er wieder sein Kinn und begegnete ihrem Blick.


    "Alles was wir sagen und tun wird auf die Waagschale gelegt. Und damit meine ich nicht im Besonderen Tuachal oder Gariann. Der gesamte Süden muss sehr genau darauf achten, was er sagt und tut. Gerade wir können uns Fehler nicht leisten.


    Das sieht nur niemand!


    Ein gutes Beispiel für absolute Inkompetenz und Mangel an diplomatischen Geschick sowie fehlendes Feingefühl hatte vor einigen Tagen der Oberste Botschafter des Südens bewiesen, wie Ihr sicherlich wisst. Derartig leichtsinniges Fehlverhalten fällt auf unsere Nyame und unseren Archonten zurück. Und gerade in diesen Zeiten können wir uns das nicht leisten..." Ereiferte sich Lares-Edorian ein wenig zuviel bei diesem Thema, welches ihm scheinbar sehr sauer aufstieß, nur war er eigentlich nicht der Mensch, der seine Gefühle offen zur Schau trug. Creo Canis hatte ihn bisher sehr ausgeglichen und ruhig erlebt, aber unter der Oberfläche sah es gerade anders aus. Er war verärgert, enttäuscht.


    Er wendete seinen Blick wieder ab, blickte zu Alexij und Eric, um einmal tief durchzuatmen.


    Dann sprach er mit ruhiger Stimme weiter, während seine Augen in die Ferne blickten und seine Gedanken fort flohen...


    "Meine Nyame mag schon sehr alt sein, aber sie ist noch nicht lange Nyame. Und der Zeitpunkt für ihre Ernennung hätte nicht ungünstiger sein können: Wir stehen kurz vor der Öffnung des ersten oder letzten Siegels, die Spannung zwischen dem Norden und dem Süden. Doch man erwartet, dass meine Nyame sogleich in ihrer Funktion alles richtig macht..."


    Lares-Edorian blickte Creo Canis traurig an. Ein Gefühl in seiner Brust schnürte ihm den Hals zu.


    "Ich habe meine Nyame als fühlendes und gebrochenes Lebewesen erleben müssen. Kein schöner Anblick, wenn Ihr mich fragt. Sie ist schwach und verunsichert, aber dies wird sich ändern, daran glaube ich. Sie ist manchmal wie ein Kind, unstet, ein Kind der Aeris. Voller Enthusiasmus und Tatendrang, aber leider auch blind. Sie hat ein sehr zartes Wesen, ist sehr fürsorglich. Und sie ist wie eine Mutter für mich..."

  • Seine Reaktionen, kleine Gesten während er sprach, zeigten Creo da er ehrlich meinte was er sagte, das es ihn sehr zu beschäftigen schien wie der Süden nach außen wirkte.
    So reagierte und sprach nur jemand, dem wirklich etwas am Herzen lag und so legte sich troz des schweren Themas ein leichtes, erleichtertes Lächeln auf Creos Lippen.


    Tief in ihrem Inneren war sie sogar froh darüber wie Lares reagierte. Das er reagierte und für einen Moment die auferlegte Berherrschung ein wenig beiseite schob. Ein Anfang, vom vorsichtigem vertrauen....


    Ihren Instinkt, den Impuls ihm eine Hand auf seine zu legen, um ihn spüren zu lassen das sie verstand, konnte sie im letzten Moment noch unterdrücken, zog die schon leicht nach vorne gehende Hand langsam zurück und sah ihn stattdessen aufmerksam an.
    Ließ ihn weiterreden, und wußte wohin sein Blick glitt.


    Als er begann von Gariann zu sprechen, spannte sich Creos Rücken, die Schultern zuckten für einen Moment und Creo atmete hörbar tief durch.
    Wieder hörte sie jene Worte, die schon in den Tagen zuvor die Wut in ihr aufstiegen ließ...sie ist noch jung im Amt...aber sie ist noch nicht lange Nyame...
    Doch sie unterbrach ihn nicht, die Traurigkeit in seinem Blick liesen sie weich werden, sie schluckte hart, und hörte ihm still bis zum Ende zu.


    Auch dann schwieg sie noch einen Moment, wirkte als würde sie in Gedanken die Worte sortieren, die eigenen Gedanken ordnen.
    Als sie schließlich das Wort erhob, würde Lares merken können das sich Creo versuchte zusammen zu reißen.
    "Dá...was war gewesen mit die Botschafter...wurden mir berichtet von die Excellenzen. Dieser..Emir..er sein oberster Botschafter, ernannt von Tuachal. Perdônje..aber in so eine wichtige Amt ich ernennen nur jemanden, wo auch vertreten myr, oder meine Reich." sagte sie sachlich...ein wenig kühl, bevor die Wärmein ihre Stimme zurück kehrte.
    "Natirlich es sein immer eine Schwert mit zwei Schneiden. Wenn hohe Wirdenträger, oder gar die Herrscher selbst etwas tun...auch die einfach Volk sein immer davon betroffen!"
    Es schien als würde Creo etwas in den Sinn kommen, sie stockte für einen Moment, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt.


    "Mhm..perdônje Lares...aber bevor Creo sagen Dir etwas zu dem was Du mir gesagen iber deine Nyame, bevor Creo dir anvertrauen was sie befirchtet...Creo möchten Dir noch stellen ein paar Fragen um njet etwas wichtges zu ibersehen...und damit du können antworten ohne das Worte von Creo beeinflussen dir oder lenken deine Gedanken in eine andere Richtung..dá?" fragend schaute sie ihn an, doch ließ sie ihm nicht wirklich zu Zeit zu antwirten.
    So wirkte es mehr wie eine Erklärung dafür, das sie ihm Fragen stellte, nicht aus niederer Neugier oder um jemanden zu kompremitieren...sondern um sich ein Bild machen zu können, zu verstehen..so wie es ihre Art war.


    "Lares, wenn Deine Nyame sein schwach..warum hören sie dann njet wenn sie werden gewarnt? Und was tun ihr um sie zu stärken? Was tuen Tuachal um sie zu stitzen? Und...haben Du die Gefihl das...das alles sein zu erklären einfach damit das sie ist eine neue Nyame?" sprudelten ihr die Fragen nur so herraus, getrieben von der Sorge um den Süden...


    Für einen Moment schien es, als würde soetwas wie Angst in Creos Blick liegen..Angst vor seinen Antworten...

  • Worte konnten verletzen, Worte konnten den schwachen Geist fehlleiten. Lares-Edorian hatte sich schon viel anhören müssen, viele kritische Stimmen. Er lernte bei jedem Mal seine Nyame aus einem vermeintlich anderen Blickwinkel kennen. Seine Sicht war beschränkt, wenngleich er bemüht war, offen für andere und neue Perspektiven zu sein, so war es noch immer seine Nyame.


    Nicht selten zweifelte Lares-Edorian, vor allem an sich selbst. Aber in Gariann sah er noch immer jene wundersame Frau, die er vor über einem Jahr kennenlernen durfte zu einer Zeit größter Not, damals, in Grian Quihenya.


    Das sie nun Nyame war, hatte daran nichts geändert.


    Es war immer noch sie.


    Vielleicht fühlte es sich deswegen gleich immer wie Verrat an, wenn er kritischere Töne anstimmte...


    "Ich habe in letzter Zeit eher den Eindruck gewonnen, dass sie viel zu sehr auf andere anstatt auf ihr eigenes Herz zu hören scheint. Sie lässt sich leicht beeinflussen, gerät unter Druck, lässt sich zu überstürtzten Handlungen hinreißen. Sicher liegt es auch an ihrem Wesen, sie ist Aeris sehr nahe, aber...


    Es ist meine Aufgabe sie vor all dem zu beschützen, ich bin der Schild, ich beschütze den zerbrechlichen Teil, ihr Herz und ihre Seele, in dem ich ihr mit Rat und Tat zur Seite stehe, Einfluss auf sie nehme, wo ich kann und sie davor beware Fehler zu begehen, die vermeidbar gewesen wären...


    Aber dies beantwortet nicht Deine Frage."


    Lares-Edorian hielt inne. Vielleicht hatte er eine Grenze der Selbstofenbarung überschritten, vielleicht war es aber genau der Grat der nötig war, um eine Basis des Vertrauens zu erschaffen. Vertrauen. Diese Frau, der er gegenüber saß, kannte ihn nicht, wenn nur flüchtig. Wie sollte er sie sonst davon überzeugen, dass er alles tun würde, um den Frieden zwischen den Siegeln zu bewahren, allen Vorurteilen und Vorwürfen zum Trotz, um gemeinschaftlich gegen den einzigen Feind entgegenzutreten und ihn von diesem Kontinent zu vertreiben? Es ging hier nicht um seine Nyame, um Politik, um Stolz und Ehre oder um ihn selbst.


    "Was ich für meine Nyame tue, weißt Du bereits. Und das ich hier mit Dir sitze, ist nicht nur ein Beweis meines Vertrauens in Dich, sondern auch ein Beweis für meine Führsorge gegenüber meiner Nyame." Er holte einmal kurz Luft.


    "Zu Tuachal kann ich noch nicht viel sagen, ich kenne ihn noch nicht sehr lange, aber ich beginne ihn zu verstehen. Wir haben mehr miteinander gemein, als uns auf dem ersten Blick aufgefallen war..." Lares-Edorian lächelte, als ob er sich an eine Situation erinnert fühlte, die seine Aussage bekräftigte. Dann wurde er wieder ernster.


    "Und bezüglich des Botschafters ist noch nicht das letzte Wort gesprochen worden mit Tuachal. Ich werde mich dem selbst annehmen müssen."

  • Wieder hatte sie aufmerksam gelauscht, ihn beobachtete, seine Gestik und Haltung.
    Es wurde ihr klar das vielleicht gerade Lares, mit jener Art die er ihr gegenüber zeigte, ein wichtiges Teil des Ganzen werden würde.
    Und auch wenn sich tief im Inneren Creos sich immer noch etwas dagegen wehrte, so konnte sie doch schon längst nicht mehr zurück.


    Sie hörte seine Worte, und ihr wurde daraus klar das es ihm nicht aufgefallen sein konnte, vielleicht weil er noch jung auf diesem Kontinent war, vielleicht sein vertrauen In Gariann so stark war, das er es nicht mehr von Außen betrachten konnte.


    "Lares...Deine Worte ehren Dich und Deine Handeln noch viel mehr!" aufrichtig blickte sie ihn an.
    "Aber...das nur haben indirekt beantworten Creos Fragen. Du vertrauen Gariann..dá..das sein..gôdov..aber.. WAS tun ihr um sie zu stärken?
    Du sagen sie wirken schwach und zerbrechlich...und doch in die letzte Tage viele von Euch kamen zu Creo..ausgerechnet zu Creo um zu sprechen iber Eure Sorge um Gariann, um zu suchen Rat.
    Haben ihr Euch jemals Gedanken gemacht...warum manche Dinge sind gewesen wie sie waren?
    Und...die wichtigste...wie denken Gariann selber dariber?"
    nach dem letzten Satz atmete sie tief durch, wirkte erneut angespannt.

  • Lares-Edorian straffte sich ein wenig und seine Stimme nahm einen ernsteren Unterton an.


    "Nun, ich kam nicht zu Euch, um mit Euch über meine Nyame zu sprechen. Mein Anliegen drehte sich allein um eine gemeinsame Freundin..." Stellte er richtig. Womöglich hatte jedoch jemand anderes das Gespräch gesucht und Creo Canis um ihre Meinung und ihren Rat gebeten, wie Lares-Edorian dieser Aussagen entnehmen konnte.


    Er schien kurz darüber nachzudenken.


    "Und Ihr solltet wissen, dass ich Eure Frage nicht hinreichend werde beantworten können, da ich Euch nicht gut genug kenne, um zu wissen, warum jemand gerade Euch aufsuchen sollte mit Fragen über meine Nyame. Ihr genießt hohes Ansehen im Süden, gut, seid magisch begabt, ihr wolltet selbst Nyame werden und ihr kennt ihre Heiligkeit sehr viel länger als ich, aber was all das über Euch aussagt, wage ich noch nicht zu bewerten und gibt mir auch keine Antwort auf Eure Fähigkeiten als Ratgeber." Stellte er mit einer Nüchternheit und Leidenschaftslosigkeit fest, welche verletzend wirken könnte, was aber nie seine Absicht war. Vermutlich war die kühle Abgeklärtheit nur Selbstschutz und der Versuch, emotional nicht involviert zu werden.

  • Alexij beobachtete die Szenarie vor sich, nur einzelne Wortfetzen drangen an sein Ohr, was keinesfalls ausreichte um sich wirklich ein Bild des Gesprächs machen zu können. Allerdings wie auch schon als Lysina und Lares zu Creo kamen beobachtete der junge Krieger die Körperhaltungen und das Verhalten der Gesprächspartner.
    Bei dem letzten Wortwechsel verstummte das metallische singen der Schwertklinge welche Alexij schärfte. Ein letztes mal zog er den Schleifstein an der Schneide entlang, er fixierte die beiden und beobachtete nun sehr genau was dort vor sich ging...

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Leise seufzte sie bei seinen Worten und in ihrem Blick lag...Traurigkeit...als sie bemerkte wie Lares sich irgendwie in gewisser Art und Weise in dem Moment vom Gespräch zu entfernen schien, sich scheinbar ein Stück weit in sich zurück zog.


    Diesmal gab sie ihrem inneren Impuls jedoch nach, und streckte langsam und vorsichtig ihre Hand soweit nach vorne, das sie sie sie leicht auf lares Knie legen konnte. Sobals sie jedoch merken würde das es ihm unangenehm war, würde sie diese ebenso langsam wieder zurück ziehen.


    "Lares...Creo njet haben behauptet das Du sein gekommen zu Creo fir reden iber Deine Nyame! Njet zusammen mit Lysina und auch njet heute...jetzt. Creo war es gewesen wo haben gebeten Lares fir diese Gespräch!" stellte sie nun besonnen und ebenso neutral richtig wie er es zuvor getan hatte.
    "Creo meinten andere, wo waren gekommen...wo sprachen iber Gariann und wo zweifeln an ihr. Genau deswegen Creo hatten danach gefragt wie ihr stärken Eure Nyame wenn sie doch sein angeblich schwach wie Du sagen." Auch wenn sie nun ebenso bemüht war, rein sachlich zu reden, so war ihrer Stimme doch deutlich genug anzuhören, wie sehr sie all dies doch beschäftigen mußte.
    "Lares..egal was bisher gewesen sein, oder wie Creo selbst stehen zu Deine Nyame...ich haben jeden gesagt er soll achten auf Gariann und auf das was sie tun...sollen wachsam sein. Deswegen Creo auch wollten sprechen mit Gariann, um ihr zu sagen das ihre Umfeld beginnen zu wanken, um zu sehen ob..." sie stockte, schluckte hart und schien für einen Moment zu zögern.
    "..ob sie selber bemerken was geschehen, ob sie auch denken einmal dariber anch WAS und WIE Dinge passieren!"


    Ihr Blick war eindringlich, intensiv und getragen von....Sorgen.
    Ihre linke Hand hatte sich indess in das hohe Gras gekrallt und auch ihre Körperhaltung deutete darauf hin, das es ihr alles andere als leicht fiel, so offen zu Lares zu sprechen, und dabei jenes Gefühl welches in ihr seit einiger Zeit vorherrschte, mit all dem in Einklang zu bringen, was bisher geschehen war.

  • Die Berührung war befremdlich gewesen. Nicht unangenehm, aber er vermochte es auch nicht sie anzunehmen oder sie zu erwidern. Lares-Edorian wirkte angespannt, nachdenklich.


    Seine Gedanken waren Creo Canis nun verschlossen. Wenn auch vielleicht nur für den Moment.


    Er schien nachzudenken. Ob nun darüber, wer Creo Canis aufgesucht haben könnte, jene Zweifler, die Hilfe und Rat gerade bei ihr suchten, die dem Süden den Rücken gekehrt hatte...


    Nein, er schüttelte diesen Gedanken wieder ab.


    Dies war nicht das Schiff, an Bord er gehen wollte. Keine Zweifel, keine Vorurteile.


    Lares-Edorian bemerkte wie bemüht Creo Canis war und er wollte sie nicht mit seine, Misstrauen kränken.


    Leise und nachdenklich fuhr er fort.


    "Meine Nyame weiß, was um sie herum geschieht, wie sie auf andere wirkt, welche Folgen ihre Taten und Missgeschicke haben und welch schweres Erbe sie antreten musste, nachdem Aysa gegangen war..." Lares-Edorian schluckte schwer. Wenngleich er Aysa niemals kennenlernen durfte, wusste er, dass für viele Siedler des südlichen Siegels dies ein schmerzhafter Verlust war.


    "Nur manchmal kommt jene Erkenntnis eben später. Als Kind der Aeris handelt sie oftmals, ohne sich über alle möglichen Folgen im Klaren zu sein. Und das ist in meinen Augen nicht schlimm, das ist ihr Wesen und dieser Prozess des Lernens ist natürlich und im Sinne der Elemente. Und ich kann und will ihr diese Entwicklung und diesen Fortschritt nicht absprechen, egal was andere über ihr Handeln auch sagen mögen. Das kann ich auch gar nicht. Dies kann niemand!


    Sie weiß um ihre Fehler und Schwächen, aber auch um ihre Verantwortung. Und es sind jene schmerzhaften Momente der Erkenntnis von der eigenen Fehlbarkeit, welche sie zerbrechlich und verletzt wirken lassen. Doch sie ist bereits umgeben von Menschen, die sie stützen und für sie da sind, welche nicht zweifeln und an ihr festhalten. Und daraus wird erwachsen große Stärke. Es braucht eben nur Zeit..."

  • Creo merkte wie sich Lares innerlich von ihr zurück zog, und sie legtesie ihre Hand wieder zurück in den Schoß.
    Eine leichte Traurigkeit legte sich in ihren Blick, als sie dem jungen Krieger vor sich jedoch weiter zuhörte.
    Sie seufzte leise.


    "Aber diese Zeit wir njet mehr haben! Und hören auf sie zu sehen als eine Kind von Aeris..sie sein jetzt...Nyame..." für einen Moment war ihre Stimme energisch geworden doch schnell versuchte Creo sich wieder zu beruhigen, was ihr letztendlich auch gelang.
    "Lares...in Moment es njet mehr reichen zu sagen das sie noch lernen muß, das sie brauchen Zeit und so etwas. Creo wissen wie hart es sein zu finden sich zurecht in eine neue Situation, aber zuviel hängen ab davon was sie tun und wie sie handeln. Und perdônje..WAS soll noch alles passieren?
    Haben sie..oder ihr einmal dariber nachgedacht WARUM Dinge gerade so sein wie sie sind?"
    eindringlich sprach sie die Worte, die ihr doch viel Kraft abverlangten.


    Sie blickte zu Boden, schloß für einen Moment die Augen.
    Als sie den Blick wieder erhob, den Blick Lares suchte, wirkte sie wieder in sich ruhend, beugte sich leicht nach vorne.
    "Lares..Creo möchten offen zu dir sein...können du mir versprechen das das, was Creo dir jetzt sagen bleiben unter uns und vorerst nur an diese Ort? Das Du verstehen kannst Creo?"