Eisige Winde pfiffen über die Klippen der steil abfallenden Nordküste Mythodeas. Mit unvermittelte Härte hatte endlich er Winter Einzug gehalten in die weiten Ebenen der Küstenregion. Büsche und Bäume duckten sich unter dem steifen Wind und die dahinrasenden Einkristalle zerrten an den Ästen.
Seit geraumer Zeit wandelte sich das milchige Grau des Tages in nächtliches Schwarz und der Kutscher trieb die beiden geduldig dahintrabenden Loriter Kaltblüter an um noch vor Einbruch der Nacht das Ziel zu erreichen. Der Kutscher fluchte markerschütternd, denn die Lichter Exilias waren immer noch nicht sichtbar. Drei Tage waren vergangen, seitdem sie sich von Merakk auf den Weg gemacht hatten und eigentlich hätten sie seit gut zwei Stunden bereits da sein müssen. Obwohl in dicke Decken und Wachstuch gewickelt spührte er seine Zehen schon wieder nicht mer und der Wind brannt ihm im Gesicht. Er verfluchte sein Schicksal, die Elemente, die Götter, die lahmen Pferede, die schlechte Straße und vor allem diesen bescheuerten Wichtigtuer, der bei desem bescheidenen Wetter einen Ausflug nach Exilia unternehmen wollte.
Im ungleich angenehmeren Inneren der schwarzen Kutsche mit dem Emblem Ulfhednarsheims auf der Tür, saß Tobar in warme Pelze gehüllt neben dem kleinen Reiseofen, der die Luft im Inneren der Kutsche auf eine angenehme Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt erwärmte, und blätterte in einem kleinen Büchlein. Gelegentlich nippte er an einer Tasse mit hießen Grog, den er auf den Ofen warm hielt. Kurz überlegte er, den Kutscher darum zu bitten den Schlaglöchern doch besser auszuweichen, doch ob der unangenehmen Außentemperaturen wollte er sich nicht überwinden die Tür zu öffnen und bald versank er wieder in seiner Lektüre.
Durch drei kräfitge Schläge aufs Kutschdach wurde er aufgeschreckt: Exilia, endlich. Vorsichtig spähte er durch den Türladen und konnte verwommen die näherkommenden Lichter der Hauptstadt des Protektorates erkennen. Eilig trank er seinen Grog aus, brachte seine Schwarz-Orangenen Gaderobe in Ordnung und schnallte sich den Waffengurt um. Als die Kutsche schließlich anhielt vernahm er gedämpft die Rufe von Wachen und Kutscher, worauf das Rasseln eines sich öffnenden Tores folgte. Das Pfeifen des Windes legte sich abrupt, als sie den Torbogen passierten und Tobar steckte den Kopf durch den Türladen, um sich im abendlichen Exila umzusehen.