Nach dem Tee ist vor dem Tee...

  • Leicht rückte sie näher an ihn, als er so weiter sprach um ihm ein Gefühl von Nähe und Halt zu geben. In ein paar Tagen würden sie hoffentlich einmal Zeit haben ohne von Pflichten, Terminen oder Traditionen zu reden. Sondern sich einfach nur mal freuen zu können, über das was da war.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Er lächelte Kimberley zum Dank an.
    Ich finde schon jemanden der unvoreingenommen und...
    Er stutzte und sein Blick fiel auf Assiah. Er grinste.

    Wer die Ursache nicht kennt, nennt die Wirkung Zufall (Mitsch)

    Zufall ist ein Wort ohne Sinn; nichts kann ohne Ursache existieren (Voltaire)

    Die Kenntnis der Ursachen bewirkt die Erkenntnis der Ergebnisse (Cicero)

  • Nun war es an ihr, stutzig zu sein. Blinzelnd sah sie Kimberley an.


    "Huh? Negativ für wen? Was hab ich denn...rede ich wieder zu kompliziert?"
    Sie kratzte sich unbehaglich im Nacken, während sie weiter zuhörte.


    "Naaah...Probe, Prüfung, Bindung. Alles Wortklauberei. Man geht zur Familie, hält um die Hand an. Freunde sind die Vertreter, wobei beide Parteien auch prüfen. Und der Klerus segnet ab. Grobe Kurzform und durchaus veränderungsfähig".


    dann sah sie wieder zu Elion.


    "Nee....hab ich doch auch gar nicht gesagt. Es ist halt nur....unüblich den militärischen Vorgesetzten in der Art mit einzubeziehen."


    Sie seufzt erneut, ließ fast schon theatralisch den Kopf hängen.


    "Hättet ihr bei meinem Vorgesetzten um meine Hand angehalten, hätte der euch wahrscheinlich gefragt, ob bei euch alles in Ordnung wäre. Aber ich verstehe eure Absichten und sie waren völlig gerechtfertigt."


    himmel herrje, war das anstrengend.

  • Elion wirkte aus dem Kozept gebracht.
    Zaunpfahl... Versuchen wir es mit einem Zaunpfahl...
    Er räusperte sich und antwortete Assiah.
    Würdet Ihr denn jemanden in Euren Reihen kennen und empfehlen, den Ihr für passend und mir gegenüber offen erachten würdet?

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  • Sie hob den Kopf und sah ihn fast schon weinerlich an, wobei durchaus nicht ganz sicher war, wie ernsthaft dies nun tatsächlich war.


    "Ihr habt manchmal eine wirklich recht übertriebene Aussprache. Oder ist das ein Dialekt aus eurer Heimat?"


    Sie richtete sich wieder auf und ließ die Luft lautstark zwischen den Lippen entweichen, während sie nachdachte.


    "Hm...wen ich empfehlen könnte....? Mit wem habt ihr denn schon näheren Kontakt gehabt und wer wäre euch sympathisch? Sonst setz ich euch noch einen Traditionalisten oder etwas in der Art unter die Nase."


    Erneut tippte sie sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn.
    "Lasst mal überlegen....eine Novize sollte es nicht unbedingt sein, die lassen sich zu leicht beeinflussen. Bruder Murdo würde die Aufgabe sicherlich gewissenhaft übernehmen. Als Lilienbacher ist er machmal aber auch....naja, wie sag ichs....ein wenig....trocken. Schwester Dormen....ist gerade aus Samar wiedergekeht...ich denke, sie wird vorerst genug zu tun haben. Vater Azyraphael....", sie konnte ein herzliches Auflachen nicht unterdrücken. "Ohja...das würde zu interessant werden. Herrlich.... aber leider ist er wohl gerade unabkömmlich...."


    Dann sah sie wieder zu Elion hinüber.


    "Ihr könntet natürlich auch mit meiner Wenigkeit vorlieb nehmen. Ich bin offen, durchaus tolerant und den meisten Lebewesen unvoreingenommen eingestellt. Aber ich warne euch dennoch....ich bin seeeehr neugierig, mitunter sehr penetrant und neige zu unvorhergesehenen Reaktionen. Und manchmal bin ich sogar streng."


    Zur Bekräftigung ihrer Aussagen nickte sie vehement.

  • Er lächelte... wie ein Raubtier.
    Ich lernte Eure Sprache vor Jahren, von einem Lehrer, bevor ich das erste Mal auf eine Aussenmission gesandt wurde. Es ist nicht meine Muttersprache - verzeiht meine scheinbar falsche Betonung der Worte, aber es ging mehr um die getroffene Aussage als um die Betonung.
    Er sah Assiah nun sehr Ernst an.
    Nun denn. Seid Ihr tatsächlich zu so etwas wichtigem bereit Mutter Assiah? Gut.
    Er zückte in einer fliessenden Bewegung einen Dolch den er in einer Beinscheide am Stiefel des rechten Beines getragen hatte und der Kimberley höchst bekannt vorkam... er hatte scheinbar zwei dieser Dolche... den den einen hatte Sie ja immer noch.
    Ohne lange zu zögern zog er Ihn mit einem schnellen Schnitt über die Innenfläche seiner rechten Hand. Er drückte die Wunde sofort zu, in dem er die Hand schloss und reichte sodann Assiah den geschwungenen Dolch - Griff voran - versteht sich. Dann sah er Sie erwartungsvoll an...

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  • Sie betrachtete scheinbar interessiert seine Handlung. Als er jedoch den Dolch an sie weiterreichen wollte, schüttelte sie leicht den Kopf.


    "Wenn es euer Wunsch ist, bin ich tatsächlich bereit, so etwas wichtiges auf mich zu nehmen. Aber dies...", sie zeigte auf den Dolch. "...ist nicht meine Tradition. Wir machen das anders."


    Sprachs, zog kräftig die Nase hoch und spuckte das Ergebnis in ihre offene Handfläche, welche sie ihm lächelnd entgegenreichte.

  • Seine Stimme war nüchtern, weder klagend noch wütend.
    Das ist ein allerdings ein Problem.
    Er bewegte die Hand mit dem Dolch nicht ein bischen.
    Mein Volk besiegelt wahrlich wichtige Dinge immer mit Blut... und in diesem speziellen Fall ist dies sowieso notwendig, da die Position die Ihr einnehmen wollt, ist bei uns durchaus in mehrerlei Belangen sehr wichtig ist:
    Erstens Ihr vertretet mich bei einer Familienangelegenheit was eigentlich nur ein... Sanguineus...

    Er schien ein Wort dafür in Ihrer Sprache zu suchen.
    ...ein Verwandter im Blute tun dürfte... weil Ihr dadurch auch... die Verpflichtung eingeht auch nach der Eheschliessung über die Verbindung zu wachen... und zweitens auch über... na, ja... die potentiellen Folgen dieser Verbindung.
    Er wurde rot wendete jedoch nicht den Blick ab und hoffte scheinbar das Sie auf anhieb verstünde, worauf er hinaus wollte ohne das er es haarklein erklären musste.

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  • Kimberley zog eine Augenbraue hoch, als sie Elions Blut sah. Er wollte doch nicht....
    Oh...
    Dass Assiah darauf nicht eingehen würde, war ihr so ziemlich klar gewesen. Nur zu gut erinnerte sie sich an ihre eigene Diskussion am Feuer zu einem ähnlichen Thema.
    Aufmerksam folgte sie seiner erklärung, durch die sie wieder ein wenig mehr Einblick in seine Traditionen und Familienkreise erhielt. Es erschreckte sie nicht, irgenwdwie mochte sie diese Art und doch.. es konnte ein Problem werden.

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  • Sie hielt ihre Hand noch für ein paar Augenblicke erhoben und sah ihn eindringlich an. Dann jedoch beugte sie sich hinab, wischte zuerst ihre Hand am Boden, dann den Rest am Saum ihrer Robe ab, ehe sie ihn wieder ansah.


    "Die Unversehrtheit unseres Körpers, welcher uns durch die Engel und die Schöpfung geschenkt wurde, ist in unserem Glauben ein wichtiger Aspekt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, die wenigsten meiner Brüder und Schwestern würden ihrem Körper bewusst Verletzungen zufügen, unabhängig möglicher Gründe, warum eine solche Tat vielleicht doch gerechtfertigt werde. Ausserdem sehen viele die Nähe zu Blutritualen in einer solchen Handlung, da bin ich mir ziemlich sicher. Das soll nur eine kurze Erklärung meines Zögerns für euch sein. Aber nun gut....ich muss gestehen, ich hätte nicht damit gerechnet, dass ihr dem solche Gewichtigkeit einräumt. Ich hätte es eher als einen... symbolischen Akt verstanden."


    Sie neigte ein wenig den Kopf und streckte die Hand erneut aus. Er konnte erkennen, dass sie darum bat, den Dolch betrachten zu dürfen.


    "Blutsverwandte also? Hm..." Ein kurzes, trockenes Auflachen war zu hören, nicht abfällig, eher überrascht.
    "Es würde also bedeuten, dass ich quasi ein Teil eurer Familie werde, wenn ich das richtig verstehe. Im Prinzip offenbart ihr mir selbiges, welches unser Orden auch euch gegenüber einnehmen würde. Ihr würdet ein Teil unserer Familie werden. Und dennoch scheint euch genau dies...ich weiß nicht....zu verwundern?...zu ängstigen?"


    Ihr Blick war weiter auf ihn gerichtet, intensiv und forschend zwar, aber ebenso wie er selbst eben, weder klagend noch wütend. Dennoch mochte er das Gefühl haben, dass sie für einen kurzen Moment wesentlich älter wirkte als sie tatsächlich war.


    "Aber dann gewinnt eure Art der Besiegleung auch mein Verständnis. Blut ist Leben, Blut ist Wahrheit. Ein Teil von euch würde zu einem Teil von mir werden und umgekehrt. Ohne Magie und Zwang, sondern einfach aus einem Versprechen heraus und der Überzeugung, dass der andere es wert ist. Wie lange diese Bindung halten wird....würde von uns abhängen, denn auch Blutsverwandte können in Wut und Gram auseinandergehen. Doch bis dahin... Bruder und Schwester....füreinander da in Wahrheit und Aufrichtigkeit. In Tagen des Glücks und in Tagen des Leides. Entspricht das ungefähr den Dingen, über die ich mir bewusst werden sollte als ihr mich gefragt habt?"

  • Er lächelte immer noch.
    Blutritual trifft es anhand dessen, das Blut Verwendung findet durchaus... und Ritual anhand des traditionellen Ablaufs, ja, aber mit Magie hat das Ganze überhaupt nichts zu tun. Solch eine Form der Magie ist meinem Volk durchaus bekannt, aber bis auf wenige Ausnahmen verpönt, da sie verschiedenste Risiken birgt die man im allgemeinen nicht zu tragen bereit ist.
    Er reichte Ihr den Dolch immer noch hin.
    Ich schrecke nicht davor zurück, soetwas mit Euch als Einzelner zu tun... mich schreckt nur etwas der Gedanke - im positiven wie auch im negativen Sinne - plötzlich mit Euch Allen... mit dem gesamten Orden... verwandt zu sein... denn dazu gehören bei meinem Volk eine große Anzahl von Verpflichtungen. Und ist scheinbar gänzlich anders geregelt als bei Euch.
    Er schien kurz nach Worten zu suchen.
    Ich will Euch dies erläutern: Sowohl Ihr werdet hier nach, genau wie Kimberley nach der Vermählung nicht Teil meines Volkes - nicht mal meiner Blutlinie. Dennoch ist es für Euch beide eine Ehrenposition mit der bestimmte Rechte und Pflichten einher gehen... und man... akzeptiert Euch... Ihr seid dann... wert gehört zu werden... etwa bei einer Versammlung der Blutlinie, sollte es dazu kommen. Eurer Stimme wird dann aus Respekt mir gegenüber überhaupt erst Gehör geschenkt werden - sogar falls ich zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend oder sogar schon... tot... bin. Ihr beide übernehmt Verantwortung dafür was wohlmöglich zukünftig...
    Er wurde wieder leicht rot.
    ...aus meinem Blute...
    Er räusperte sich.
    ... hervorgeht.
    Er wirkte etwas angespannt.
    Durch dieses Ritual, wenn Ihr es so nennen wollt, das gleichzeitig ein Versprechen darstellt, werdet Ihr, sogar falls Kimberley und ich nicht mehr sind und es darum geht... bestimmte Dinge zu klären... das Erbe... sehr wichtig, weil Ihr danach die Verantwortung darüber zusammen mit uns... und im Falle unser beider Ableben... alleine tragt. Na, ja nicht ganz... auch die Linie hat gewisse Rechte und Pflicten, aber das kommt dann unter Umständen erst Jahre später dazu.
    Er sah sie sehr ernst an.
    Indem ich mein Blut mit Euch symbolisch teile ...adoptiere ich Euch dennoch in gewisser Hinsicht. Ihr werdet zwar nicht Teil meiner Blutlinie, dazu fehlen mir schlichtweg die Befugnisse und es ist nur bedingt bindend für Angehörige meines Volkes, aber ich als einzelne Person behandle Euch dann zukünftig wie... eine Schwester... im familiären Sinne.
    Etwas müde sprach er weiter.
    Was die Dauer dieser Verbindung angeht... sagen wir mal so: Sie ist wie bei echten Geschwistern, quasi nicht aufhebbar... und geht bis zum Tode. Bei meinem Volk ist es absolut unüblich, das Angehörige derselben Blutlinie... das was wir strenggenommen als Familie sehen... sich gegeneinander wenden. Man unterstützt und berät sich... selbst bei internen Streitigkeiten. Etwas wie ein Duell unter Geschwistern ist bei Streitigkeiten nicht ganz unüblich bei Uneinigkeiten, jedoch im Gegensatz zu Duellen mit Außenstehenden niemals bis zum dritten Blut... Das Ergebnis wird dann als Schicksal hingenommen und beidseitig akzeptiert. Andernorts nennt man etwas ähnliches wohl auch ein Gottesurteil auch wenn dies für mein Volk doch viel zu religiös klingt.

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  • Kimberley hielt sich zurück. Das war Assiahs freie Entscheidung und sie wollte ihr da in keinster Weise reinreden. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Gebannt folgte sie Elions erklärung. Durch Assiah erhielt sie bereits einen großen Teil von Antworten, dessen Fragen sie noch nicht gestellt hatte.
    Wir werden angehört in.... sie stutzte, verfolgte aber weiter der Erklärung.

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  • Assiah hatte den Dolch entgegengenommen und betrachtete ihn kurz auf der offenen Handfläche liegend. Dann zog sich wieder ein Lächeln über ihre Lippen als sie zu Elion aufsah.


    "Naja...tatsächlich verwandt im Sinne des Wortes werdet ihr nicht mit einem jeden von uns werden. Da unterscheiden sich unsere beiden Völker wohl weit weniger voneinander. Aber....durch eure Verbindung mit Kimberley werdet ihr de facto zumindest schon mal ein Teil ihrer Familie werden. Man wird euch hier öfter sehen, euch und eure Geschichte kennenlernen. Und dadurch wird eigentlich eher automatisch das eine zum anderen führen. Vielleicht werdet ihr Sympathien gewinnen, Freunde...auf jeden Fall wird man sensibler werden, was eure Person betrifft."


    Sie zuckte kurz mit den Schultern.
    "Und dadurch werdet ihr tiefer in die Gemeinschaft hineinwachsen. Ein gewohnter Anblick und ein gewohnter Teil von allen werden. Verpflichtungen....hm, ich glaube, in dem Sinne, wie ihr vielleicht denkt....die wird es so wahrscheinlich gar nicht geben. Natürlich solltet ihr die Ordensbrüder und Schwestern respektieren, ihnen eine helfende Hand reichen, wenn ihr darum gebeten werdet und die Möglichkeit habt, die Hilfe zu gewähren. Aber es ist nicht so, dass ihr euch völlig selbst dabei aufgeben sollt oder müsst. Ihr werdet eine Bereicherung für uns und eben das wollen wir gern auch für euch werden. Euch einen Ort oder eine Gemeinschaft bieten, in der ihr euch wohlfühlen könnt und angenommen."


    Als Elion seine Erläuterungen fortsetzte, lauschte sie aufmerksam. Die Worte klangen recht drastisch, ein wenig arrogant vielleicht, aber sie verstand den Sinn dahinter und nickte.


    "Das sind...recht rigorose Gesetze, aber ich denke, ich begreife sie Sinnhaftigkeit dahinter. Ich glaube, eine solche Einschränkung hinsichtlich eures Sprachrechtes bei uns, wird es in der Form nicht geben. Es sei denn, sicherlich, es handelt sich um reine Ordensinterna. Aber ... ich muss sagen, mir gefällt trotz allem das Verantwortungsbewusstsein und die damit verbundenen Sicherheiten für euren Nachwuchs. Es klingt als wären sie etwas ganz besonderes in eurem Volk, dass es auf solche Weise geschützt und bewahrt wird."


    Ihre Stimme hatte einen warmen Unterton bekommen und auch das Lächeln war wieder breiter geworden als sie Elions Röte bemerkte und mit einem Zwinkern warf sie Kimberley einen Seitenblick zu, ehe ihr Blick wieder zurück zu Elion ging. Ein wenig ernster nickte sie ihm zu, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte.


    "Nichts anderes hätte ich erwartet. Und nichts anderes hätte ich euch antworten können, denn durch die Teilung des Blutes hätte ich euch ebenfalls als meinen Bruder angesehen. Vor meinem Orden, vor uns selbst und vor jedem, dessen Wege die unseren kreuzt."


    Und wieder neigte sie den Kopf.


    "Gut...ich möchte jetzt nicht behaupten, dass wir uns untereinander nicht streiten....das wäre schlicht und einfach gelogen. Im Gegenteil...da kann es mitunter schon recht heftig werden, je nach Temperament der beteiligten Personen. Aber....wir reden eher, um die Streitigkeiten untereinander beizulegen. Ein ... Gottesurteil....oder etwas in dieser Art....haben wir so nicht. Wenn die Streitigkeiten zu groß werden....wendet man sich je nach Art der Streitigkeit an die Obersten des Militärs oder des Klerus und sucht mit deren Hilfe um eine Lösung oder nach einer angemessenen....Bestrafung, Einigung oder was auch immer."

  • Nachwuchs?!
    Oh je... Assiah sah bei ihrem Seitenblick durchaus, dass auch Kimberley eine leichte Rötung ihrer Wangen erfahren hatte. Das Thema war noch gar nicht zur Sprache gekommen. Sie hatte es zwar versucht dahin zu lenken bei der Frage, was er von der Frau an seiner Seite erwarten würde oder durch das Thema, ihre Waffen ruhen zu lassen, aber so direkt... nein, das war ausgeblieben.
    Es tat ihr aber gut, wie aufgeschlossen Assiah mit ihm umging. Die Priesterin stieg wieder ein erneutes Stück in Kims Augen. Sie war so viel älter geworden seit ihrem Noviziat und trotzdem noch sie selbst.

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    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Vieleicht habe ich mich in diesem Punkt undeutlich ausgedrückt. Mein Volk betrachtet alle die desselben Blutes sind, als Ihre Familie. Es ist in gewisser Weise so ähnlich wie bei den Kelten und Ihren Clans die auch nichts anderes als Großfamilien darstellen. Die Nyame des Westens - Siobhan - ist... oder na, ja war viel eher... eine MacNamara, weil Sie Ihre Abstammung auf den Namensgeber der Linie - MacNamara - zurückführen kann. So ähnlich ist es bei uns auch.
    Er räusperte sich.
    Es gibt bei uns desweiteren... Adoptierte, worunter angenommene Kinder, Ehefrauen und Blutsgeschwister fallen. diese, haben außer in wenigen Ausnahmefällen kein Stimmrecht bei Entscheidungen die die Linie betreffen, aber zumindest werden sie... Ernst genommen und dürfen dabei sein wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden.
    Er lächelte.
    Ja, die Kinder... sie sind die Zukunft. Sie tragen das Blut weiter. Kinder werden bei uns etwas... anders aufgezogen. Ein Kind ist ein Kind der gesamten Blutlinie und nicht nur seiner Eltern. Na, ja schon, aber alle anderen der Linie sind so etwas wie...
    Er grübelte kurz.
    ...Onkel und Tanten... ältere Brüder und Schwestern. Alle sind eine Familie... im Blut vereint. Die Eltern haben natürlich einen besonderen Status, natürlich, aber es gibt zusätzlich immer noch einen...
    Er stockte grübelte wieder.
    ... Patronus... mir fällt kein passendes Wort in Eurer Sprache dafür ein... ein zusätzlichen Hüter, der die Eltern unterstützt und im Falle eines frühen Ablebens eines oder beider Eltern... für diese... einspringt... übernimmt.

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  • Sie kicherte erneut.


    "Ich glaube, wir haben einfach nur irgendwie aneinander vorbeigeredet, aber im Prinzip sehr ähnliche Dinge gemeint. Das, was ihr erzählt, klingt für mich durchaus bekannt und ihr werdet ähnliche Strukturen auch bei uns wiederfinden. Unser Volk....hm, vermutlich sind wir auch irgendwie über unser Blut verbunden. Auch wenn die einzelnen Familien oder wenn man nach den Sennen geht, nicht mehr tatsächlich blutsverwandt sind. Aber wir haben gemeinsame Vorfahren und eine gemeinsame Geschichte, die sich bis in den heutigen Tag fortführt. Lediglich das mit den Adoptierten....würde ich bei uns ein wenig anders darstellen. Es gibt diejenigen, dei zu uns finden und uns auf unserem Weg begleiten wollen und gleichzeitig auch den Weg der Engel wählen. Egal, ob sie einst einem anderen Glauben gefolgt sind oder erst durch uns zum Glauben gefunden haben, sie können konvertieren und ein Teil unserer Gemeinschaft werden. Und dann gibt es jene wie euch, die einen eigenen Weg und einen eigenen Glauben haben, der dem unseren aber auch nicht entgegensteht. Und ich glaube nicht, dass dem so ist, denn sonst hättet ihr vermutlich nicht zueinander gefunden. Ihr müsst nicht konvertieren oder adoptiert werden, um ein Teil unserer Familie zu werden. Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären kann, aber...es wird einfach geschehen. Als Gefährte von Kimberley seid ihr ein Teil ihres Lebens und ein Teil ihres Lebens ist mit uns verbunden. Wir müssten euch schon bewusst ignorieren oder ihr müsstet euch boshafter Frevel gegenüber uns schuldig machen, damit ihr weiterhin aussen vor stehenbleiben würdet. Wenn dem nicht so ist....werdet ihr irgendwann ebenfalls ein wichtiger und wertvoller Teil der Gemeinschaft werden. Jemanden, den man gerne zu Feierlichkeiten einläd, jemanden, den man um Rat oder hilfe bittet. Das ist....ganz natürlich."


    Als er fortfuhr, lächelte sie erneut.


    "Eure Kinder scheinen mit viel Liebe und Geborgenheit aufzuwachen, wenn ihnen solche Unterstützung zuteil wird. Mir gefällt, was ihr darüber erzählt. Sie erhalten die Möglichkeit, soviel von verschiedenen Lebewesen zu lernen und bekommen dabei so viele Möglichkeiten für ihr Leben aufgezeigt und haben immer jemanden an ihrer Seite. Hm....ich glaube aber, wir besitzen etwas ähnliches. Wir nennen es Paten. Bruder Lorick ist beispielsweise mein Pate, das er mich zu sich genommen hat als meine Eltern auf die Reise gingen. Ein Patronus in unserem Orden ist ein Weg des Klerus. Aber das ist nur Wortklauberei."

  • Elion nickte nur.
    Pate... die Wortverwandschaft ist unübersehbar... verstehe.
    Er räusperte sich und schaute auf den Dolch, den Sie immer noch in der Hand hielt.

    Wer die Ursache nicht kennt, nennt die Wirkung Zufall (Mitsch)

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    Die Kenntnis der Ursachen bewirkt die Erkenntnis der Ergebnisse (Cicero)

  • Lange Zeit saß sie einfach nur da und schwieg und drehte den Dolch in ihren Händen. Erst als es fast schon so aussah als würde sie überhaupt nichts mehr zu diesem Thema sagen, warf sie einen langen Blick zunächst auf Kimberley, dann auf Elion. Der Blick war direkt und forschend, fast schon am Rande der Indiskretion und Aufdringlichkeit. Dazu arbeitete es deutlich in ihrem Gesicht als schien sie etwas zu suchen und ein inneren Konflikt zu bewältigen.
    Nach einer weiteren Zeitspanne ohne Worte senkte sie erneut den Blick hinab auf den Dolch, bis das Schweigen fast schon greifbar wurde.
    Bis der Moment kam, an dem ihre Hand sich um dessen Klinge schloß und ihre Augen kurz den Stich der leichten Verletzung offenbarten. Mit einem fast schon schüchtern wirkenden Lächeln stand sie von der Bank auf und stellte sich vor Elion, ihm ihre Hand dabei entgegengestreckt.


    "Nun denn, ich glaube, für meinen Teil mag das Wagnis eingehen wollen. Es wird vermutlich für eine Menge Ärger sorgen", wobei sie Kimberley einen freundlichen Seitenblick zuwarf, "aber was ich dafür vielleicht erhalten werde, scheint mir noch wertvoller zu sein. Denn jede Seele ist wichtig und in Verbundenheit sind die Wege nicht mehr so leer."