Flammen und Stein

  • Sylvana war immer noch in Siegelstatt und hütete mit wenigen verbliebenen die Überreste der heiligen Flamme. Die letzten tage lasteten schwerer auf ihren Schultern als die meisten DInge, die in ihrem Leben je geschehen waren.


    Allein saß sie im Halbdunkel nah bei der Feuerstelle. Sie wusste, dass in einigen Metern Entfernung gewiss Gardisten ein Auge auf sie hatten, doch sie hatte ausdrücklich darauf bestanden so allein zu sein, wie es für eine Frau ihres Standes gestattet war und dieser Befehl hatte allen gegolten, ganz gleich ob Priesterschaft oder Militär oder Tross.


    Die letzten Tage waren ein Sieg gewesen, doch hatten sie ihr unglaublich viel Kraft geraubt. Sie in Zweifel gestürzt und sie nach langer Zeit wieder einmal spüren lassen, dass sie nicht nur die Mutter Konfessor war, sondern auch nichts weiter als ein Mensch.


    Das Mal an ihrem Hals, der Kuss der Ignis, wollte nicht aufhören zu schmerzen. Ihre Arme kribbelten und ihr Verstand wehrte sich mit schwächer werdendem Widerstand gegen das Feuer in ihrem Herzen.


    Nachdenklich blickte sie auf ihre Hände. Was würde ihre Rolle in diesem großen Spiel sein? Wieviel musste noch verloren werden?
    Walays war beschäftigt und hatte seine eigenen Sorgen, doch an wen sollte sie sich wenden? Diese Welt war ihr nicht weniger fremd, als all den anderen zu ihr aufblickenden Menschen.


    Sie war allein. Zum ersten Mal seid Wochen war sie allein und hatte Zeit für sich, doch genau das war es jetzt, was sie fürchten ließ.


    Nur dieses Feuer war ihr geblieben. Nicht jenes in das sie hineinsah, sondern das, was jetzt in ihr brannte und sie in verwirrende Gedanken stürzte.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

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  • Nicht weit von der Feuerstelle, glitt ein Schatten durch die Nacht. Soweit man von gleiten sprechen konnte. Für Vorn war es als würde ein Zwerg durch das Unterholz trampeln. Er hatte sich mit seinem neuen Gewicht noch nicht angefreundet und es behinderte ihn doch zusehens. Immerwieder knackten Zweige unter seinem Gewicht und ließen ihn zusammenzucken, er hoffte inständig das er sich daran gewöhnen würde.
    Vorn hatte sich von den Zelten wo Ka´Shalee untergebracht war entfernt, die Nyame wurde beschützt und er versuchte die Dinge zu ordnen die in letzter Zeit geschehen waren. Im Norden wurde gerade jagt auf die verbleibenden Drow gemacht die nicht bereit waren Ka´Shalee als ihre Herrscherin anzuerkennen und bald würde der Kriegszug gegen das Schwarze Eis beginnen. Die Zeit blieb nicht stehen, sie schien eher zu rasen und mit ihr kamen immer neue Veränderungen.

  • Tief in Gedanken versunken spielte die Mutter Konfesor mit einem Schlüssel, der an eine feine Kette an ihrem Gürtel besfestigt war. Die harten Worte vieler ihrer Brüder und Schwestern gingen ihr immer wieder durch den Kopf. So kalt sie gewesen war, als sie das Dekret vor allen Augen niederschreiben ließ, so kummervoll war sie jetzt, allein und verborgen vor den Augen der anderen. Es waren nicht so viele gegangen wie sie es vermutet hatte, aber jeder Verlust wog schwer in ihrem Herzen. Und jedes Wort der Schuld, machte ihr die Bürde nur noch schwerer.


    Sylvanas Blick wurde einen Augenblick gläsern und das Feuer in ihrem Inneren unterbrach ihre Ersuche um Hilfe an Sedekiel. Ein sanftes Kribbeln meldete sich in ihren Fingerspitzen und sie erinnerte sich unwillkürlich an den Traum von letzter Nacht.


    Sie blinzelte und hob kaum merklich den Kopf ohne die Augen wirklich von der Flamme zu nehmen. Sie war sich sicher, nicht allein zu sein. Vor allem aber, glaubte sie zu wissen wer sich näherte... Es war wie ein sanftes Flüstern am Rande ihres Verstandes. Doch es war mehr das Gefühl, dass die Gabe der Ignis sie dabei empfinden ließ, dass sie irritierte.


    Anmerken ließ sie sich nichts, sie wartete einfach ab...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn sah da Feuer in der ferne, alles war im Aufbruch begriffen und die Lager zum größten Teil schon abgebaut. Mehr aus Neugierde steuerte er auf das Feuer zu um zu sehen wer dort saß.
    Als er aus dem Wlad heraus trat konnte er den Gardisten sehen der nicht weiter halb versteckt, wache hielt. Seine Wärmesignatur war neben einem Baum deutlich zu erkennen.
    Er überlegte einen Moment immerhin war dies das Feuerlager gewesen doch dann trat er aus dem Wald und ging auf das Feuer zu.

  • Sylvana hätte ihn nicht gesehen, selbst wenn sie sich umgesehen hätte. Ihre Augen waren durch das Beobachten der Flammen nicht auf die Dunkelheit eingestellt. Dennoch hob sie, nach wenigen Schritten die Vorn getan hatte, den Kopf.
    Selbst der Gardist gähnte leicht und schien ihn im ersten Augenblick nicht bemerkt zu haben.


    Schweigsam und unerwartet sah sie in Vorns Richtung, grob, aber sie wuste augenscheinlich woher er gekommen war.


    "Vorn, sehen wir uns also doch noch in dieser Stadt der Veränderung."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana musste etwas schmunzeln, wirkte dabei aber einen Augenblick abwesend.


    "Ich bin recht oft allein in den letzten Tagen, du hast mich ja auch meist alleine angetroffen wenn du zu mir gekommen bist."


    Sie machte eine einladende Geste, warf einen Seitenblick zu ihrer Wache, die die beiden genau und angespannt beobachtete und sagte dann mit ruhiger Stimme:


    "Es gibt für mich bisher keinen Grund, für dich keinen Platz an meiner Seite zu haben. Aber ich könnte dich etwas ähnliches fragen..."


    Je näher man ihr kam, umso wärmer schien es zu werden und das obwohl sie noch ein gutes Stück vom Feuer entfernt saß.


    "Wir können uns auch etwas vom Feuer entfernen, ich weiß nicht wie gut sich deine Augen in den letzten Jahren schon an offene Feuer gewöhnt haben."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er Lächelte: "Das wird gehen, nach den letzten Tagen und dieser brennenden Sonne lassen sich die Flammen gut ertragen." Er setzte sich auf eine Stück holz welches am Boden lag: "Warum ich unterwegs bin lässt sich leicht erklären, zum einen genieße ich die Nacht und die kühle die sie mit sich bringt , zum anderen hilft es mir über einige Dinge klar zu werden. " Er zuckte etwas mit den Schultern: "Wie ihr schon angedeutet habt, es ist viel passiert."

  • Sie spürte das Kribbeln in ihren Fingerspitzen jetzt noch deutlicher und musterte ihn für einen kurzen Augenblick. Die Wache im Hintergrund wurde zusehenst nervös, jetzt wo Vorn so selbstverständlich, näher an sie herangekommen war, als es selbst vielen Gardisten gestattet war.


    Im Schein des Feuers konnte man einen Bluterguss unter ihrem roten Haar hervorblitzen sehen, der die linke Seite ihres Wangenknochens zierte.


    "Wohl wahr, beziehst du damit die Dinge die du in deinen Briefen geschrieben hast mit ein? Dann willkommen in meiner Welt."


    Sie lächelte etwas schwer.


    "Wie geht es Ka'Shalee?"


    Welch Ironie, dachte sie.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn schüttelte den Kopf: "Nein, in Mythodea ändern sich die Dinge erstaunlich schnell, ich habe manchmal das Gefühl das es mir nicht gelingt Schritt zu halten. Wir Verändern uns und die Wesen um uns herrum, selbst dieses Land scheint sich stänig zu wandeln. Letztes Jahr wurde Terra eingesperrt, ich habe mich bereits damals einem Element verschrieben und sah einige Stunden später wie es eingekerkert wurde. Jetzt wird sie wieder frei sein und ich Frage mich wie es sein wird sie wieder zu hören." Er schaute auf den Boden: "Ka´Sahlee geht es den Umständen entsprechend gut auch wenn es schwer ist, vieles muss jetzt geschehen und einiges davon wird ein harter einschnitt sein."

  • Sylvana nickte und rieb sich unbewusst über die Blessuren, die die Ketten an ihren Handgelenken hinterlassen hatten.


    "Ich weiß was du meinst. Allein, dass wir hier gemeinsam sitzen und uns in gewisser Weise gestatten unsere Herzen zu öffnen... In der Alten Welt ist die mehr als nur kaum vorstellbar gewesen."


    Sie versuchte sich vorzustellen, wie es für Vorn gewesen sein musste als Terra eingesperrt worden war. Sie war zwar zugegen gewesen, doch musste sie sich eingestehen, dass sie sich um Terra bis zu jenem Vorfall nie viele Gedanken gemacht hatte.


    "Ich habe damals den Schmerz in den Augen des Avatars der Ignis gesehen, als Terra versiegelt wurden. Aber jetzt wo ich dich kenne und weiß, dass du ihrem Lied folgst bin ich noch um einiges erleichterter, dass es gelungen ist den Schlüssel zu ihrer Freiheit zu finden."


    Bei diesen Worten begann es auch in Vorns Fingerspitzen zu kribbeln.

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  • Vorn blickte überrascht auf seine Fingerspitzen: "Es ist schwer zu sagen....zum einen Erleichterung, dann aber auch die Erkenntnis das wir noch einen Langen weg vor uns haben. Vieles von dem was passiert verunsichert mich und ich bin es nicht gewöhnt verunsichert zu sein. Ich mag dieses Gefühl nicht." Er lächelte müde: "Nur gut das es anderen ähnlich geht. Denn für das was in der nächsten Zeit kommt kann ich mir Zweifel und Unsicherheit nicht leisten." Er deutete auf den Bluterguss: "Ihr scheint auch noch einige Bessuren mit euch zu tragen."

  • Sylvana strich sich über die Wange, schob dann die Ärmel von ihren Handgelenken. Aus Stolz und um jenen die zweifeln ein Zeichen zu setzen hatte sie sich nur soweit behandeln lassen, wie es nötig gewesen war.


    "Es hätte schlimmer enden können mit der "Glaubensprüfung". Sie hätten mich auch verbrennen können und ich würde hier nicht sitzen und mit dir sprechen. Aber wer weiß, vielleicht wäre ich ja nicht verbrannt, jetzt wo das Feuer ein Teil von mir ist."


    Sie hob die Schultern und atmete tief durch.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana schob ihr Haar beiseite. Das Zeichen der Ignis zierte ihren Hals, beinahe so als hätte man es ihr mit einem glühenden Eisen eingebrannt, nur schien es feiner, fast wie aufgemalt.


    "Man hat sich bei mir für einige Dinge bedankt, oder so ähnlich. Die Heiler laufen jetzt dauernd hinter mir her, weil sie glauben ich hätte Fieber. Wir sitzen in einigem Abstand zum Feuer und trotzdem könntest du bemerkt haben das es selbst wenn der Wind sich dreht nicht abkühlt. Ich hüte die Essenz des Feuers und habe keine Ahnung was das für mich bedeutet."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn muste Grinsten: "Das kann ich euch leider auch nicht sagen, ich befürchte das diejenigen die von den Elementen auf diese Weise gesegnet werden, diese bedeutung für sich selbst finden müssen. Auch wenn ich es nicht gern sage, aber Ain Schwefelnies währe hier der richtige Ansprechpartner. Sie kennt Ignis wohl besser als so Manchner von uns." Er schaute wieder zu Boden. "Aber sie kennt auch nicht anderes, wir müssen darauf achtgeben das wir nicht zu sehr die Sichtweise des Elements annehmen dem wir dienen. Ein klarer Kopf über die Grenzen hinweg ist von großer Bedeutung. Die Essenz in sich zu tragen verändert einen." Er lachte etwas abfällig: "Und darin liegt die auch die Herrausvorderung, wie wir mit dieser Veränderung, umzugehen lernen."

  • Sylvana machte ein Geräusch, dass ein wenig wie ein abfälliges Schnauben klang.


    "Ain Schwefelnies hat es ja nicht einmal zustande gebracht die heilige Flamme zu entzünden. Und wenn meine Informanten gut sind, dann haben sie auch eine Fraktion des Untodes nicht davon abgehalten zum Magielager zu ziehen. Im Augenblick denke ich, das Ain sich zu sehr von Emotionen leiten lässt. Wenn man sich selbst nicht unter Kontrolle hat, dann sollte man keine Truppen führen. So sehe ich das."


    Das Feuer vor ihr loderte einen Moment heller als sie sich in Rage zu sprechen schien, dann seufzte sie und wurde wie das Feuer wieder ruhiger.


    "Der Avatar sagte zu mir, er sei sicher, ich würde einen Weg finden, allerdings sollte ich mir Gefährten suchen, die ein ähnliches Geschenk erhalten haben. Ähnlich klingt für mich nicht unbedingt ausschließlich nach Feuer."


    Sie schmunzelte leicht und sah ihn offen an.


    "Merkwürdig, wie oft sich seid kurzem unsere Wege immer und immer wieder kreuzen."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn hatte seine Augen kurz bedeckt als die Flammen aufloderten: "Starke Emotionen sind es die für Ignis stehen, so auch für Ain, wir sind keine Freunde und ich sehen vieles so wie ihr. Aber was Ignis angeht, so solltet ihr das Gespräch mit ihr suchen." Er Lächelte: "Dabei sind diese "Geschenke" doch sehr unterschiedlich. Ich gestehen das es mir schwer fällt mit meinem umzugehen."

  • "Ich denke ich werde mit den Lona sprechen. Sie mögen manchmal schwieriger zu verstehen sein als Ain, aber bei ihnen muss ich nicht befürchten mit Arroganz behandelt zu werden."


    Sie warf kurz einen Blick zu der Wache und schmunzelte, als dieser weiterhin nervös vone inem Fuß auf den anderen trat, dann sah sie wieder zurück zu Vorn. Sie zögerte einen Augenblick bevor sie weitersprach.


    "Da geht es mir nicht anders. Seid ich die Flamme in mir trage träume ich viel. Ich weiß nicht ob diese Träume Bedeutungen haben, aber sie betreffen zum Teil Personen, mit denen ich das ein oder andere verbinde. Zum Beispiel dich."


    Nachdenklich warf sie einen kleinen Scheit in das Feuer.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn runzelte die Stirn: "Ich habe mit Träumen keine guten Erfahrungen, eigentlich träumen wir Dunkelelfen nicht und das ich es getan habe war nie besonders gut. Ich bin dankbar das diese Zeit vorbei ist. Aber Träume sind selten ohne Bedeutung und es ist viel passiert." Er Seufzte: "Ohne mein Kettenhemd fühle ich mich sehr seltsam, es hat mich langebegleitet und selbst meine Waffen fühlen sich falsch an, aber um Ka´Shalee schützen zu können muss sie noch tragen"