Wiedereröffnung

  • Seit nun mehr fast 2 Jahren standen die 4 Gebäude mit 5 Stockwerken leer. Doch kurz nach dem Feldzug schien dort wieder Leben einzukehren. Es wurde geputzt und gewischt, gehämmert und gestrichen. Bald erstralten die Häuser wieder in neuem Glanz und nur eine Woche nachdem die Arbeiten begonnen hatten nahmen die Suppenküchen wieder den Betrieb auf. Die Armen und Obdachlosen bekamen somit wieder 3 Mahlzeiten am Tag und ein Bett.

  • Kurz nach der Eröffnung wurde in einer Nacht das Komplette Möbiliar auseinander genommen, die Vorräte geklaut und und die Bettler wieder auf die Strasse getrieben.


    An der tür, wurde ein Zettel gehängt was mit einen Messer fixiert wurde, darauf steht:


    Erste Warnung!

  • Kurz darauf wurden die Armenhaus wiedereröffnet Es gab neues Mobiliar und es wurden je 25 Soldaten zur Wache eingeteilt. Ein großes Banner wurde über den Eingängen aufgehängt. Darauf stand WARNUNG IGNORIERT!! Die Armen und Hungernden wurden wieder Hineingelassen.


    [OT: Das nächste mal so eine Aktion absprechen. Denn es hätte sicherlich gegenwehr gegeben da in dem Haus ja auch Leute wohnen. Wenn das noch einmal so passiert werde ich mich bei der SL beschwären. LG Dennis]

  • In den Straßen sprach es sich rasch herum, dass irgenein Spender den Armen Essen und Unterkünfte zur Verfügung stellt. Nicht allen war das selbstlose Verhalten genehm, während die Ärmsten der Armen diese neueröffneten Häuser förmlich belagerten.

  • Das Handwerkerviertel ist ein Viertel mit festem Verhaltenskodex und ungeschriebenen Regeln, die auch mit Gewalt durchgesetzt werden konnten. Es gibt eine strenge Hierarchie, die von den örtlichen Bandenmitgliedern und Mob-Bossen durchgesetzt werden. Neben kleinen organisierten Banden, die sich um das Schuldeneintreiben, den Verkauf von Drogen und den Transport von Diebesgut kümmern, gibt es auch die größeren Fische, die sich vom ganzen Treiben in ihrem Viertel ein gutes Stück des Kuchens zukommen lassen.


    Diejenigen, die die entsprechenden Warnungen für das Geschwafel feister alter Männer hielten, bezahlten meist mit ihrem Leben.
    Beziehungen waren so wichtig, wie die Loyalität zum Viertel selbst und das Ansehen der Bosse im Viertel hängt davon ab, wie rasch und in welcher Art Vergeltungsmaßnahmen vollzogen werden. Gäbe es keine Reaktion, gilt der Betroffene als Feigling oder Schwächling, ein Stigma, das so schwer suf ihm lastet wie ein scharlachrotes Brandmal auf seiner Stirn.
    Männer, Frauen und Kinder wurden aus einer Reihe von Motiven, die alle was mit dem schlichten Akt der Vergeltung zu tun hatten, von Pfeilen und Bolzen angeschossen, niedergestochen und manchmal sogar getötet.


    So wurde auch in diesem Fall dem neuen "Eindringling" im Viertel klar gemacht, wer hier das Sagen hat.
    Unter die normalen Bettler und Bedürftigen, die sich für Essen und Unterkunft um die neuen Gebäude drängten, haben sich auch unzählige Mitglieder verschiedener Banden, in Lumpen gehüllt, unter die Meute gemischt. Auf das Signal eines einzelnen abgefeuerten Bolzens hin, der die erste Wache eines derGebäude direkt tötete, zogen die Verborgenen ihre Messer, grobe Metallstücke oder Knüppel und gingen auf die restlichen Wachen los.


    In dem folgenden kurzen Gemetzel gingen nicht nur ein Großteil der Wachen leblos zu Boden, sondern auch einige der Angreifer selbst. Viele trugen blutige Stich- und Schnittverletzungen davon oder kamen mit Knochenbrüchen, Platzwunden oder ausgeschlagenen Zähnen davon. Das war jedoch bedeutungslos, denn jeder von ihnen kannte das Risiko und für ein paar Kupfer waren sie nur zu gerne dazu bereit ihr Leben zu geben. So oder so konnten sie (zumindest zeitweise) aus der Armut entfliehen und sich auf der Rangleiter nach Oben schieben.
    Die Wachen selbst kamen jedoch nicht davon. Vierundzwanzig der Fünfundzwanzig Wachen wurden an den Hauswänden der neueröffneten Gebäude aufgeknüpft. In der obersten Etage hingen sie mit gefesselten Händen und aufgequollenen Gesichtern an langen groben Stricken aus den Fenstern.
    Die letzte Wache hingegen wurde am Leben gelassen. Ihm Wurden beide Arme und Beine gebrochen und zwei Finger jeder Hand abgenommen. Zusätzlich stach man ihm in Auge aus und brannte die Wunde mit einem glühendem Eisen aus, damit er nicht zugrunde ginge, bevor er "Die zweite Warnung" seinem Herrn überbringen konnte.


    Die Gebäude wurden diesmal nicht zerstört, sondern sämtliche Einrichtungsgegenstände wurden an die umliegenden Bewohner verschenkt. Selbst Türen und Fensterläden wurden fachmännisch ausgebaut und fanden neue Besitzer im Armenviertel. Außer Staub, Blut und Fäkalien blieb nichts von Wert übrig.


    Das Viertel hatte eine lange und stolze kriminelle Vergangenheit ...und wird sie auch behalten wollen. Wer sich an die Regeln hält, der kann hier sicherlich ein sicheres Leben führen. Fremde mit wirren Ideen würden sich erst fügen müssen oder sollten es in einem anderen Vierten veruchen, solange sie noch am Leben sind.

  • Bis auf die Ratten und miesesten Obdachlosen mieden alle Einwohner des Armenviertels die vier Gebäude, als wäre es der Vorhof zur Hölle. Selbst als die Toten abgehängt wurden traute sich NIemand mit klarem Verstand auch nur in die Nähe der Pforten.

  • Einige Tage später wurden in den Schatten der Nacht einige Gestalten gesehen, die sich in den Gebäuden und deren Umgebung umsahen und irgendwelche Aufgaben verrichteten, bevor sie wieder spurlos verschwanden.
    Nach Außen hin hatte sich jedoch nichts verändert. Zufällig vorbeieilende Geschöpfe konnten keine Änderung feststellen.

  • In den folgenden Tagen wiederholte sich das Ereignis noch ein paar mal, bis es schließlich soweit war, dass eine kleine Gruppe von sechs Menschen in der Kleidung und Rüstung der Späher auftauchte. Nur einer von ihnen machte es sich vor einem der Eingänge bequem, während die anderen fünf in der näheren Umgebung mit derselbigen verschmolzen. Dem Ausdruck des verbliebenen nach zu urteilen wartete er auf etwas ...oder Jemanden.

  • Kurz vor dem Eingang kam ihm der verbliebene Späher entgegen, verbeugte sich leicht und begrüßte den Neuankömmling freundlich. "Sir Ulrich. Es ist schon eine Weile her, seid ich euch zuletzt im Norden getroffen habe. Wie ich sehe ist es euch nicht allzu schlecht ergangen."


    Bei dem Späher waren zwar sichtbar ein paar Waffen zu sehen, jedoch steckten alle in ihren Scheiden oder vorgesehenen anderen Halterungen. Die Hände waren zum Zeichen der Gutwilligkeit nicht in der Nähe einer Waffe.
    "Irgendann einmal müsst ihr mir erklären, wieso ihr erst weg und nun wieder hier seid. ...Allerdings geht das Geschäftliche erst einmal vor."

  • Auch Ulrich begutachtete sein Gegenüber. Er nickte als dieser sprach.


    Ja es ist mir gut ergangen. Doch mein Herz blutet. Dies ist eine lange Geschichte. Diese Geschichte erzähle ich euch gerne ein ander mal. Wie ihr sagt. Es ist Zeit für das Geschäft, wie geht es nun weiter?

  • "Wie ihr verlangt habt, habe ich ein sicheres Treffen mit euch und denen, die ihr zu sprechen wünscht arrangieren können. Zumindest, so lange keine Seite unhöflich werden sollte. Der Zeitpunkt des Treffens ist nicht mehr fern. ...Aber lasst uns besser erst einmal von der Straße gehen. Hier gibt es zu viele Augen und Ohren, die das Ganze nichts angeht." Der Späher drehte sich in Richtung des Eingangs vor ihnen um und setzte sich in Bewegung.

  • Ja es gibt Dinge die sollte man nicht auf der Straße besprechen. Lasst uns hinein gehen.


    Ulrich folgte ihm und sie betraten das Haus. Er sah sich lange und forschend um. Er vertraute dem Späher zwar doch war er schon lange genug hier um vorsichtig zu sein.

  • Die Inneneinrichtung war noch immer nicht vorhanden. Außer Staub, Spinnweben und ein paar Blättern war in den Ecken und Winkeln nichts mehr zu finden. Der Späher musste der Vorsicht seines Begleiters wegen schmunzeln und ging ein wenig tiefer in die Verlassenen Räume. Auf die ein oder andere Art und Weise prägt der Norden jeden seiner Bewohner.
    "Die Sicherheit für alle Seiten zu gewähren ist gar nicht mal so einfach, Sir Ulrich und ich hoffe ihr vergebt mir die Unannehmlichkeiten, die ihr auf euch nehmen müsst." Dann pfiff er einmal kurz und wartete gelassen und mit vor der Brust verschränkten Armen an einem der Türrahmen.


    Von Außerhalb des Gebäudes wurde kurz darauf ebenfalls ein Pfiff abgegeben und noch einmal kurze Zeit danach betrat eine schmale männliche Person das Gebäude. Ihr Aussehen und die Kleidung wirkten stark ramponiert und weder reinlich noch gepflegt. Der Späher und der Neuankömmling nickten sich gelassen zu, bevor dieser auf Ulrich zukam und ihm die Hand entgegenstreckte. "So, ihr seid also der Menne, der mitte Gassenbosse sprechen will? Mich nennt man Ratte und ich pass auf das nix passieren tut." Die ausgestreckte Hand war spröde, dreckig und die Nägel, die nicht abgebrochen oder abgeknabbert waren wiesen ordentliche Dreckränder auf. Wahrscheinlich würden sogar Pflanzen dain wachsen, wenn sich je ein Same dorthin verirren sollte.


    Der Späher hingegen fragte sich hingegen nur, ob Höflichkeit oder Ekel in Ulrich überwiegen würden.

  • Ulrich ergriff die Hand ohne mit der Wimper zu zucken. Er drückte jedoch nicht all zu feste zu damit sein Panzerhandschuh die Hand des Mannes nicht verletzte.
    Er hatte auf den Schlachtfeldern im Süden weit schlimmeres gesehen oder bekämpft.
    Es wäre gelogen wenn ich sage es wäre eine Freude euch kennen zu lernen Ratte. Doch ich danke euch für eure Unterstützung in dieser Angelegenheit. Ja ich möchte mit jemandem Sprechen damit dieses unsinnige Blutvergießen aufhört. Besser auf diesem Weg als auf anderem.

  • Ohne die Hand sofort loszulassen mumelte Ratte "Dassissgut. Guut." und legte seine zweite Hand noch Oben auf den Plattenhandschuh. Kurz war das knirschende Geräusch einer zerbrechenden Glasphiole zu vernehmen und Ulrich spürte, wie ihm die Flüssigkeit daraus durch die Ritzen seines Panzerhandschuhs drang und seine Haut berührte. Er sah Rattes Lächeln... und auch wie es wieder erstarb. Ratte sah irritiert zu dem Späher und krächzte "Erremmm, es hätte funktionieren müssen. Chhweissnich warum..."


    Sofort war der Klang eines kleinen weggetretenen Steinchens hinter Ulrich zu vernehmen und das letzte, was Ulrich dann spürte, war der Schmerz in seinem Kopf, der sich explosionsartig ausbreitete und seine Welt in Dunkelheit hüllte.
    Leise glaubte er die Wort "...hoffe ...könnt verzeihen..." noch wahrzunehmen.


    Dann begann die Zeit still zu stehen...

  • Nicht lange nachdem der letzte Mann im Hauseingang verschwunden war, kamen zwei der drei Personen wieder heraus und trugen einen alten gutgefüllten Jutesack zwischen sich. Ein Pfiff des Spähers ließ aus einem Seitenweg ein kleines Pferdegespann mit Karren auftauchen, in den der Sack vorsichtig gelegt und abtransportiert wurde.


    Die Straßen waren wieder verlassen und Ruhe kehrte ein.


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