Aufbruch zu den Protektoraten

  • Es würde eine lange Reise werden, der Norden war groß und es waren einige Protektorate hinzugekommen. Vorn sattelte sein Pferd und überlegte wo die Reise sie als erstes hinführen würde. Viel sprach für Neu Kerawed als erste Station...die Achenar hatten viele Verluste zu beklagen und zwei davon waren enge Freunde von Katharina gewesen..es wurde langsam zu einer Angewohnheit Todesnachrichten zu überbringen. Vorn Verzog das Gesicht während er das Proviant verstaute.

  • Sylvana trug Reisekleidung als sie sich, ein Pferd am Zügel führend zu ihm gesellte und ebenfalls die letzten Dinge in den Satteltaschen verstaute. Innerlich freute sie sich auf die Wochen die vor ihr lagen, auch wenn die meisten Reiseziele ein eher... unangenehmes Ziel sein würden. Es war so lange her, dass sie mit Vorn alleine gereist war, dass sie sich der kleinen Vorfreude und der Gefühle die mit diesem Gedanken verbunden waren nicht erwehren konnte.


    Dennoch war irgendwas an der Haltung der Frau, die er vermutlich inzwischen besser kannte als jeder anderen, etwas spürbar anders... Sie war wieder ruhiger geworden... abwesender... und ihre Körpersprache war offenkundig verschlossen. Zumindest wenn er beobachten konnte wie sie mit anderen Wesen in Paolos Trutz sprach.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn betrachte sie über den Pferderücken hinweg. Was auch immer Zerahl am letzten Abend getan hatte, es hatte etwas Bewirkt. Was genau konnte er jetzt noch nicht sagen es würde sich mit der Zeit zeigen. Zerahl war danach sehr bald wieder verschwunden, Vorn hätte noch einige Fragen gehabt, aber vielleicht würde sich eine Andere Gelegenheit ergeben.
    "Hast du alles was du für die Reise brauchen wirst? Wir werden lange unterwegs sein."

  • Sie neigte leicht den Kopf und strich dem Tier im Vorbeigehen durch die Mähne um die Seite zu wechseln... ihm gegenüber war die Haltung wieder ein wenig mehr jene, die er kannte und wenn sie mit ihm sprach, lächelte sie sogar manchmal...


    Ich brauche nicht viel. Mit Zerahl oder dir zusammen unterwegs zu sein lehrt einen Bescheidenheit... oder vielmehr, erinnert mich immer mal wieder daran. Und ich finde es gut... es erinnert mich an lang vergangene Zeiten... Welche Ziele stehen auf unserer Liste?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn zuckte mit den Schultern: "Nächte die man auf dem harten Boden statt in einem Bett verbringt, machen Annehmlichkeiten zu etwas besonderem. Abgesehen davon weißt du das zu viele Annehmlichkeiten weich machen. Ich kenne einige denen einige Nächte auf dem harten Boden den Kopf wieder zurecht rücken würde." Er schmunzelte: "Ich denke Neu Kerawed ist ein guter Anfang und von da aus...sehen wir wohin die Straße führt" Er klopfte dem Pferd auf den Hals: "Zerahl hat euch schnell verlassen...er sah aus wie jemand der einen schweren Gang vor sich hat."

  • Das Gefühl das ihn erreichte war eine Mischung aus tiefer Sorge, Angst und Schwermut...

    Dem ist wohl so...
    sagte sie abwesend und stieg in den Sattel.


    Auf viele von uns wartet eine seltsam trübe Dunkelheit und viel Nebel verbirgt die Wege die vor uns liegen... als wäre sie einen Augenblick lang an einem völlig anderen Ort blinzelte sie sich plötzlich zurück in die Realität. Leichter Schmerz pulsierte beim Aufsteigen durch ihren Körper, schwer zu registrieren woher dieser stammte...

    Wie geht es deiner Wange...
    wechselte sie das Thema.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ich hoffe das du jetzt nicht jedesmal anfängst wie Zeral zu sprechen wenn du einem Thema ausweichen möchtest. Es reicht zu wissen das du wohl eine Ahnung hast wohin er gegangen ist." Er schwang sich auf das Pferd: "Er ist sehr viel älter als wir beide zusammen, er weiß wie er auf sich acht zu geben hat. Abgesehen davon ich bin von meiner Reise auch zurückgekehrt also hör auf die Sorgen zu machen. Es ist besser den Nebel zu durchqueren als davor abzuwarten oder umzukehren." Er zuckte mit den Schultern: "Das Brennen hat nachgelassen....wenn ich nicht gerade wütend bin, dann kehrt es wieder."

  • "Du solltest mir keine Brocken hinwerfen wenn du nicht willst das ich weiter nachfrage. Wenn er sterben will dann ist die Frage was er damit erreichen will. Einfach so sterben das hätte er auch schon früher haben können." Er verzog das Gesicht: "Bei den Fragen die ich noch gehabt hätte...ich behaupte nicht das ich Zerahl jemals wirklich verstanden habe."

  • Es ist für Zerahl nicht so einfach zu sterben, Vorn... aber das ist eine andere Geschichte... Er will sich um das Problem mit den Edalphi kümmern, weil er einer von wenigen oder vielleicht der einzige ist der derzeit die Voraussetzungen dafür erfüllt...


    Sie trieb ihr Pferd an. Niemand war gekommen um sie zu verabschieden. Seltsam fahl kam ihr dieser Gedanke vor, doch schaute sie auch nicht zurück...


    Wenn die Ratio befreit ist werden die Edalphi die ersten sein, die das Schicksal sich holen wird, wenn wir nichts tun.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn nickte: "Wegen dem Fluch, das macht Sinn..aber was hat Zerahl genau damit zu tun, welche Voraussetzungen sind das? Deine Sorge ist nicht das er Sterben könnte...sonder was passiert wenn er sich der Ratio stellt und zurückkehrt." Vorn seufzte: "Das mit den Edalphi hat bis jetzt noch keiner bedacht...außer Zerahl. Darum wird sich auch kaum Jemand darum Kümmern...ich wüsste nicht einmal was man tun könnte.Du wirst ihm und seinem Urteil wohl vertrauen müssen. Er weiß genau was er tut....wenn er nicht wieder Anfängt Glamour hinterherzujagen."

  • Nein, das weiß er eben nicht... er weiß nur, dass es schief gehen oder funktionieren kann... und das er sterben muss wenn er versagt... das ihn jemand aufhalten soll... Und er hat Angst... nicht vor dem Tod... sondern vor der Berührung mit der Ratio...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Könnt ihr endlich damit aufhören mir auch noch ständig unter die Nase zu reiben, dass ich zur Untätigkeit verdammt bin?


    Ihre Stimme klang seltsam gereizt. er hatte unbewusst einen sehr wunden, wenn nicht sogar schwer vor sich hin blutenden Punkt getroffen.


    Auch ich weiß, warum er das getan hat... das macht die Situation nicht besser... Der selbe Mist wie bei Leomir... oder Thalenas... oder meinen Soldaten...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn blieb völlig ruhig: " Ich reibe dir nichts unter die Nase sondern, zeige dir nur die Fakten auf. Statt dich zu grämen wirst du nichts anderes tun können als diesen Umstand zu aktzeptieren...genauso wirst du akzeptieren müssen das die Personen in deiner Umgebung eigene Entscheidung treffen die dich nicht mit einbeziehen. Leomir wird nicht an Sylvana gedacht haben als er sich Aniesha Fey gestellt hat. Es war eine Gelegenheit die er ergreifen musste...Thalenas hat seine Art zu Sterben gewählt und bestimmt nicht daran gedacht das Sylvana die Verantwortung für seinen Tot auf sich nehmen wird, weil sie nichts tun konnte und deine Soldaten...Sylvana es waren Soldaten und Soldaten sterben und sie wussten das. Wie sagt ihr so schön "Wir leben für den Einen wir sterben für den Einen"." Er zog die Zügel des Pferdes an und ließ es einige Schritte zurück gehen so das er Sylvana wieder ansehen konnte: "Was würdest du tun, alle um dich herum dazu aufrufen sich nicht mehr in Gefahr zu begeben oder Verantwortung für dieses Land zu übernehmen? Du kannst nicht überall sein und auch Versprechen können nicht zu jeder Zeit eingehalten werden, besonders wenn Personen wie Leomir es dir unmöglich machen die Versprechen einzuhalten."

  • Du hast ja keine Ahnung wie sehr Leomir an mich dachte, als er sich ihr stellte... das ist ja das Problem...


    Sie verzog das Gesicht und trieb ihr Pferd weiter an.


    Ich bin es leid darüber zu sprechen. Ich kann nichts ändern was geschehen ist, aber ich kann das was da ist formen... Wenn du dir diese Reise nicht all zu unangenehm machen möchtest, dann wechseln wir jetzt das Thema.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Stimmt ich habe keine Ahnung...freut mich für dich wenn in dieser Sache Gewissheit hast woher auch immer sie kommen mag. Ich werde dieses Thema nicht mehr anschneiden...wie du mit diesen Gefühlen umgehst ist immerhin deine Sache. Nur wenn du das was Geschehen formen willst, dann tu das auch und übe dich in Geduld solang du nicht tun kannst." Es war schwer zu sehen ob ihm das was sie gesagt hatte Missfiel: "Du hast meine Fragen beantwortet wenn ich dir helfen kann eine Antwort auf deine zu finden werde ich es gern tun. Du musst nur damit leben das mir für bestimmt Dinge das Verständnis fehlt." Wie so oft konnte er diesen Wesenszug von Sylvana nicht nachvollziehen. Er hatte schon genug Probleme damit gehabt das Personen gestorben waren und er nicht einfach darüber hinweggehen konnte wie früher. Die Personen hatte Gesichter und sie hatten Namen gehabt. Er hatte sich dazu gezwungen schnell zu einem Abschluss zu kommen. Das Andere diesen Abschluss nicht suchten ...sondern irgendwie den Schmerz fast Umarmten das war für ihn überhaupt nicht nachzuvollziehen.

  • Wofür bringst du kein Verständnis auf? Das ich mir Sorgen um Zerahl mache? Als wenn du dir keine gemacht hast, als es hieß ich würde in drei Tagen sterben... Oder ist es der Umstand, dass mich diese ganzen Vorwürfe ich hätte nicht angemessen getrauert nicht gänzlich egal sind? Du hast dabei gesessen und mich mit dazu gezwungen mich euch zu öffnen und jetzt wo ich versuche damit umzugehen und darüber nachdenke seid ihr auch nicht zufrieden...


    Und jetzt sag nicht es sei nicht so, ich kann spüren das du nicht verstehst warum es mich noch immer beschäftigt. Ich sitze nichta uf diesem Pferd un vergieße Tränen aber ich kann auch nicht einfach damit abschließen, wobei... angeblich habe ich das ja schon, denn ich habe ja nicht angemessen getrauert... Wie trauert man überhaupt angemessen...?


    Ihre Stimme klang gereizt, doch ihre Wut richtete sich nicht gezielt gegen ihn sondern vielmehr gegen die ständigen Belehrungen die sie von allen Seiten zu hören bekam. Mit einem fast verzweifelten Seufzer warf sie kurz die Hände in die Luft.


    Bei den Elementen... was wollt ihr eigentlich alle von mir? Den einen trauere ich zu viel, anderen zu wenig...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ich wüsste nicht wann ich so etwas behauptet hätte, warum solltest du weiter Tränen vergießen, das ist bereits geschehen und irgendwann ist es auch genug. Du fragst mich wie man Trauert?" Er musste fast lachen: "Ich habe keine Ahnung...ich weiß nur das ein schneller Anschluss besser für mich ist als wenn ich mir immer wieder auf neue Gedanken um die mache die gegangen sind. Ich weiß nicht ob du versuchst damit umzugehen ich sehen nur das du dir Vorwürfe machst...und die sind meiner Meinung...und ich betone ..meiner Meinung nach unberechtigt. Abgesehen davon das mit dem im Kreis sitzen und sich an den Händen nehmen war die Idee deines Lehrmeisters und nicht meine. Das es schwer ist diese Sorge abzustellen ist eine Sache....nur waren wir ins der Position etwas tun zu könne....oder besser es wurde etwas getan. Wie weit ich daran beteiligt war oder nicht ist im Nachhinein ohne jede Bedeutung..weil allein das Ergebnis Zählt. Ich hätte Aniesha Fey gerne selbst den Stahl in den Bauch gerammt, aber ich gebe mich damit zufrieden das sie nicht mehr ist. Leomir wollte immer eine Held sein..jetzt ist er einer." Er stutzte kurz: "Wer hat behauptet das du nicht genug getrauert hast?"

  • Ihre Abschirmung war wieder oben, ihr Gesicht eine ruhige Maske... auch wenn ihre Augen Bände sprachen. Die Antwort die er bekam traf sie eindeutig am härtesten und das nicht weil die Seraphim gestorben waren, sondern vielmehr, weil ihr eigener Orden es war der sie am wenigsten zu verstehen schien.


    Leute aus meinem Orden... sagte sie ruhig, trieb das Pferd aber an um ein wenig schneller zu werden.


    Sie hatte mit den Toten abgeschlossen... aber nicht mit den Vorwürfen und Belehrungen, mit diesem elendigen Hin und Her das von allen Seiten auf sie einströmte.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.