Wo die Wege hinführen...

  • Sin'cala stieg aus der Kutsche, welche sie her gebracht hatte.
    Etwas verloren stand sie an jenem Ort, nicht wirklich wissend wo hin, oder gar was genau sie hier eigentlich sollte.
    Sie wusste wo sie jetzt gerne wäre, aber das war seinen Worten nach nicht möglich...er hatte sie hier her geschickt, also würde sie sehen müssen wie sie erst mal allein weiter kam.
    Gemächlich ging sie etwas die Straße hinab, in der Hoffnung irgendein bekanntes Gesicht zu sehen.

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Viele Menschen waren auf den Straßen, Gassen und Plätzen der belebten Hauptstadt unterwegs, überall tummelte sich das Leben, es war laut und alles bewegte sich. Marktschreier verkündeten Nachrichten aus dem ganzen Reich und auch von jenseits der Grenzen, Händler boten lauthals ihre Waren an und priesen sich über ihre Konkurrenz. Von überall her schien das hallende Klopfen der Steinmetzhämer zu schallen, irgendwo musste eine riesige Baustelle sein...


    Sin'calas elfisches Aussehen brachte ihr so manchen ungläubigen und bewundernden Blick ein, aber auch ein wenig Naserümpfen von so manchen, aber man schien ihr aufgrund ihrer fremdländischen Gestalt doch etwas Platz einzuräumen und sie konnte sich gut über das Pflaster der Stadt bewegen.


    Die Kutsche hatte sie durch das Nordtor gebracht, weil der neuere nördliche Teil der Stadt breitere Straßen besaß und die Kutsche dort ungestörter einfahren konnte. Man hatte sie ohne weitere Kontrolle in die Stadt eingelassen.


    Nun stand Sin'cala im Schatten des gewaltigen Kolloseums, eine Mauer aus Bögen und Stein schraubte sich hinter ihr in den Himmel, das Theater war wahrlich gigantischen Ausmaßes, doch drang kein Lärm daraus hervor. Anscheinend gab es gerade keine Spiele...

  • Nachdem sie bei dem letzten großen Treffen, doch recht viel herum geschoben worden war, war ihr das verhalten der Leute hier doch erst mal sehr recht.
    Solche Menschenmengen hatte sie lange nicht mehr gesehen, zumindest keine die nur einkaufen oder spazieren gehen wollten.


    Das Hämmern war keins der Geräusche welches sie anzog, daher war ihre Neugier auch mehr mehr als gezügelt, sie hatte sich zwar mittlerweile sehr an den Krach und die Lautstärke der Menschen gewöhnt, doch war sie sich mehr als sicher das ihr Gehör auch darunter gelitten hatte.


    Sie drehte sich um und schaute das Gebäude hinauf, was für einen Sinn es hatte wusste sie nicht, solche Gebäude gab es in ihrer Heimat nicht.
    Ein Seufzten entfuhr ihr und sie senkte wieder den Blick auf die Straße.
    Vom herumzustehen und in die Luft starren, würde sie auch nicht weiter kommen, also ging sie weiter, wohin auch immer.

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Eine kleine Gruppe von Leuten in grüner und blauer Kleidung kam aus der entgegengesetzten Richtung auf Sin'cala zu. Im einen Moment liefen sie noch schnellen Schrittes mit gesenktem Kopf dahin, aber als einer der drei sie erblickte sagte er etwas zu den anderen beiden und alle drei ließen sich sofort auf die Knie fallen und senkten den Kopf tief ...

  • Da sie seltenst auf den Boden schaute wenn sie lief bekam sie die Szenerie vor ihr ziemlich deutlich mit. Irritiert schaute sie sich um wer den wichtiges hinter ihr sein könne, doch außer dem Menschenpulk machte sie keine Person aus die ihr auch nur irgendwie bekannt war, so ging sie weiter auf die drei zu.
    "Sagt mal hab ich irgendjemanden übersehen? Wieso kniet ihr denn?"
    Mehr als verwirrt blickte sie auf die drei vor sich hinab.


    In ihrer Heimat war es für sie nicht ungewöhnlich das Bauern oder geringere vor ihr knieten, war sie doch schließlich eine zukünftige Hiril, aber sie bezweifelte sehr stark das die drei wirklich sie meinten, geschweige den überhaupt wussten wer sie war.

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Als sie näher kam erkannte Sin`cala dass die Knieenden Körbe mit Früchten und anderen Lebensmitteln bei sich trugen.
    Zögernd ergriff der älteste der Drei das Wort:


    "Nein, biyojin, natürlich habt ihr niemanden übersehen. Wir knieen vor euch wie es die Sitte verlangt."


    Keiner der Drei blickte bei diesen Worten auf.

  • "oh..."


    Sie schaute weiter fragend auf die drei.
    Sie mochte es gar nicht wenn sie nicht wusste was vor sich ging und noch weniger wenn sie nicht wusste was gemeint war, das die meisten mit ihren Wörtern für manche Dinge nichts anfangen konnten, war sie ja gewohnt aber wenn das Spiel anders herum ging, lief für sie etwas Falsch.


    "Danke...aber steht doch auf, so unterhält es sich doch so schlecht."


    Irgendwie behagte ihr die Situation nicht, in ihrer Heimat war es etwas anders, etwas natürliches, aber so wirklich gehörte das nicht hier her, nicht in diesen Abschnitt ihres Lebens.


    Sie schaute zu jenem der sie angesprochen hatte.
    Aus alter Angewohnheit legte sie den Kopf etwas schief.
    "Was ist biyojin?"

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Als die Drei zögernd aufstanden, sah Sin`cala zwei Dinge:
    Erstens hatten alle drei einen blauen Edelstein auf der Stirn, der auf irgend eine Weise festgewachsen war. Und Zweitens schien es, als ob sie bemerkten, dass sie einen Fehler gemacht hatten.


    Immer noch mit gesenktem Kopf standen sie vor ihr und der Älteste begann zu stammeln:


    "Hm ... äh ... mit biyojin bezeichent man bei uns Angehörige eures Volkes. Wir dachten, ihr kommt aus unserer Heimat. ... Bitte verzeiht unseren Fehler."


    Die Drei verneigten sich tief und verharrten in dieser Pose ...

  • "Ich fürchte da muss ich euch enttäuschen ich komme aus Wa Zit, der Hauptstadt des Landes Arakasch."


    Die drei waren niedlich, anders konnte sie es nicht beschreiben, doch unwillkürlich musste sie an Leomir denken, der sie für eine Tochter der Leere gehalten hatte, an den Fremden bei den Naldern, der sie als Nalder bezeichnete und noch so viele Verwechslungen mehr, sie war schon lange nicht mehr böse darüber.


    Sie lächelte die drei an auch wenn diese es nicht sehen konnten.
    "Ihr müsst euch nicht entschuldigen, wo für auch?"

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • "Aber wenn es Eure Zeit erlaubt, könnt ihr mir vielleicht weiter helfen...ich habe vor länger in dieser Stadt zu bleiben, wie ist das hier, muss man sich erst irgendwo anmelden um sich einen Wohnsitz zu hohlen?
    Werden Senatoren welche zu gewiesen?
    Ich bin das erste mal in meinem Leben hier und kenne mich leider auch überhaupt nicht aus..."

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • "Wenn ich richtig informiert bin, benötigen Senatoren einen ständigen Wohnsitz in Paolos Trutz. Ich denke die beste Anlaufstelle dürfte das Amtsgebäude sein. Fragt dort nach der Juristrix Maxima, sie kann euch bestimmt weiter helfen. Allerdings ist sie eine sehr beschäftigte Frau, deshalb kann es gut sein, dass ihr nicht sofort einen Termin bekommt.


    Wenn ihr es wünscht kann ich euch ein gutes Gasthaus empfehlen. Nicht dass ihr in eine dieser ... Spelunken ... hinein geratet."

  • "Das wäre ein guter Anfang...mh kann ich Euch vielleicht auf was zu Trinken und Essen einladen? Ich bin sicher ihr könnt mir einiges über diese Stadt erzählen, aber natürlich nur wenn ihr die Zeit habt."

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • "Ja sehr gerne"


    Fast alles was sie noch einen weiteren Bogen um die Hochjuristin machen liess, war ihr grade willkommen, nicht das sie diese nicht mochte, eher im Gegenteil, aber diese lies Sin doch meist recht deutlich spüren was diese von ihr hielt.

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Die drei verneigten sich noch einmal, nahmen ihre Körbe auf und gingen zügig aber nicht zu schnell durch die belebten Straßen von Paolos Trutz.


    Es war nicht weit bis sie in eine Allee einbogen. Bei der Kreuzung in die Straße stand auf einem Schild "Allee der gefallenen Asche" geschrieben und darunter waren fremdartige Schriftzeichen auf einem senkrechten Stein zu sehen. Die Pflaumenbäume auf beiden Seiten der Straße standen (entgegen aller Regel) in voller Blüte. Einige Menschen in ähnlicher Kleidung wie die Drei waren in der Straße zu sehen und sammelten heruntergefallene Blätter und anderen Schmutz auf.


    Der Sprecher meldete sich wieder zu Wort:


    "Dies ist die Allee der gefallenen Asche. An ihrem Anfang befindet sich die Botschaft Aratanashis. Unser Herr, der Botschafter und Volkssenator Tekigun okeno Aranami ist erst kürzlich vom Feldzug nach ... Siegelstadt zurück gekehrt.
    Falls es nicht zu vermessen ist, würde ich gerne euren werten Namen erfahren, damit ich euch angemessen ankündigen kann."

  • Sonderlich erstaunt war sie von den Bäumen nicht, magische Gärten waren Gang und gebe wo sie her kam, jedoch die Art der Bäume faszinierte sie, solche hatte sie noch nie gesehen.


    Als sie angesprochen wurde wandte sie den Blick schnell von den Bäumen ab und blickte zum Sprecher.


    "Oh Entschuldigt wie unhöflich...ich bin Sin'cala Ra'el Ruhadez aus dem Haus Arken'arn, Senatorin zu Aes Piovra."

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Sin`cala bemerkte, wie der Sprecher still ihren Namen wiederholte und dabei leicht die Lippen bewegte. Er schien ihn sich genau einzuprägen.


    Als sie weiter gingen näherten sie sich einem großen Gebäude umgeben von einem sehr gepflegten Garten. Vor dem Haus fürte ein breiter, von weiteren Pflaumenbäumen gesäumter Weg zum Haupteingang der Botschaft. Dass sich hinter dem Haus auch noch Garten befand, konnte man allerdings nur erahnen, da eine hohe Hecke aus Zierbüschen die Sicht nach hinten versperrte. Das Haus selbst war auf eine zurückhaltende Art fremdartig: das Dach schien neu gedeckt worden zu sein, denn es hatte eine Art "Krümmung" erhalten, die ungewöhnlich für den restlichen Stil des Gebäudes schien. Aus vielen der Fenster hingen lange blaue und grüne Stoffbahnen mit der selben Art von Schriftzeichen, die Sin`cala auch schon am Anfang der Straße aufgefallen waren. Auf dem höchsten Punkt des Daches waren zwei unterschiedlich hohe Flaggenmasten angebracht worden, an denen zwei unterschiedlich beschriftete Flaggen im Wind flatterten.


    Die beiden jüngeren Bediensteten verabschiedeten sich still und mit einer tiefen Verbeugung und nahmen auch den Korb des Sprechers mit um zu einem anderen Eingang zu eilen, als dem, zu dem sie ihr Begleiter nun führte. Ein junger Bursche in edler blauer Seide kam zu ihnen geeilt und verneigte sich immer wieder tief. Er flüsterte kurz mit dem älteren Mann und eilte dann, mit einer weiteren Verbeugung, davon.


    Ihr Begleiter trat mit ihr auf die große Eingangstür zu, die von zwei bewaffneten und gerüsteten Wachen geöffnet wurde. Sie betraten einen großen Saal dessen Boden mit einer Art Matten ausgelegt war. Man konnte erkennen, dass das Haus früher anders ausgesehen haben musste und erst vor kurzem dem fremdartigen Geschmack der neuen Besitzer angepasst worden war. Das Geländer der Treppe und der Galerie hatte einen ungewöhnlichen Schwung, der die Krümmung des Daches drausen wieder aufnahm. Vor einigen Türen waren nur leichte Tücher als eine Art symbolische Abgrenzung angebracht. Andere Durchgänge waren durch fremdartge Schiebetüren verschlossen, die allerdings sehr "zerbrechlich" wirkten.
    Die Wände waren schlicht gehalten um den Blick nicht von den in kleinen und größeren Nischen aufgestellten Kunstgegenständen abzulenken. Bilder, Büsten, Statuen und Kaligrafien waren dort ausgestellt, immer ein Werk pro Nische. Man konnte sehr unterschieliche Stile erkennen, und das, ohne genauer hin zu sehen.


    Ein junger Bediensteter trat mit gesenktem Kopf an Sin`cala heran, um ihr ein feuchtes Tuch zu übergeben.


    Ihr Begleiter sagte:


    "Mir wurde gerade mitgeteilt, dass der Botschafter und die kaz... die Senatorin beide im Teehaus im Garten weilen. Ich werde euch dort hin führen."

  • Sich nicht sicher ob nun ihre Landessitten hier unhöflich wirkten oder nicht wartete sie kurz zögerlich an der eingangs Tür, bevor sie ihre Schuhe dann doch auszog, welche sie in der Hand behielt.
    Es waren flache Schuhe mit reichlich Stick- und Perlen mustern darauf.


    Sie lies den Blick über die Einrichtung schweifen, schon nach den ersten Blicken war sie sich sicher das der Herr des Hauses bestimmt über einiges gut reden konnte.
    Hausherr...sie musste etwas grinsen bei dem Gedanken, war es in ihrer Heimat doch geradezu undenkbar einen Mann in solch einer Position zu haben.
    Doch wie sagten die Menschen doch manchmal, andere Länder andere Sitten.


    Als der Bedienstete zu ihr trat sah sie ihn nur fragend an. Mit dem Tuch konnte sie nun wirklich nichts anfangen

    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.


    Ich kenne zwar nicht die Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Eine prunkvolle Sänfte bahnte sich ihren Weg durch die Straßen.
    Sie war aus fremdartigen, beinahe schwarzem Holz gefertigt und
    trug dezente doch exklusive Intarsien, die mit Blattgold ausgeschlagen
    waren. Vier kräftige Menschenmänner, gekleidet in schwarze
    Kleider über denen rote Tuniken aus feinem Leinen in einfachem
    Schnitt saßen. Die Öffnungen der Sänfte waren mit durchbrochenen
    Läden aus dem selben Holz verschlossen, doch aus dem Schatten im
    Inneren konnte der Insasse sicherlich gut nach Hause blicken.


    Dass sich niemand in den Weg der Sänfte stellte lag jedoch nicht an
    dem dezent zur Schau gestellten Reichtum sondern besonders an den
    acht grimmig aussehnder Drow, die die Sänfte bewachten. Schon auf
    den ersten Blick waren zu erkennen, daß die Soldaten die Farben des
    Drow-Hauses Aleanvirr trugen - rot und gold.


    Bereitwillig machten die Passanten der Sänfte und ihren Wächtern Platz,
    gleich so als ob dies ein durchaus gewohnter Anblick wäre...

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.