Die Erde unter den Füßen ihres Reittiers wurde aufgrund des enormen Tempos bis hoch in die Luft aufgewirbelt, ihr war klar, dass man sie schon vom Weiten aus bemerken musste. Sie wusste, dass sie durchaus unauffälliger reisen würde, würde sie das Tempo ihres Tieres etwas zügeln. Doch im Moment interessierte sie die Heimlichkeit ebenso wenig wie Jene, welche sie bemerken könnten. In jenem Augenblick kannte sie nur ihr Ziel, welches sie seit den letzten Tagen nicht mehr aus den Gedanken bekommen hatte - Exilia!
Ihre Reise schien kurz vor dem Ende zu stehen. Seit mehreren Zyklen war sie nun unterwegs, längst hatte sie aufgehört die Monde oder gar Wochen zu zählen. Jedoch konnte sie anhand des Wetters abschätzen, dass sie fast ein halbes Jahr auf dem Weg war, mittlerweile war es kalt geworden, manchmal schneite es sogar schon leicht. Doch nicht der Gedanke an ein wärmendes Feuer oder gar eine Mahlzeit trieb sie an, es war vielmehr ein Inneres Brennen, welches sie beinah verzehrte.
Vor einem halben Jahr, ihr kam es vor als wäre es nicht nur ein anderer Monat, sondern eine ganz andere Zeit gewesen, war sie zu ihrer Suche aufgebrochen. Lange hatte sie sich falscher Hoffnung verschrieben, lange irren Träumen hinterher gejagt. Doch mit der Hoffnung war es nun genauso vorbei wie mit den Träumen, in der Ferne konnte sie ihr Ziel erkennen, sie war fast angekommen - Exilia!