Das Leben in der Residenz

  • Kain drehte sich nicht um und rief nur einem Sklaven, der wohl jenseits der Vorhanges wartete, einen Befehl zu.
    Es dauerte nicht lang und der Sklave brachte ein Tablett mit merkwürdig glühenden Steinen herein - Rote und grünlich glimmende waren darunter ebenso zu erkennen wie bläuliche - und eine Nachtschwarze, bedrohliche Murmel.


    Ebenso betrat eine Schaar Männer in eher schlichten Roben den "Raum" und musterte Kadiya auf verschiedene Art und Weise:
    In manchen Blicken sah man sadistische Freude, in anderen Spott und in wieder anderen Verlangen


    Diese Magier werden mit den Steinen und der Substanz den ersten Schritt einleiten...du wirst womöglich für einige Tage den Verstand
    verlieren...sofern du wieder klar im Kopf bist, sage folgendes : Chaos bedeutet Wandel, Wandel bedeutet Leben, Leben bedeutet Kampf, Kampf bedeutet Sieg, Sieg bedeutet Macht, Macht bedeutet Freiheit, Freiheit bedeutet Chaos...Wenn du klar im Kopf bist wirst du dieses Mantra rezitieren können, vorher nicht.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • Misstrauisch blickt die junge Frau auf die Steine. Noch misstrauischer beäugt sie jedoch die Männer in Roben die den Raum betreten. Als sie in ein besonders lüstern dreinblickendes Gesicht blickt erscheint vor ihrem geistigen Auge sofort ein Bild einer Massenvergewaltigung. Sie presst die Beine eng zusammen und legt schützend ihre Hände auf den Schoß. Alte, längst verdrängte Erinnerungen vernebeln Kadiya den Blick für das Reale. Angestrengt versucht sie diese Hirngespinste aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie hatte das Gefühl dass Kain gerade etwas Wichtiges zu sagen hatte also musste sie ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten. Gerade noch rechtzeitig schafft sie es.
    („Chaos.. Wandel… Wandel… Leben…“)
    Wiederholt sie stumm die Worte und versucht sich die Reihenfolge einzuprägen. Sie hatte nie Probleme damit gehabt sich Reime zu merken. Wollte sie doch schließlich mal Schauspielerin werden. Doch unter diesen bedrückenden Umständen…
    Sie nickt Kain stumm zu.
    („Jetzt geht es also los.“)
    Ihre Gefühle mischten sich. Ein wenig Vorfreude angetrieben von Neugier, unterschiedlichstes Verlangen, geballte Wut gipfelnd in blankem Hass, aber auch nackte Angst vor dem Unbekannten vermischten sich zu einem reinsten Gefühlschaos.

  • Ek Ansur Khaos denne Quayshel!
    Ek er du snil om elak hos dhar othel!
    Visse os deres dorn om elak a tzeen'phak
    skape for det fem han tjener som fir, will a phaodhor khaphak her!


    begann Kain mit einem mal dunkel immer wieder in einer merkwürdig betonenden Weise zu wiederholen,
    während die anderen Männer sich daran machten die auf dem Tablett liegenden Steine in einer besonderen
    Anordnung um Kadiya zu positionieren. Man holte ein gemahlenes Pulver herbei und begann nach und nach
    einen Rituellen Zirkel auf dem Boden der Residenz zu streuen - komplexe Muster schienen sich gegenseitig
    zu verschlingen und merkwürdige Runen erschienen scheinbar willkürlich und brachten Ihr, wann immer sie
    diese erblickte kleine Stiche in Ihrem Kopf und Anflüge von Übelkeit.


    Nach und nach beendeten die Männer Ihre Arbeit und fielen in die Beschwörung von Kain ein, als
    Kadiya nach und nach immer kälter wurde...sie sah Ihren Atem in weißen Wölkchen aufsteigen, während auf den Gesichtern
    der anwesenden Hexer sich Schweiß gebildet hatte.
    Dann fing ein kribbeln in den Gliedmaßen an und lies sie nach und nach taub werden - sie konnte sie aber noch bewegen.
    Es wirkte als würde man Ihren ganzen Körper nach und nach einschlafen lassen ohne dass sie selbst schlafen konnte.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • Misstrauisch beobachtet sie die Männer bei ihrem Ritual. Sie hatte das Gefühl eine Migräne zu bekommen. Immer wieder spürte sie Stiche in ihrem Kopf. Schmerzhaft zieht sie die Luft durch die Zähne ein und legt die Stirn in Falten. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie hasste Kopfschmerzen.
    Die fremden Wörter, die im Chor gesprochen noch düsterer klangen, jagen ihr kalte Schauer über den Rücken. Wurde es hier kälter oder bildete sie sich das nur ein? Den anderen schien es ziemlich warm zu sein. Aber die hatten ja auch ihre warmen Roben an. Das musste es sein.
    Doch das Folgende war noch komischer. Ein Gefühl der Taubheit kroch durch ihre Gliedmaßen. Oder bildete sie sich das jetzt auch wieder nur ein. Sie konnte nicht mehr wirklich unterscheiden was real und was Fiktion war. Was würde noch alles geschehen? Würde sie bald rosa Kaninchen vorbeihüpfen sehen? Was für eine Droge hatte man ihr da verabreicht? Und dabei war sie so stolz darauf nicht mehr abhängig zu sein. Sie war in dieser Zeit nicht mehr sie selbst. Würde es jetzt genau so sein? Hatte er das damit gemeint?
    („Den Kopf verlieren….“)
    „Nicht… den… Kopf… verlieren…“
    Murmelt sie leise vor sich hin. In tiefen Atemzügen atmet sie die kalte Luft ein und stößt sie in großen Dunstwolken wieder aus.

  • Der Chor wurde lauter und lauter und Kadiya erfasste immer mehr ein Gefühl von Schwindel und Übelkeit...ein eigenartiger Geruch
    nach verbranntem Ozon war in der Luft und mischte sich mit dem fauligen Geruch von Schwefel...aus den Runen auf dem Boden
    kräuselte sich langsam dunkler Rauch empor und flog zielsicher auf die Sklavin zu um durch die Poren, die Augen, die Ohren, Nase und Mund
    den Weg in Ihren Körper zu finden...nach und nach wurde Ihr so, als würde das, was aus dem Boden austrat in sie hinein "fließen" und ihr innerstes
    vollkommen durchwühlen.
    Erinnerungen brachen aus Ihrem Alten Leben vor Ihr aus, und es fühlte sich an, als ob ein fremdes Wesen mit einem Stachelbewehrten Stock
    in Ihren Gedanken und Erinnerungen herumstocherte um etwas zu finden - oder nur Schmerz heraufzubeschwören?

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • Kadiya hatte das Gefühl sie müsse sich von den aufsteigenden Gerüchen gleich übergeben. Es kostet sie einige Beherrschung an sich zu halten. Nach Halt suchend krallen sich ihre Finger in den Stuhlsitz.
    Als wäre sie ein Schwamm und der Rauch Wasser saugt sie den dunklen Rauch in sich auf. Wie der Rauch brechen auch Erinnerungen, einst tief vergraben im Dunkelsten ihrer Seele, auf sie ein. All die verdrängten Gefühle stürzen auf einmal auf sie ein. Die junge Frau windet sich in ihrem zarten, zerbrechlich wirkenden Körper, wirft den Kopf hin und her, stöhnt leise.
    („Zu viel…“)
    Zu viel schlechte Erinnerungen. Zu viel schlechte Gefühle. Zu viel für einen einzelnen Menschen. Stumme Tränen rinnen an ihren Wangen hinunter.
    („Mach dass es aufhört!“)
    Es war ein stummer Schrei, eine stumme Bitte.

  • Kain Kain verstummte mit einem mal und nur noch die anderen Männer murmelten die Bewschwörung weiter


    Dein Geist ist würdig genug - du kennst Schmerz, Leid und Verzweiflung...halte dich daran fest, denn
    alles andere ist Vergänglich! Die einzige Wahrheit ist das Verschlingen der Hoffnungen, der unbändige Zorn,
    der Drang sich zu rächen und das Bestreben zu hintergehen.


    rief er feierlich und nach und nach verkrümmte sich der Körper von Kadiya und sie spürte wie scheinbar Ihre ganze Haut mit Nadelstichen eingedeckt wurde.
    Feine dunkle Linien verfächerten sich unter Ihrer blassen Haut, wurden Größer und größer und zerflossen im selben Moment wieder, während sie gleichzeitig
    eine Welle der Euphorie packte, die den Schmerz ein wenig verebben lies...sie fühlte sich schnell...sie fühlte sich stark und sie fühlte sich gut...
    Doch mit jedem zerfliesen der merkwürdigen Bildnisse unter Ihrer Haut brach das Gefühl abrupt ab und stieß sie erneut in Ihre Schmerzen und hinterlies
    jedesmal ein Gefühl einer Niederlage.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • ("Schmerz... Leid... Verzweiflung...")
    Wie recht er nur damit hatte. Ungern erinnert sich die junge Frau daran zurück. An ihre geplatzen Träume von einer großen Karriere, eine alles zerstörenden Liebe, einer Abhängigkeit, einem Ende... Die Tränen fließen ungebändigt.
    Doch sie klammert sich an diesen Bildern fest, widerwillig. Denn sie schienen genau das zu sein das sie noch hier hilt und sie nicht in den Wahnsinn stürzte. Und je mehr sie sich damit auseinandersetzte desto mehr wuchs der Drang nach Vergeltung, nach Rache in ihr. All die unterdrückten Gefühle die sich über die Jahre bei ihr aufgestaut hatten verlangten danach auszubrechen. Den Blutzoll für die ihr wiederfahrenen Greueltaten einzufordern. Es war als wandelte sich ihr Gemüt einmal um die eigene Achse. Aus der liebenswürdigen, schüchternen Kadiya wurde... Ja, was? Mit Bestimmtheit konnte sie das noch nicht sagen. Auch hatte sie Angst davor sich darüber Gedanken zu machen. Was würde von ihrem alten Ich übrig bleiben?
    Paralell zu ihrem geistigen Wandel durchlitt sie auch einen körperlichen. Die Schmerzen die sie auf ihrer Haut spürte waren noch erträglich. Die Muster die sich auf ihrer Haut bildeten fremdlich, beängstigend. Doch die sich ständig wechselnden Gefühle die über sie schwabbten waren es weitaus weniger. Im einen Moment war sie stark, unbändig, frei, im anderen stürzte sie in einen Sumpf aus Schmerzen.
    Eine körperliche und geistige Erschöpfung zehrt an den Kräften der jungen Frau. Sie schwankt bedrohlich auf dem Stuhl. Ihre Finger krallen sich immer tiefer in das harte Holz das sich schon unter ihre Nägel bohrte, um nicht vom Stuhl zu fallen.

  • Gut, wir sind auf dem richtigen Weg...


    murmelte Kain scheinbar zu den anderen Hexern, die noch immer die merkwürdigen Kräfte beschworen, die an Ihr zerrten.
    Einige von Ihnen schwankten ebenso wie Kadiya, anderen schien es weniger auszumachen nach und nach dämmte sich das Gesichtsfeld von Kadiya ein
    und sie drohte immer tiefer in eine Ohnmacht zu fallen in der all die Schmerzen, Erinnerungen und Gefühle wie von einer großen Welle fortgespühlt werden würden.
    Ein Teil von Ihr kämpfte dagegen an doch ein anderer, immer größer werdender Teil von Ihr sehnte sich nach der Gnade eines Traumlosen schlafs.


    Ihr wisst was zu tun ist, sobald wir fertig sind beginnt Phase zwei...ich erwarte dass Ihr sie dann umgehend zu den Zellen bringt...


    sagte er und betrachtete Kadiya mit seinen vielen Augen.
    Ein grausames lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • Sie kämpft noch eine Weile dagegen an, doch schließlich fallen ihr dann doch die Augen zu. Es war alles so anstrengend. Sie hatte keine Lust mehr. Wollte einfach nur noch Schlafen, in einem weichen Bett, eng eingekuschelt, wo keiner ihr mehr etwas anhaben konnte. Langsam entspannt sie sich, lässt sich von der Dunkelheit einfangen und in die Schlafwelt führen. Ihr Kopf hängt schlaff herunter, ihr Griff lockert sich und nur noch ein geringes Maß an Körperspannung hält sie immer noch auf dem Stuhl. Weit entfernt hört sie noch Kain's Worte ("...Phase zwei...") doch es kümmerte sie nicht mehr. Hätte sie seinen diabolischen Gesichtsausdruck gesehen, vielleicht. Aber für den Moment war sie damit zufrieden ins Dunkel zu gleiten, wo sie keine Schmerzen mehr spürte.

  • Die Dunkelheit hatte sie lange in Ihrem Griff, und einige Augenblicke nachdem sie in diesen Zustand verfallen war,
    hatte man sie aus den Räumlichkeiten weggeschafft. Wohin genau, wusste sie nicht, und vermutlich wussten es auch nur sehr wenige außer Kain.


    Als sie zu sich kam war sie in einer großen Höhle, die 50 Meter in jede Richtung maß...sehr schwaches Licht fiel durch vereinzelte Löcher in der Decke und es roch nach Moder und Verwesung...die einzigen Geräusche waren das Tropfen von Wasser auf Stein.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • Kadiya fühlt sich etwas benommen also sie wieder erwacht. Ihr Schädel dröhnte und ihr schmerzten die Glieder. Ihre Augen benötigten eine Weile um sich an das Zwielicht zu gewöhnen und etwas erkennen zu können. Den Gestank von Moder und Verwesung nahm sie nur unterbewusst wahr. Sie hatte sich in der Zwischenzeit ein so manchen üblen Geruch gewöhnt.
    ("Wo bin ich denn hier bloß gelandet?")
    ist ihr erster Gedanke.
    Ihr nächster war ein ganzer anderer. Erschrocken reißt sie die Hände hoch und tastet sich, fast panisch, das Gesicht ab. Sie seufzt erleichtert aus. Es schien alles normal zu sein. Keine tausend Augen in ihrem Gesicht. Nase, Mund, Ohren. Alles in normaler Anzahl und dort wo es hingehörte. Nach und nach tastet sie auch ihre anderen Gliedmaßen ab und es hatte den Anschein dass auch hier alles normal war.
    Langsam rappelt sie sich auf, sie schwankt ein wenig bis sie das Gleichgewicht wieder gefunden hatte. Von irgendwoher hörte sie Wasser auf einen Stein tropfen. Einem Instinkt, und starkem Durst, folgend tastet sie sich langsam in diese Richtung vor.

  • Sie erreichte schließlich einen kleinen Tümpel in der Höhle, in der sie sich befand, der klares Wasser zu haben schien.
    Immer wieder überkam sie ein schütteln und die Muskeln schienen sich immer wieder verkrampfen zu wollen.
    Ihre Gedanken wurden immer wieder aus der Bahn geworfen und sie fühlte sich so, als würde
    sie in einen unendlichen Abgrund sehen oder als würde sie kurz nicht wahrnehmen, dass sie existierte.
    Stimmen schienen immer wieder zu flüstern und bestärkten das Gefühl, dass sie nicht allein war.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?

  • Langsam lässt sie sich in die Hocke sinken und starrt auf die glänzende schwarze Oberfläche vor ihr. Manchmal schien es als blickte sie auf die Umrisse ihres eigenen Abbildes, im nächsten Augenblick verlor sich ihr Blick in einem dunklen tiefen Abgrund. Sie wusste nicht mehr was wirklich war und was nicht.
    Bildete sie es sich nur ein oder hörte sie Stimmen? Nervös, wie ein scheues Reh das durch einen kleinen Laut aufgeschreckt wurde, blickt sie sich in der Höhle um. Sie schüttelt den Gedanken dass sich außer ihr noch jemand in dieser Höhle befinden sollte ab. Vermutlich nur die Geister ihrer Vergangenheit die in ihren Gedanken umhersponnen und einen bösen Streich mit ihr spielten. In dieser trostlosen Stille gab es ja aber auch keine Ablenkung. Wie sehr wünschte sie sich jetzt Mel’s Gesellschaft. Ob sie schon von ihrem Schicksal erfahren hatte? Ob es sie überhaupt kümmerte? Was für ein teuflisches Spiel trieb das Schicksal mit ihr dass es sie in ihre Arme getrieben hatte? Bis jetzt hatte es ihr nicht viel Gutes gebracht. Und doch sollte sie sich nicht beschweren. Sie war immerhin noch am Leben. Und als wollte es ihr Antwort sein verkrampften sich erneut schmerzhaft ihre Muskeln. Ja, sie war immer noch am Leben. Doch hatte die junge Frau Angst vor dem was aus ihr werden würde. Sie hatte schon viele Geschichten gehört, Gerüchte. Würde sie auch dem Wahnsinn verfallen? Wäre sie für ihr Leben entstellt? Nun, im Moment konnte sie nichts als abwarten. Und ihrer Kehle einen kühlen Schluck Wasser gönnen. So beugt sie sich vorsichtig nach vorne. Es fiel ihr schwer genau einzuschätzen wo die Wasseroberfläche lag und sie wollte es vermeiden vornüber in den Tümpel zu fallen. Schließlich berühren ihre ausgestreckten Finger das kühle Nass und sie zuckt kurz zusammen. Sie formt ihre Handfläche zu einer Kelle und tunkt sie in das kalte Wasser. Viel blieb von der erfrischenden Feuchtigkeit auf dem Weg zu ihrem Mund nicht übrig. Die wenigen Tropfen die ihre trockene Kehle benetzen sind eher eine Qual als eine Linderung. So würde sie ewig brauchen ihren Durst zu stillen. Vorsichtig beugt sich Kadiya weiter nach vorne, streckt sich langsam aus so dass sie nun bäuchlings vor dem Tümpel liegt. Ihr Oberkörper lugt ein wenig über den Rand hinaus. So hatte sie einen sicheren Halt und konnte mit beiden Händen Wasser schöpfen.

  • Das Wasser schmeckte zunächst neutral und wohltuend...
    Doch nach und nach drangen immer mehr Sinneseindrücke und Geschmacksrichtungen des kalten Nass zu
    Kadiya's Verstand.


    Es schmeckte kalt und abgestanden, dazu ein wenig metallisch und die Zusammensetzung glich eher Öl als Wasser, obwohl
    es keinen Zweifel zu geben schien...zumindest war das,was sie trank nicht offensichtlich giftig.


    Dann drang immer hörbarer ein Kratzen an Ihre Ohren und Schreie sammelten sich langsam in den Raum...schienen mit jedem
    Herzschlag an Lautstärke zu gewinnen und wie ein Nebel von unten langsam heraufzu kriechen.


    Sehr weit entfernt meinte Kadiya eine Art Glimmen zu erkennen, ein Leuchten wie von einer sehr weit entfernten Fackel.
    Der Schein wechselte jedoch scheinbar ständig die Farbe und sie meinte neber den Schreien nun eine Art sprechende Stimme
    zu hören, doch sie war undeutlich und nur unverständliche Fetzen drangen an Ihr Ohr die aus einer alten,
    Fremdartigen Sprache zu kommen schienen.

    Zeit ist der Vorgang das alles ordentliche unordentlich wird.<br />Wenn dem so ist - ist das Chaos die Zeit selbst? Oder deren Ende?